::: Neues aus der 2. Bundesliga :::Wiederaufstieg für Leipziger Ringer kein Thema KFC Leipzig schraubt Etat zurück Von Wiederaufstieg spricht beim Ringer-Zweitligist KFC Leipzig niemand. "Obwohl wir eine gute Mannschaft zusammen haben, wollen wir uns in der neuen Klasse erst mal festigen. Ein Medaillenrang wäre nicht schlecht. Bis auf Toni Selle, den wir nach Aue ziehen lassen mussten, bleibt das Team zusammen. Und das ist nicht alltäglich nach einem Abstieg aus der Bundesliga", gewinnt Freistil-Trainer und Vereins-Vize Uwe Neumeister dem freiwilligen Rückzug aus der Eliteklasse etwas Gutes ab. Selle will in der höchsten Klasse ringen, um sich weiter entwickeln zu können. Sicher werden dort auch ein paar Euros mehr für den Jura-Studenten rausspringen. Mit Wassilie Lasarenko verliert die Kampfstaffel aus der Leplaystraße einen Leistungsträger, der in Liga eins zumindest zwei Jahre als Punktegarant galt. Der Ukrainer musste bereits in der vergangenen Saison wegen einer Schulterverletzung mehrfach pausieren, die ihn nun sogar zum Aufhören zwang. Finanziell bedeutet die Zweitklassigkeit des KFC eine Senkung des Etats von 50.000 auf 35.000 Euro. Als Vizepräsident ist Neumeister froh, dass bisher kein Sponsor abgesprungen ist. Ob die lebenswichtigen Geldgeber die Kampfsportler weiter in den Größenordnungen wie bisher unterstützen, sei jedoch noch nicht klar. Neumeister denkt, dass der Zuschauerdurchschnitt von 200 erhalten bleibt. "Wir wollen aber einiges dafür tun, dass noch mehr junge Leute den Weg zu unseren Kämpfen finden", verspricht Neumeister. Neuzugänge von anderen Vereinen wird es mit Sicherheit nicht geben. Der KFC-Vorstand bleibt seiner Linie treu, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Die 18-jährigen Jens Fritzsche (Klassisch, 96 kg) und Daniel Saager (Freistil, 58 kg) sollen sich nun auch bei den Männern bewähren. "Wichtig ist, dass wir die veranlagten jungen Burschen bis zum 22. Lebensjahr durchkriegen. In diese Zeit fällt meist ihre Ausbildung, manchmal sogar auswärts. Und es kommen andere Verlockungen hinzu. Da hat schon mancher die Lust zum täglichen Training verloren", weiß Uwe Neumeister aus langjähriger Trainererfahrung. Auf die erfahrenen Mattenfüchse wollen Neumeister und sein Klassik-Kollege Jürgen Hähnel auf keinen Fall verzichten. So werden Mannschaftskapitän Steffen Gottschalk (FS, 84 Kg), André Tischendorf (GR, 58 kg) und Andreas Guttentag (FS, bis 115 kg) und Andreas Werft (GR, 115 kg) weiter ringen. Auch Routinier Andreas Verniest wird noch gebraucht, denn André Toch (FS, 74 kg) erlitt nach seiner Bandscheiben-OP zu allem Überfluss einen Kreuzbandriss. Der KFC startet mit einem Heimkampf am 23. August in die Saison. Gerungen wird sonnabends ab 19.30 Uhr, wie immer. Nur eine Etage tiefer nach drei Jahren Erstklassigkeit. Eine Niederlage für die Sportstadt Leipzig. Quelle: Norbert Töpfer, Leipziger Volkszeitung (22.4.03) |