2. Bundesliga 2002 - Berichte von den Kämpfen des RVT

10. Kampftag, 26.10.2002: RV Thalheim - KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt

Kantersieg sichert weiter Silber für RVT

2. Bundesliga: 24,5:4-Erfolg gegen die KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt

"Ausgezeichnet", das war das Urteil, das Mattenleiter Hartmut Kohlhaus am Sonnabend den Ringern des Zweitligakampfs im Thalheimer Sportlerheim zubilligte. In der Tat gab es zwischen dem RV Thalheim und der Kampfgemeinschaft Frankfurt/Eisenhüttenstadt hervorragende Ringkämpfe zu sehen. Die Höhe des Sieges (24,5:4) für den RVT spiegelt dagegen nicht ganz die Leistungsstärke der Gäste von der Oder wider.

Thalheim. Vor einer sehr gut gefüllten Kulisse von 520 Zweikampffans gewann die KG Frankfurt nur die ersten beiden Duelle. Danach ging es teils knapp zu, teils erlangten die Thalheimer hohe und dennoch schwer herausgekämpfte Siege gegen den Tabellenvierten der 2. Bundesliga Ost. Thalheim steht mit diesem Kantersieg weiter sicher auf dem Silberplatz hinter der KG Rostock/Warnemünde. Die Spitzenreiter von der Ostsee gewannen gegen die KG Pausa mit 18,5:10,5. Der RC Potsdam, Gegner des RVT in der kommenden Woche (ebenfalls Heimkampf), unterlag dem RSK Gelenau knapp mit 16:18.

Die Kampffolge, 1. Halbzeit:

55 kg Klassisch: René Sandig -  Thomy Kebschull 0:2 (PS 1:2): Eng war der Ausgang im Auftaktduell zwischen René Sandig und Thomy Kebschull. Die höhere Cleverness besaß der Frankfurter, der mit 2:1 knapp die Nase vorn behielt. - Teamstand 0:2 für die KG Frankfurt.

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René Sandig versucht im Boden, den Rückstand gegen Thomy Kebschull aus Frankfurt wettzumachen.

120 kg Freistil: Rüdiger Möhring - Dirk Schubert 0:2 (PS 0:4): Ähnlich ging es im Superschwergewicht zu. Rüdiger Möhring vom RVT beherrschte zwar fast in der gesamten Kampfzeit sein Gegenüber Dirk Schubert, schaffte es aber nicht zu punkten. Zu Beginn ging ein Raunen durch die Menge, denn beinahe wäre "Möhre" im Bodenkampf ein Einsteiger und damit eine Zweierwertung gelungen.
Schubert ließ sich den Schneid einfach nicht abkaufen und kam selbst durch Konter und eine Bodenrolle zum 4:0-Erfolg nach sechs Kampfminuten. - Teamstand: 0:4.

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Hier probiert es Rüdiger Möhring am Boden. Mit aller Kraft will er seinen Einsteiger durchbringen, kann die Gegenwehr von Dirk Schubert von den Gästen aber nicht brechen.

60 kg Freistil: Thomas Berger - Thilo Willamowski 4:0 (TÜ 15:0): Thomas Berger meisterte sein Debüt im ungewohnten Freistil tadellos. Kontrahent Thilo Willamowski von den Gästen wirkte fast etwas ängstlich und konnte den blitzschnellen Angriffen des Thalheimers kaum etwas entgegensetzen. Wie aus dem Lehrbuch zog Thomas in der ersten Kampfhälfte einen Armdrehschwung, der es in sich hatte. Letztendlich wurde der Frankfurter völlig demoralisiert und unterlag nach 3:40 Minuten 0:15. - Zwischenstand: 4:4.

96 kg Klassisch: Heiko Krauß - Ronald Kraft 2:0 (PS 2:1 n.V.): Am lautesten durfte Heiko Krauß vom RVT jubeln. Noch nie hatte er gegen Ronald Kraft gewonnen. Auch an diesem Abend sah es vorerst gar nicht nach einer Wende in der Kampfbilanz mit dem Frankfurter aus. 1:0 lag der Brandenburger nach einer umstrittenen Bodenaktion bis kurz vor Schluss vorn.
In der letzten Minute musste Kraft wegen Passivität in die Bodenlage. Heiko witterte seine Chance, das Blatt noch zu wenden. Er hob den Mann in blau aus und bekam Sekunden vor dem Schlussgong einen Punkt zum 1:1-Ausgleich zugesprochen.
Nun entschied die Verlängerung. Wer den ersten Fehler machte, war der Verlierer und der hieß Ronald Kraft. Nach 20 Sekunden schleuderte Heiko Krauß seinen Gegner am Mattenrand in den Boden. Die Massen am Mattenrand jubelten, den Heiko erhielt die entscheidende Eins und wurde Sieger in der Verlängerung. - Stand: 6:4.

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Ronald Kraft hebt Heiko Krauß aus Thalheim aus und kann einen Einser-Wertung erzielen...

