AC Taucha stand in Rostock kurz vor einer Sensation
Fast wäre dem AC Taucha die große Sensation geglückt, doch der Favorit, Tabellenführer KG Rostock/Warnemünde strauchelte - aber fiel nicht, beim knappen 16:12-Sieg in eigener Halle.
Ausgerechnet der Tauchaer Punktegarant Sachamin Stepanow (55 kg) patzte und verlor 2:5 nach Punkten, aber auch das Fehlen von Andre Keller (74 kg/FR), der nicht ersetzt werden konnte, kosteten den Randleipzigern den Sieg.
Dirk Loewenau (66 kg/FR), Sascha Wendt (66 kg/GR), Heiko Heinemann (74 kg/GR), Tino Köllmann (84 kg/FR) und Uwe Zinnecker (120 kg) sorgten für die Siege des AC Taucha. "Das Siegverhältnis war mit 5:5 ausgeglichen, doch die Rostocker hatten drei Mal die volle Punktzahl (4 Zähler) erkämpft und das gab den Ausschlag", so ein bedrückter Trainer Thomas Weidner, denn hier war für den AC Taucha tatsächlich mehr drin als eine knappe Niederlage.
Ebenfalls ganz knapp ging es in Pausa zu, wo die WKG Pausa/Plauen gegen DiTiB TRV Berlin mit einem halben Punkt die Oberhand behielt. Nach dramatischem Kampfverlauf war es Sandro Morgner (74 kg/GR), der mit einem 11:5-Punktsieg den Mannschaftserfolg sicherstellte. Die Hauptstädter präsentieren sich in der Saison 2002/2003 in völlig anderer Manier als in den Vorjahren, wo man mitunter als 'Kanonenfutter' herhalten musste. Um so höher ist der Sieg der WKG Pausa/Plauen einzuschätzen, die eine gute Mischung aus 'alten Mattenfüchsen' und jungen Nachwuchsringern am Start haben und nun gar in Richtung Medaillenränge blicken können. Nach dem 3. Sieg in Folge (Sömmerda / H., Gelenau / A., Berlin / H.) katapultieren sich die Vogtländer nach dem verkorksten Saisonauftakt auf den 5. Tabellenrang. Die Berliner hingegen rutschten um einen Rang, von Platz drei auf vier ab.
Die II. Bundesliga-Ost ist spannend und unberechenbar - sowohl Albrechts, als auch Sömmerda sollten noch nicht abgeschrieben werden. Das machte vor allem das Traditionsteam des SV Albrechts beim knappen 15,5:13,5-Sieg gegen den RC Potsdam deutlich. Die Thüringer bleiben gefährlich und vor allem unberechenbar.
Der Aufsteiger SV Sömmerda könnte einem schon leid tun, eine Niederlage nach der anderen kassieren die Thüringer, nur ein Sieg (gegen Albrechts) konnte bisher eingefahren werden. Doch ist es in dieser Staffel absolut nichts Neues, sowohl der AC Taucha, als auch im Jahr darauf der RSK Gelenau machten im ersten Bundesligajahr den gleichen Leidensweg durch. Nur die WKG Pausa/Plauen durchbrach diesen 'Fluch' der auf den Neulingen lastete und kam auf den 6. Tabellenrang im Aufstiegsjahr. Ein Trost für die Thüringer - alle drei Teams kämpfen nun um die Medaillen in der II. Bundesliga-Ost.
Auch der RV Thalheim hatte keine Probleme mit dem SV Sömmerda und holte einen ungefährdeten 25:5-Sieg ein. Die Erzgebirgler springen mit diesem Sieg in der Tabelle gleich um zwei Plätze nach oben und rangieren nun direkt hinter dem Tabellenführer Rostock/Warnemünde auf dem zweiten Platz.
Die Überraschung der bisherigen Saison ist der RSK Gelenau. Beim Favoriten der letzten Jahre, der KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt siegten die Erzgebirgler hauchdünn mit 15:16. Einen mittleren Tabellenplatz wollte Gelenau ursprünglich erreichen, doch mittlerweile muss das Saisonziel schon hochgeschraubt werden, denn nach den Erfolgen der ersten fünf Kampftage ist abzusehen, das die Mannschaft um RSK- Präsident Steffen Mai um einen Medaillenplatz mitringen kann. Nach der knappen Heimniederlage gegen die WKG Pausa/Plauen aus der Vorwoche, hat man sich nun an der Oder rehabilitiert und das junge Team um
Frankfurts Trainer Kebschull, das vor allem bei den Deutschen Jugendmeisterschaften viel Edelmetall einheimste, will erst einmal besiegt sein. Und gerade dieser Erfolg dürfte den Ringern vom RSK Gelenau viel Selbstvertrauen geben.
15,5:13,5 / 15,0:14,5 / 15,0:16,0 / 16,0:12,0 - die Ergebnisse des letzten Kampftages in der 2. Bundesliga-Ost, die für sich sprechen. Spannung, Ausgeglichenheit, ja schon Dramatik - Nervenaufreibend für Trainer und Funktionäre - schön für die Fans.
Quelle: Jörg Richter,
Sachsenringer