Albrechts und Sömmerda ziehen ihre Teams
zurück
Nur noch neun Teams in der 2. Liga "Wir fangen mit unseren jungen Ringern in der
Oberliga Thüringen neu an und wollen uns später zu einer guten
Regionalligamannschaft vorarbeiten", hat der Trainer aus der Thüringischen
Ringerhochburg schon die Ziele vor Augen. Die 2. Bundesliga-Ost geht
nun mit neun Teams an den Start, das Saisonziel 'Klassenerhalt' ist damit
für potentielle Anwärter bereits abgehakt, denn einen Absteiger gibt es
damit nicht mehr. Kommentar Die stärkste Ringerliga der Welt vor dem Aus? Die Ringer haben in Deutschland große
Traditionen, gehörten bis zum zweiten Weltkrieg nach den Turnern zu den
stärksten Verbänden. Ringer Carl Schumann (Berlin) holte 1896 in Athen
eine der ersten olympischen Goldmedaillen der Neuzeit - er gewann damals
im Turnen und Ringen. Das Gegenteil in der Ringer-Bundesliga, sie zählt als die stärkste der Welt und liest man die Namen in den Teams von Schifferstadt, Aalen, Köllerbach oder Luckenwalde, muss man eingestehen, dass dies auch so ist. Von August bis Dezember tummelt sich die Weltspitze auf Deutschlands Ringermatten, bringen schon Vereine der Regionalligen hochkarätige Ringer an den Start, so sind in den Spitzenteams kaum noch deutsche Namen zu hören. Doch diese Blase scheint nun zu platzen, die Schar der Weltklasseathleten ist kaum mehr zu finanzieren. Eine Reißleine der Vereine ist dabei der Rückzug der Männermannschaften aus der Bundesliga. Und traut sich dann doch eine Mannschaft mit Eigengewächsen in die Eliteliga, wird sie zwischen den großen Mühlsteinen zermalmt. Kein Wunder also, wenn immer mehr Teams einen Spitzenkampf lieber verlieren um nicht in Gefahr zu geraden, aufsteigen zu müssen, zudem immer mehr Vereine ihre Mannschaften aus dem Bundesligabetrieb zurückziehen. Jüngste Beispiele: der KSV Haslach i.K.
(1. Bundesliga-Süd), der TRV Berlin und der SV Albrechts (beide 2.
Bundesliga Ost) zogen ihre Teams zurück. Doch das ist nur die Spitze des
Eisberges, den meisten Vereinen geht es wirtschaftlich richtiggehend
schlecht, merkt man die schwache Konjunktur in Deutschland wohl auch bei
den Randsportarten zuerst. Eine ganze Rückzugswelle ist wohl zu befürchten.
Dem DRB sind die Hände gebunden, "eine Ausländerbeschränkung ist
rechtlich nicht durchsetzbar, eine Selbstbeschränkung Sache der
Vereine", muss Bundesligareferent Martin Daßler auf die Vernunft der
Vereinsvorstände hoffen. Doch so lange der fertige Weltmeister billiger
ist, als über Jahre hinweg Nachwuchs zu entwickeln und zu hoffen, das es
einer schafft, zudem der schnelle Erfolg benötigt wird, sind die Funktionäre
wohl in der Zwickmühle. |