12. Kampftag, 9.11.2002: KG
Rostock/Warnemünde - RV Thalheim
RVT stößt Rostock nicht vom Thron
Bericht vom 9.11.2002. Bilder leider nicht
möglich.
2. Bundesliga: KG Rostock gewinnt im Spitzenduell 14,5:11
Erneut eng wurde es beim Duell der beiden stärksten Mannschaften der 2. Ringerbundesliga Ost. Am Sonnabend gewann in der Rostocker Scandlines-Arena die gastgebende Kampfgemeinschaft gegen den RV Thalheim mit 14,5:11. Der Spitzenkampf erhielt allerdings einen faden Beigeschmack durch die desolate Vorstellung des Frankfurter Kampfrichters Günter Frey. Es scheint schon verwunderlich, dass in beiden Kämpfen der Thalheimer gegen die
Ostseeringer in Hin- und Rückrunde ein ehemaliger Rostocker Trainer als Schiedsrichter auf der Matte steht. Otto Steingräber, der jetzige Trainer der KG Rostock/Warnemünde, war früher selbst Schützling bei Frey.
Die Thalheimer wussten allerdings auch, dass ihnen ein möglicher Sieg gegen Rostock nicht gelegen gekommen wäre, so absurd das klingen mag. Finanziell und strukturell wäre eine
Aufstieg in die erste Bundesliga für den Ringerverein der Drei-Tannen-Stadt, wie für fast alle Zweitligavereine, nicht durchzustehen. "Eine solche Situation kann natürlich für die Zuschauer traurig sein, doch wir sind froh, dass die Entscheidung über den Staffelsieg heute sportlich zustande kam", bemerkt RVT-Trainer Jochen Schwarzer. Dennoch gibt es im Deutscher Ringerbund noch einige Unstimmigkeiten und es ist längst nicht klar, ob Rostock als möglicher und wahrscheinlichster Staffelsieger aufsteigen wird bzw. will.
Heiko Gensicke (66 kg, Freistil), den eine Ohrverletzung plagte, gab am Sonnabend gegen Norman Lübke aus Rostock vorzeitig auf. Mit drei knappen Punktsiegen waren die Gastgeber in den Kampfabend gestartet. René Sandig (55 kg), Mirko Schmidt (120 kg) und Thomas Berger (60 kg) unterlagen jeweils auf Thalheimer Seite. Im Anschluss gewann Heiko Krauß (96 kg) mit zweieinhalb Mannschaftspunkten gegen Rostocks Ralf Linke. Tolle und hohe Siege gelangen den Klassikern Dominic Förster (66 kg) gegen Feliks Li und Petr Bielesz (74 kg) gegen Reymond Giertz. Für Thalheim konnte nur noch Jesko Schröter (1:0 gegen Stephan Beilke) punkten. Schiedsrichter Frey ließ sich bis 84 kg (Klassisch) zu verbalen Attacken gegen Thalheims Benny Selle hinreißen,
wofür er sich im Nachhinein jedoch entschuldigte. Selle verlor gegen Matthias Schuck aus Rostock mit 0:1. Im letzten Kampf des Abends unterlag Ralph Piterek (74 kg, Freistil) dem besten Rostocker Marin Buhz nach einer 3:0-Führung noch 3:8.
Holger Hähnel, 10.11.2002
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