Übersichts-Bericht zur 2. Bundesliga Ost

15. Kampftag, 30.11.2002

Das Erzgebirge bebte...

Weihnachten im Erzgebirge, das Markenzeichen einer ganzen Region - nicht das Einzige... , da gibt es noch den Kampf zweier Ringerhochburgen, der Rächermänner, Nussknacker und Weihnachtsbräuche hinten anstehen lässt. Ringkampf pur erlebte man beim 'Hammerkampf' RV Thalheim gegen den RSK Gelenau.
Und was Kämpfer, Trainer und Funktionäre vorher versprochen haben, wurde auch gehalten. Eine Riesenkulisse sorgte für die entsprechende Stimmung, während sich die Aktiven auf der Matte bemühten, die Nerven aller ordentlich zu strapazieren.
Geglückter Schachzug des RSK-Trainers René Schreiter, der im Schwergewicht mit Sebastian Ecklebe ein 'Leichtgewicht' aufstellte. Der Plan ging auf, der Gelenauer bezwang Silvio Krauß in der Verlängerung 3:2, doch zum Sieg reichte es nicht. Das Duell der beiden Tschechen war wohl einer der Schlüsselkämpfe des Abends, Petr Bielesz bezwang seinen für Gelenau kämpfenden Landsmann Ondrej Jaros mit 1:0, Thalheim siegte am Ende 16,5:11.
Ein Duell, das man ohne Bedenken in die Kategorie: 'Werbung für den Ringkampfsport' einordnen kann. Thalheim ist mit diesem Sieg nun nicht mehr vom zweiten Platz zu verdrängen, doch für Gelenau wird es nun noch einmal ganz eng und am kommenden Wochenende wartet kein geringerer als Tabellenführer KG Rostock/Warnemünde.

Die WKG Pausa/Plauen ist es, die dem RSK Gelenau auf den Pelz rückt. Die Vogtländer ließen dem SV Albrechts nicht den Hauch einer Chance. Nur Bernd Steudel (96 kg) musste gegen Albrechts' stärksten Akteur Torsten Obstfelder in die Verlängerung, wo er 1:0 siegte. Nach dem verkorksten Saisonstart der Vogtländer winkt nun gar eine Medaillenchance, das hatten wohl die kühnsten Optimisten nicht erwartet.

Der AC Taucha war ebenfalls mit Medaillenambitionen in die Saison gestartet, doch viel Verletzungspech und auch einige knappe Niederlagen verhinderten einen besseren Tabellenstand. Gegen den RC Potsdam wurden alle Register gezogen und ein klarer 27,5:5-Erfolg gefeiert. Nur zwei Einzelkämpfe gaben die Randleipziger ab und bleiben so am Tabellen-Spitzenfeld dran. Taucha geht nun in ein 'englisches Wochenende', muss am kommenden Samstag in Sömmerda antreten und empfängt am Sonntag im Nachholkampf die KG Rostock/Warnemünde. Der Schlüsselkampf um Platz 3 wird wohl eine Woche später die Begegnung gegen den RSK Gelenau sein, die Taucha in eigener Halle austrägt, wo man sich für die Hinrundenniederlage revanchieren will.

Erwartungsgemäß setzte sich Tabellenführer KG Rostock/Warnemünde mit einem hohen 27:6-Erfolg gegen den Tabellenletzten SV Sömmerda durch. Hoch anzurechnen ist den Thüringern, dass sie trotz der aussichtslosen Lage die Saison ordentlich zu Ende bringen und mit einer 'fast' vollen Mannschaft die letzten Kämpfe bestreiten.

Um die Berlin-/brandenburgische Krone dieser Liga ging es im Derby KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt gegen DiTiB TRV Berlin. Die Oderstädter siegten mit 17:14,5 - ein Ergebnis, das als Achtungszeichen zu verstehen ist. Waren die Fronten im vergangenem Jahr klar; Frankfurt oben, Berlin unten - so mauserten sich die Hauptstädter in dieser Saison enorm und bestritten trotz aller 'Ausrutscher', die wohl ihrer südländischen Mentalität zuzuschreiben sind, hochkarätige Kämpfe. Die KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt gab vor allem dem Nachwuchs eine Chance, welche dieser auch nutzte. Ein Team mit dem bald wieder in oberen Tabellengefilden zu rechnen ist.

Quelle: Jörg Richter, Sachsenringer