Ringer gehen wieder in die Traditionshalle Sportlerheim

RV Thalheim wechselt nach drei Jahren im Sportpark Trainings- und Wettkampfstätte

Thalheim. Seit dem 1. August ist es amtlich: Der Ringerverein Thalheim wechselt nach drei Jahren im Sportpark Thalheim wieder an die alte Wettkampfstätte an der Stollberger Straße: das Sportlerheim. "Nach den Umbauten im Sportpark sind dort keine Bundesligawettkämpfe mehr durchführbar", weist RVT-Chef André Schmidt auf die Situation in der Badmintonhalle der letztjährigen Wettkampf- und Trainingsstätte hin. Hier wurde im Frühjahr dieses Jahres ein Fitness-Studio eingerichtet. Einige Monate wichen die Athleten um Trainer Jochen Schwarzer auf die Tennishalle des Sportparks aus, um sich weiter auf die neue Saison 2002/2003 vorzubereiten. Für die Punktkämpfe war dies allerdings keine Lösung und so kommt man nun zum ersten Heimkampf am 7. September gegen die KG Rostock wieder in die Traditionsstätte Sportlerheim.

"Sicherlich sind die Parkplatzbedingungen am Sportlerheim nicht optimal", weiß Schmidt, doch ist man sich in der Drei-Tannen-Stadt auch bewusst, wie viele Fans sich nach der besonderen Atmosphäre des Sportlerheims zurücksehnten und -sehnen. Schon für manchen angereisten Verein wurde es zum Hexenkessel und brachte den ein oder anderen Favoriten zu Fall. Große Vereine wie Jena und Greiz, die jetzt in der ersten Bundesliga ganz vorn mitringen, mussten in dem von Emporen umringten Kampfort bereits bittere Niederlagen einstecken. An solche Traditionen gilt es für den RV Thalheim in dieser Saison, die am 24. August mit zwei Auswärtsbegegnungen beginnt, anzuknüpfen. Besonders die Staffelfavoriten wie Frankfurt und Rostock, aber auch die Lokalrivalen vom RSK Gelenau sind heiß darauf, den Erzgebirgern zu Hause ein Schnippchen zu schlagen.

Im Trainingsbetrieb muss man in der Zwönitztal-Stadt nun auch wieder neue Wege gehen. Dabei kann auch hier von Tradition gesprochen werden, denn die Ringer gehen zum Training nun wieder in die Turnhalle der Mittelschule. Hier floss der Ringer-Schweiß lange, bevor man im Zwönitztal überhaupt an das Wort Bundesliga denken konnte. Praktisch ab der Wiederbelebung des Ringens in Thalheim Ende der 50er Jahre bis wenige Jahre vor der Wende spielte sich das Trainingsleben der Ringer in dieser Halle fast im Zentrum Thalheims ab. "Es ist für unseren Nachwuchs sicher ein Vorteil, näher im Zentrum und näher an den Schulen auf die Matten gehen zu können", ist auch Tino Korb zuversichtlich, der als Jugendwart einen Großteil der Trainings- und Betreuungsarbeit im Nachwuchsbereich des RVT gestaltet. Ob man in der Mittelschulen-Turnhalle die perfekte Lösung gefunden hat, ist dennoch fraglich, wollen doch die Verantwortlichen des RVT doch ein Ringer-Matte, auf der permanent ohne die Arbeit des Auf- und Abbauens trainiert werden kann, wie das im Sportpark der Fall war.

Holger Hähnel, 2.8.2002