2. Bundesliga 2002 - Berichte von den Kämpfen des RVT

4. Kampftag, 14.9.2002: AC 1990 Taucha - RV Thalheim

RVT wieder im Verfolgertrio

Unerwartet klarer Sieg beim AC Taucha in der 2. Bundesliga

Weiter ohne Kratzer ist die Auswärtsbilanz der Ringer aus Thalheim in der 2. Bundesliga Ost. Beim AC 1990 Taucha gewannen die Kämpfer um Trainer Jochen Schwarzer am Sonnabend unerwartet hoch mit 15:6. Zuvor hatte es bereits die zweite Mannschaft ordentlich krachen lassen und die Reserve von Taucha mit 35,5:0 von der Matte gefegt. 

Alle Thalheimer stellten sich bis zur letzten Sekunde in den Dienst der Mannschaft und so ist es kein Wunder, dass insgesamt vier enge Kämpfe ganz knapp zugunsten der Erzgebirger ausgingen. In der Tabelle findet Thalheim nun wieder Anschluss zur Spitze um die KG Rostock. Zusammen mit dem TRV Berlin und dem RSK Gelenau bilden die Erzgebirger nun das Verfolgertrio.

Die Kampffolge, 1. Halbzeit:

55 kg Freistil: Sachamin Stepanow - René Sandig 2:0 (PS 4:1): Für René Sandig galt im ersten Kampf des Abends die Devise, so wenig wie möglich Zähler des Gegners Stepanow, einem mehrfachen Ukrainischen Meister, zuzulassen. Bravourös löste René die Abwehraufgabe und gab nur zwei Mannschaftspunkte ab. - Teamstand 0:2 für den AC 1990 Taucha

120 kg Klassisch: Uwe Zinnecker - Mirko Schmidt 0:2 (PS 1:2): Der mehrjährige Erstligaringer Uwe Zinnecker machte es Thalheims Neuem im Superschwergewicht nicht leicht. Schmidt musste anfangs in den Boden und hielt der Masse von Zinneckers 120 Kilo gegen. Dann kam der Tauchaer wegen Passivität in den Boden und Mirko rollt - mit Erfolg.
Kurz vor Schluss gab es noch eine Schrecksekunde auf Thalheimer Seite, als Zinnecker, fast spiegelbildlich zur Vorwoche der Rostocker Lenz, einen Wurf ansetzte. Doch diesmal war der RVT-Athlet clever genug, um nur auf dem Bauch zu landen. In diesem Duell stand es zum Schluss 2:1 und es kamen zwei weitere Punkte aufs RVT-Konto an diesem Abend. - Teamstand: 0:4

Mirko Schmidt rollt den Tauchaer Uwe Zinnecker.

60 kg Klassisch: Dirk Loewenau - Thomas Berger 0:2,5 (PS 0:5): Geburtstagskind Thomas Berger war im Bantamgewicht der klar beherrschende Ringer auf der Matte. Zweimal gab es "Flugschule" für seinen Kontrahenten Dirk Loewenau, den er mit zwei Kopfschleudern 5:0 bezwang. - Zwischenstand: 2:4,5.

Seine gefürchtete Kopfschleuder zieht hier Thomas Berger.

96 kg Freistil: Nico Graf - Heiko Krauß 2:0 (PS 3:0): Mit Nico Graf traf Thalheims Heiko Krauß auf den amtierenden Deutschen Juniorenmeister im Freistil. Die Abwehrstrategie von Heiko ging auf, so dass er nun drei Einser-Wertungen abgab und gegen den favorisierten Tauchaer nur einen Punktsieg ließ. - Stand: 4:4,5.

Nico Graf vom AC Taucha versucht gegen Heiko Krauß einen Beinangriff.

66 kg Freistil: Alexander Zeidler - Heiko Gensicke 0:2 (PS 1:3): In Taucha schaffte RVT-Athlet Heiko Gensicke endlich seinen ersten Sieg in der stark besetzten 66-kg-Klasse. Alexander Zeidler von den Gastgebern trickste der Freistiler mit einem Beinangriff und anschließender Rolle zum 3:1-Punktsieg aus. - Teamstand zur Pause: 4:6,5.

Heiko Gensicke rollt Alexander Zeidler nach einem Beinangriff.

