Nur Gastgeber schafft mehr Punkte

Sachsenmeisterschaften Männer: Erneuter Goldsegen für RVT 

Erneut einen Medaillensegen von drei goldenen Plaketten heimste der Ringerverein Thalheim mit einer nahezu beispiellosen Kampfesleistung ein. Bei den Sachsenmeisterschaften der Männer am Sonnabend in Werdau standen zum Schluss Dominic Förster, Holger Hähnel und Heiko Krauß auf dem höchsten Treppchen.
In der Teamwertung hätte Thalheim nach den "olympischen" Gesichtspunkten eigentlich ganz vorn landen müssen. Die gastgebenden Werdauer hatten zwar nur einen Meister in ihren Reihen, kamen aber dennoch auf 33 Mannschaftspunkte, der RV Thalheim auf 25, was Rang zwei unter den Mannschaften für die Erzgebirger bedeutete. 

66 kg: Dominic Förster (1.), André Kermes (2.), Sebastian Drechsel (4.) und Christian Arnas

Dominic rollt Christian Arnas (ebenfalls RVT)Ein Feuerwerk an Techniken brannte Dominic gleich im ersten Kampf des Turniers ab. Bis 66 kg war der Thalheimer an den Start gegangen, wofür einige Kilo "abgespeckt" werden mussten. Für Arne Brömme, einem Erstligaringer aus Werdau, hielt Dominic allerdings nicht einen einzigen Funken Respekt bereit. Schon nach einer reichliche Minute war die technische Überlegenheit per Rollen und Aushebern hergestellt.
Das nächste Duell mit Thalheims Nachwuchsringer Christian Arnas, der ohne Platzierung blieb, war eigentlich nur Formsache. Schnell stand auch hier Dominic mit spektakulären Fünf-Punkt-Würfen als technischer Überlegenheitssieger fest. Das Halbfinale gewann der Thalheimer deutlich mit 10:0 gegen Sebastian Drechsel aus Auerbach und traf dann im Endkampf auf André Kermes, der ebenfalls für den SV Auerbach 05 ringt.
Ganz clever spulte der Leichtgewichtler aus der Drei-Tannen-Stadt sein Programm gegen den alten Hasen Kermes ab, siegte klar nach Punkten und war Sachsenmeister. Platz zwei blieb für den Auerbacher. Drechsel kam nach einer knappen Niederlage im kleinen Finale gegen Arne Brömme auf Rang vier.

74 kg: Holger Hähnel (1.), Maik Wetzel, Holger Kühn und Sven Zimmermann

Holger will Heinemann abfangenEinen ganz harten Kampftag musste Holger Hähnel im Limit bis 74 kg absolvieren. Er bestritt insgesamt sieben Kämpfe - doch eigentlich alles nur, weil er Poolzweiter wurde und über die Hoffnungsrunde noch einmal unter die besten vier einzog.
Schon zweimal hatte Holger jeweils ganz knapp in der Saison gegen Heiko Heinemann vom AC Taucha verloren. Gleich im ersten Kampf stand ihm diesmal der Randleipziger gegenüber. Eine einzige Aktion war es, die die Begegnung mit 3:0 für Heinemann entschied. Holger scheiterte, als er einen Ausheber seines Kontrahenten abfangen wollte. (siehe Bild)
Jürgen Klimke wird von Holger gerolltMit zwei Überlegenheitserfolgen gegen Jürgen Klimke und Henning Seemann zog der Thalheimer als Poolzweiter in die Hoffnungsrunde ein. Hier musste der vierte Ringer für die Halbfinals ermittelt werden. Um diesen Platz stritten sich außer Holger noch sein Vereinskamerad Maik Wetzel und Thilo Türk vom KFC Leipzig.
Auf Schultern verlor zunächst Wetzel. Nun bekam Holger es mit dem starken Thilo Türk zu tun. Nach einem Kopfhüftschwung Hähnels und einer anschließenden Rolle Türks stand es 3:3. Dann musste der Leipziger in die Bodenlage und Holger schaffte eine Rolle - Stand 5:3. Zum Ende kam Türk nicht mehr zum punkten - der Einzug ins Halbfinale war perfekt.
Auf einen weiteren Leipziger traf der Drei-Tannen-Städter hier mit Tony Selle. Beim Stand von 0:0 musste nach der Pause der Zwiegriff entscheiden, wo Holger das bessere Ende für sich hatte und nun 3:1 vorn lag. Am Ende gewann Holger 4:2 und stand im Endkampf.
Thilo Türk (Leipzig) wirft Sven ZimmermannKurioserweise wartete dort wieder Heiko Heinemann. Es kam also zum zweiten Aufeinandertreffen. Völlig gewandelt hatte Holger seinen Kampfstil und begann abwartend, ohne passiv zu wirken. Wieder ging es bei 0:0 in den Zwiegriff - und Holger schaffte die Eins. Wenig später glich Heinemann wieder aus, so dass es bei 1:1 in die Verlängerung ging. Erneut Zwiegriff: Holger fängt den Tauchaer ab, bekommt drei Punkte und bejubelt seinen Sachsenmeistertitel.
Ohne Platzierung blieben Holger Kühn (Auerbach) und Sven Zimmermann vom RVT, die vorzeitig ausschieden.

96 kg: Heiko Krauß (1.)

Heiko attackiert Frank HaeßlerSchwergewichtler Heiko Krauß wartete wie in der Vorwoche mit einer exzellenten Leistung auf. Keiner seiner drei Gegner konnte ihm ernsthaft das Wasser reichen. Zuerst lag Frank Haeßler aus Schneeberg auf den Schultern. Auch der Gelenauer Alexander Böhm war für den Kandidaten der diesjährigen Sportlerumfrage keine Hürde. Nach einem zögerlichen Anfang besiegte der Thalheimer im letzten Duell den erstligaerfahrenen Matthias Berger aus Werdau mit einem hammerartigen Kopfhüftschwung auf Schultern. Damit ist Heiko doppelter Sachsenmeister sowohl im freien als auch im klassischen Stil.

60 kg: Thomas Berger (3.)

Thomas Berger beim Armdrehschwung gegen Björn LehnertMit André Tischendorf hatte Thomas Berger im Bantamgewicht einen ganz schweren Brocken im Pool erwischt. Der Leipziger gewann haushoch und Thomas zog ins kleine Finale um Platz drei ein, nachdem er noch gegen Björn Lehnert vom RSK Gelenau klar überlegen war. Souverän gewann Thomas gegen André Troche aus Werdau und holte Bronze.