 

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... schließlich gelingt dem Thalheimer noch der Ausgleich und er wird umjubelter Sieger in der Verlängerung.

66 kg Klassisch: Dominic Förster - Christian Kebschull 4:0 (TÜ 15:0): Nicht die Spur einer Chance ließ Dominic Förster dem Frankfurter Christian Kebschull. Schon nach 90 Sekunden war der Ringer von den Gästen mit Rollen und Würfen ausgepunktet.
Nach dem anfänglichen Rückstand lagen die Drei-Tannen-Städter nun klar in Führung.
- Teamstand zur Pause: 10:4.

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Eine Rolle zieht hier Dominic Förster mit dem Frankfurter Christian Kebschull.

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Sogar ein astreiner Wurf gelingt dem Thalheimer dann noch aus der Bodenlage.

2. Halbzeit:

84 kg Freistil: Jesko Schröter - Frank Müller 4:0 (Schultersieg): Den ersten und einzigen Schultersieg des Kampfabends erlebten die Fans im freien Stil des Mittelgewichts. Jesko Schröter ließ schon in den Anfangssekunden die Gefahr aufblitzen, die von seinen Kopfschleudern ausgeht. Diese hatte Frank Müller von den Frankfurtern wohl nicht erkannt, denn 30 Sekunden nach der Pause kam er erneut auf diese Technik "geflogen". Diesmal hielt Jesko fest und siegte auf Ast. -  Zwischenstand: 14:4.

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30 Sekunden nach der Pause hatte Jesko Schröter eine seiner gefürchteten Kopfschleudern gezogen. Damit legte er den Frankfurter Frank Müller aufs Kreuz.

66 kg Freistil: Heiko Gensicke - Sandro Mehler 2,5:0 (PS 7:0): Im freien Stil ging es auch weiter. Heiko Gensicke (Thalheim) behielt in allen Kampfsituationen die Oberhand gegen Sandro Mehler. Nach zahlreichen Beinattacken des Erzgebirgers stand es am Ende 7:0, so dass 2,5 Zähler aufs Thalheimer Konto kamen. - Stand: 16,5:4.

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Heiko Gensicke (rot) hatte es nicht ganz so einfach, den angreifenden Sandro Mehler nicht zum Zug kommen zu lassen.

84 kg Klassisch: Benny Selle - Mathias Görtz 2:0 (PS 1:0): Im Mittelgewichtsduell (Klassisch) hatten die Frankfurter um Trainer Jonny Levermann möglicherweise mit einem Sieg geliebäugelt. Daraus wurde nichts, denn Thalheims Benny Selle stellte sich äußerst konzentriert dem Kampf mit Mathias Görtz. Am Boden zog der Thalheimer ein Rolle und gewann nach sechs Minuten 1:0. - Stand: 18,5:4.

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Die einzige Aktion mit einer Wertung in diesem Kampf: Benny Selle (rot) zieht eine Rolle mit Mathias Görtz von den Gästen.

74 kg Klassisch: Petr Bielesz - Benjamin Dahn 2:0 (PS 3:0): Gegen den starken Nachwuchsringer Benjamin Dahn wurde Thalheims Petr Bielesz diesmal nicht seinem Ruf als Ausheberkönig gerecht. Der Frankfurter verlagerte sich im Boden clever und ließ nur eine Rolle und eine Einserwertung von Bielesz zu. - Stand vor dem letzten Kampf: 20,5:4 für den RV Thalheim.

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Petr Bielesz rollt Benjamin Dahn.

 

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Petr hatte es diesmal nicht leicht, denn auch er musste wegen Passivität in die Bodenlage, gab dort aber keine Wertung ab.

74 kg Freistil: Ralph Piterek - Felix Thätner 4:0 (TÜ 16:1): Bei dieser haushohen Führung von 20,5:4 für den RVT konnte natürlich schon lange nichts mehr anbrennen. Umso bemerkenswerter erscheint es, dass RVT-Athlet Ralph Piterek im Abschlusskampf bis zum allerletzten fightete, um die technische Überlegenheit gegen Felix Thätner herzustellen. Fünf Sekunden vor Ende der regulären Kampfzeit endete Ralphs Arbeitssieg gegen Felix Thätner. Beinangriffe am laufenden Band lieferte der Thalheimer und wurde dafür auch entsprechend von seinen Fans gefeiert. 
Eine absolute Hochspannung wie zu manch anderen Kampftagen fehlte zwar an diesem Abend, doch einen solchen Kantersieg gegen die starken Frankfurter kann man getrost als denkwürdig einstufen, zumal diese im Vorjahr noch klar mit 18:6 als Sieger von der Matte gegangen waren. - Endstand 24,5:4 für den RV Thalheim.

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Immer im Vorwärtsgang war Ralph Piterek im letzten Kampf des Abends. Hier kämpft der Thalheimer verbissen um die Punkte seines Beinangriffs, nachdem dieser vom Frankfurter Thätner abgewehrt worden war.

Holger, Hähnel, 26.10.2002

Bericht in der Freien Presse