Übersichts-Bericht zur 2. Bundesliga Ost

1. Kampftag, 23.8.2003

,,Sieg gibt uns viel Auftrieb''

Der Wunsch war der Vater des Gedanken beim Ringer-Zweitligisten WKG Pausa/Plauen. Man wollte gleich im ersten Kampf einen Sieg vorlegen. Aber ausgerechnet beim RSK Gelenau, der von Einigen gar als Staffelfavorit der 2. Bundesliga Ost gehandelt wird? Doch die Erzgebirger hatten noch nicht ihr komplettes Aufgebot an Bord, mit Jaros (74 kg) und Trautmann (120 kg) fehlten gleich zwei Leistungsträger.
Die Vogtländer legten los wie die Feuerwehr und kamen durch Siege von Martin Petzold (55 Kilo), David Vala (120) und Silvio Hoffmann (60) gleich mit 10:0 Mannschaftspunkten in Vorhand. Vor allem im Auftaktkampf kam der Sieg des jungen Martin Petzold gegen den erfahrenen Fuchs Daniel Franke einer Sensation gleich und zog den Erzgebirgern wohl auch den Nerv. Für die WKG sollte es so weiter gehen, denn Neuzugang Torsten Obstfelder holte gleich 2,5 Zähler dazu, was die mitgereisten Fans begeistert feiern ließ. Bei einem solchen Punktestand ließ es sich befreit aufringen. Jörg Hocke (84/klassisch), Alexander Georgi (74/k), Ralf Krause (96) und Denny Schulz (74/Freistil) sorgten mit ihren Siegen für den 22:6-Endstand. 

,,Ein Ergebnis, das wir nicht erwartet hatten und das uns viel Auftrieb geben wird'', freute sich Mannschaftsleiter Reiner Klemm über diesen Einstand in die neue Saison. 

Der KFC Leipzig startete gegen Aufsteiger SV Luftfahrt Berlin mit einem Kantersieg in die Zweite Liga Ost. Trotz des hohen 23,5:4,5-Sieges gab es vor 200 Zuschauern aber spannende Kämpfe, ,,Die Berliner verfügen über eine sehr junge Mannschaft, die mit einigen Jugend- und Juniorenauswahlringern bestückt ist'', nahm KFC-Trainer Uwe Neumeister den Kontrahenten sehr ernst und schickte das stärkste Aufgebot über die Waage. Mit schnellen Siegen legten René Pikulla (55) und Andreas Guttentag (96) los; beide gewannen nach nur einer Minute. Andreas Werft (120) und André Tischendorf (60) sorgten für einen sicheren 12,5:2-Vorsprung zur Halbzeit. Nur Falko Schulzendorf (66/F) musste seine Zähler dem Gegner überlassen, verlor 3:4 in der Verlängerung seines Kampfes. Mit einer souveränen Leistung baute Stephan Hube (84/k) den Vorsprung aus, er siegte 7:0. Auch Kapitän Steffen Gottschalk (84/F) reihte sich in die Siegerliste ein, Eric Neugebauer (66/k) musste eine Punktniederlage hinnehmen. Routinier Andreas Verniest (74/F) lieferte einen sicheren 6:3-Sieg ab, bevor Tilo Türk (74/k) mit seinem Schultersieg dem Kampfabend in der Sporthalle Leplaystraße die Krone aufsetzte. 0:4 lag er bereits zurück, als er seinen Gegner auskonterte und ihn auf die Schulter drückte. 

,,Das war eine kompakte Mannschaftsleistung, aus der vielleicht Tilo Türk herausragt'', analysierte KFC-Trainer Jürgen Hähnel. Auch Mittelgewichtler Stephan Hube freute sich: ,,Endlich wieder mal ein Sieg, das haben wir gebraucht'', spielte er auf die schwere Saison des Vorjahres an, wo der KFC in der 1. Bundesliga nur einen Erfolg verbuchen konnte. 

Ein schweres Los hatte dagegen der AC Taucha, der beim 6:20,5 vor 320 Fans in eigener Halle gegen den Staffelfavoriten Thalheim keine Chance hatte. Dabei ging es gut los für die Randleipziger. Sachamin Stepanow (55) und Uwe Zinnecker (120) brachten gleich zum Auftakt zwei Siege in die Mannschaftswertung. Doch damit hatte man den RV Thalheim wohl wachgerüttelt, die Erzgebirger machten nun ernst und ließen keine weiteren Punkte zu. Dennoch gab es viele knappe Entscheidungen. Nico Graf (96), der gestern zur Junioren-WM nach Istanbul reiste, unterlag gegen den Deutschen Vizemeister des Vorjahres nur mit 1:2, Alexander Zeidler (66/k) und Sascha Wendt (66/F) verloren erst in der Verlängerung. Mit Heiko Heinemann (84/k) kehrte ein alter Bekannter an seine Wirkungsstätte zurück und holte gegen Thomas Baumann mit einem 6:0-Sieg die Punkte für seinen neuen Verein, den RV Thalheim. 

,,Gegen Thalheim haben wir uns keine Sieg-Chancen ausgemalt. Wir wollten ordentlich mitringen, und das haben wir geschafft'', zollte AC-Geschäftsführer Bernd Reinhardt seiner Mannschaft Respekt.

Quelle: Jörg Richter, Sachsenringer