2. Halbzeit:

84 kg Klassisch: Thomas Baumann - Sven Zimmermann 0:2 (PS 2:4): Bis zur Pause lief es für den RVT optimal nach Plan, und auch danach brannte nichts mehr an. Sogar Sven Zimmermann, der eigentlich nur ersatzweise im Klassischen antrat, übererfüllte sein Soll. Die mitgereisten 40 Thalheimer Fans unter den 300 Zuschauern jubelten dann auch lautstark, als Sven kurz vor Schluss die entscheidende Bodenrolle zum 4:2-Punkterfolg gegen Thomas Baumann zog. -  Zwischenstand: 4:8,5.

66 kg Klassisch: Sascha Wendt - Dominic Förster 0:2 (PS 5:6): Dominic Förster wollte im Leichtgewicht gegen seinen Dauerrivalen Sascha Wendt den Kampf von Anfang an bestimmen. Das schaffte er auch. Noch nie zuvor hatte er in einem Bundesligakampf gegen Wendt gewonnen. Diesmal gab es schöne Bodenaktionen von Dominic zu sehen, wobei es am Ende noch einmal ganz eng wurde. Der Thalheimer behielt die Nase mit 6:5 vorn. - Stand: 4:10,5.

Dominic Förster fängt einen Wurf des Tauchaers Sascha Wendt ab.

84 kg Freistil: Tino Köllmann - Jesko Schröter 2:0 (PS 3:0 n.V.): Für Jesko Schröter war Tino Köllmann ebenfalls ein Dauerrivale. Aus Sicht des RVT war es nun hier gerade umgekehrt. Hatte Schröter sonst immer gegen den Tauchaer gewonnen, musste er diesmal eine Niederlage in der Verlängerung einstecken. Einen "Kamikaze"-Beinangriff, wollte Jesko zwar abwehren, doch Köllmann kam durch und holte sich die Punkte in einem ansonsten aktionsarmen Duell. - Stand: 6:10,5.

Im Boden schaffte Jesko Schröter gegen Tino Köllmann keine Wertung.

74 kg Freistil: André Keller - Ralph Piterek 0:2,5 (PS 0:6): Hoffnung hatten die Randleipziger wohl zu diesem Zeitpunkt wieder geschöpft, vielleicht doch noch den Kampfverlauf umzubiegen. Ralph Piterek vom RVT schien etwas dagegen zu haben und machte den Tauchaern mit einem souveränen 6:0-Punktsieg gegen André Keller einen Strich durch die Rechnung. Besonders sehenswert waren die blitzschnellen Beinangriffe von Ralph, für die es viel Applaus vom RVT-Publikum gab. - Stand vor dem letzten Kampf: 6:13.

Ralph Piterek erkämpft eine Einser-Wertung.

74 kg Klassisch: Heiko Heinemann - Petr Bielesz 0:2 (PS 0:4): Der Teamsieg für Thalheim war vor dem letzten Kampf schon in Sack in Tüten, was die beiden Kontrahenten im letzten Vergleich allerdings wenig interessierte. Petr Bielesz und Heiko Heinemann lieferten sich einen verbissenen, ja teilweise so gar brutal hart geführten, Abschlussfight. Thalheims Vorzeigekämpfer Bielesz verletzte sich bei einer Unsportlichkeit von Heinemann am Auge, kämpfte aber weiter und gewann mit Aushebern und einer wegen angeblicher Beinarbeit nicht gewerteten Rolle mit 4:0.  - Endstand 6:15 für den RV Thalheim.

Klick!

Petr Bielesz zieht einen seiner legendären Würfe gegen Heiko Heinemann.

Stimmen zum Kampf:

Sascha Wendt (Taucha/66 kg, Klassisch, am Tag zuvor Vater geworden): "Ich konnte sicher in der letzten Zeit nicht mehr ganz so gut trainieren und das Gewichtmachen schlaucht natürlich auch. Dennoch Glückwunsch an Dominic und die Thalheimer zum Sieg."

Jochen Schwarzer (Trainer Thalheim): "Die 84 kg, Freistil waren ganz eng und hätten auch anders ausgehen können. Man muss wissen, dass Tino Köllmann ein wirklich unbequemer Gegner ist, der sechs Minuten nichts machen kann und dann plötzlich explodiert."

Holger Hähnel, 15.9.2002