Der Sachsenringer
berichtet im Vorfeld der Bundesligatagung am 15.2.
Heiße Diskussionen bei Bundesligatagung der
Ringer sind vorhersehbar
Die Struktur der Ringer-Bundesliga wankt, zahlreiche Mannschaften können finanziell und personell die Liga nicht mehr halten, denken an Mannschaftsrückzug, unterklassige Staffelsieger wollen nicht aufsteigen. Angesichts der bevorstehenden Bundesligatagung am 15.2.2003 in Darmstadt denkt man auch bei den meisten Teams laut über die Struktur der Bundesligen nach. "Keinesfalls dürfen es mehr Staffeln werden, das würde das sportliche Niveau drücken", meint Markneukirchens Manager Hans-Peter Mehl. Er ist nach wie vor überzeugt, dass die Deutsche Eliteliga davon profitiert, wenn die Staffeln je nach Platzierungen der Vorrunde jährlich neu gemischt werden. Weitere Diskussionspunkte, die am 15.2. für viel Wirbel
sorgen dürften, sind Schwer hadern die Bundesligisten mit den vorab veröffentlichten Kampfansetzungen für die kommende Saison. Es gibt viele Doppelkampftage (Freitag/Sonntag), deren Zuschauerzuspruch noch ausgelotet werden muss. Anträge auf Selbstbeschränkung des Ausländeranteils der Teams, sowie auf Gaststartrecht (ähnlich dem des Judoverbandes) liegen dem Bundesligareferenten des DRB, Martin Dassler vor, wie der Vorschlag vor allem bei Derbys grundsätzlich Kampfrichter aus anderen Landesverbänden, bzw. aus Vereinen die nicht in der gleichen Staffel kämpfen, einzusetzen. Viel Diskussionsstoff, viel Spekulation, viele Gerüchte
vor der Bundesligareferent Martin Daßler: Der Bundesliga-Ausschuss hat beschlossen, solange es irgend geht, an der bestehenden Struktur festzuhalten, das gilt besonders für die zweigleisige Bundesliga. Eine eingleisige Liga führt zu einer Leistungsverdichtung, die es Aufsteigern fast unmöglich macht, die Liga zu erhalten. Sachsenringer: Es gibt einige Vorschlage zur Veränderung der Bundesligastruktur, hat der DRB davon eine Variante favorisiert ? Daßler: Wir wollen die bestehende Struktur erhalten. Viele Vorschläge sind von Vereinsinteresse geprägt. Knapp gesagt: 'Wir wollen Bundesliga sein, möglichst aber nur Lokalderbys haben.' Und das geht nun mal nicht. Sachsenringer: Hintergrund der vielen finanziellen Belastungen der Bundesligavereine ist zweifellos der Einsatz teurer Ausländer. Hat der DRB Möglichkeiten, hier eine Beschränkung vorzunehmen, da eine 'Selbstbeschränkung' der Vereine offensichtlich nicht angenommen wird? Daßler: Ein juristisches Gutachten, das auf
meinen Vorschlag hin vom Sachsenringer: Was geschieht aus Ihrer Sicht bei der Öffnung der EU-Grenzen gen Osten, wenn eine Schwemme guter Ringer zusätzlich in die Bundesrepublik kommt? Daßler: Meine Befürchtungen sind in dieser Hinsicht nicht so groß. In den Vereinen setzt ganz allmählich ein Umdenken ein. Im Übrigen beweist eine von mir erstellte Statistik, die ebenfalls in "Der Ringer" veröffentlicht wird, dass der Ausländereinsatz bei weitem nicht so groß ist, wie er wahrgenommen wird. Sachsenringer: Zwischen Bundesligaeinsatz und Anforderungen der DRB-Kader besteht eine Diskrepanz, die derzeit zur 'Doppelbelastung' der Athleten führt. Kann der Terminplan der Bundesliga an die internationalen Aufgaben der Nationalmannschaft angepasst werden? Daßler: Das Problem entspricht der Quadratur des Kreises. Mehr Rücksicht auf die Nationalmannschaft bedeutet Nachteile für die Vereine. Die wiederum bilden das finanzielle Rückgrat des DRB. In dieser Frage wird man sich jedes Jahr neu zusammenraufen müssen. Ich kann mit Sportdirektor Wolfgang Nitschke einiges auf den Weg bringen, z. B. die 2-kg-Toleranz für die Endrunde 03/04. Dafür werde ich nicht nur gelobt, damit kann ich aber leben. Sachsenringer: Ist der Unterbau 2. Bundesliga mit
seinen drei Staffeln noch sinnvoll? Sachsenringer: Wir danken Ihnen für das Gespräch, Herr Daßler. Quelle: Jörg Richter, Sachsenringer. 14.2.2003. |