Ex-Ukrainer beglückt deutsche Fans

Auer Frommhold scheidet beim Grand Prix in Leipzig gegen Europameister aus - Kein Teilnehmer vom RVT

Andrej Shyyka (Köllerbach) hat Brzozowski fast auf Schultern. - [KLICK zum Vergrößern!]Leipzig. Die Athleten des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) stellten mit dem aus der Ukraine stammenden Andrej Shyyka (74 kg) einen Gewinner beim Großen Preis von Deutschland in Leipzig. Der 26-jährige Saarländer (KSV Köllerbach) begeisterte die knapp 1000 Zuschauer in der Arena Leipzig vor allem bei seinen knappen Siegen gegen den Polen Krystian Brzozowski im Finale und gegen den Olympia-Dritten von Athen Ivan Fundora (Kuba) im Endkampf um Gold. Beide Male konnte Shyyka seine Kontrahenten nach eigenem Rückstand noch bezwingen.

Stefan Kehrer im Kampf um Bronze gegen den Kubaner Batista. - [KLICK zum Vergrößern!]Weitere vordere Platzierungen für den DRB landeten David Bichinashvili (84 kg, KSV Aalen 05) mit Rang drei und der 22-jährige Stefan Kehrer (96 kg, KSV Ketsch) mit dem fünften Platz. Schwierig wurde es wie erwartet für die teilnehmenden Sachsen. Der Ex-Taucher Nico Graf (96 kg) schied gegen den amtierenden WM-Dritten Michel Batista (Kuba) aus. Thalheimer Sportler waren diesmal nicht am Start.

Zu einem Sieg hat es für den Auer Bundesligaringer Axel Frommhold beim Grand Prix leider nicht gereicht. Der 24-Jährige vom FC Erzgebirge Aue (Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm) unterlag am Sonnabendmorgen dem Junioren-Europameister Felix Menzel (1. Luckenwalder SC) nach Punkten. In Runde eins sah es für Frommhold gar nicht schlecht aus, denn nach einem knappen Rückstand konnte er gegen den amtierenden Deutschen Meister einen Angriff starten. "Doch dann sah ich, dass bereits die letzten drei Sekunden liefen und ich musste volles Risiko gehen", so der Sportstudent, der diesen Durchgang knapp abgab. Die zweite Runde ging klar an Menzel, der später dem Turniergewinner Ramazan Abdurachmanov (Aserbaidschan) unterlegen war, so dass Axel Frommhold auch die Chance auf ein Weiterkommen in der Hoffnungsrunde versagt blieb.

Maks Witek gegen den hünenhaften Liang Lei. - [KLICK zum Vergrößern!]Zwei Athleten aus dem Kader des AC Auerbach konnten sich in Leipzig weit nach vorn kämpfen. Der Pole Lukasz Wiechna gewann die Bronze-Medaille im Limit bis 84 Kilogramm, während sich sein Teamkamerad Maksymilian Witek (ebenfalls Polen) Rang fünf bei den Superschweren erkämpfte. Der 23-jährige Wiechna bestach durch seine Zähigkeit, mit der er mehrere Drei-Runden-Duelle knapp für sich entscheiden konnte. Im Kampf um Rang drei bezwang er den Kirgisen Talant Jekschenov  nach Rückstand und einer gewaltigen Energieleistung auf Schultern.

Maks Witek war dem Einzug in den Endkampf um Gold ganz nah, denn im Halbfinale hatte er gegen den hünenhaften Chinesen Liang Lei zunächst 1:0 nach Runden geführt. Dann schien der Zwei-Meter-Mann aus dem Reich der Mitte, der unter den Fittichen von Ex-Bundestrainer Wolfgang Nitschke steht, jedoch die größeren Reserven zu haben und drehte den Spieß zum 2:1 um. Im Kampf um Bronze reichte es ebenfalls nicht für den ACA-Athleten. Gegen den EM-Dritten des vergangenen Jahres, Rares Chintoan (Rumänien), musste der 30-Jährige die abschließende Niederlage einstecken

Insgesamt kämpften die Athleten aus 26 Nationen in der Arena Leipzig auf einem sehr hohen Niveau. Vor allem die kubanische Mannschaft setzte mit drei Turniergewinnern ein gewaltiges Achtungszeichen in Richtung der Weltmeisterschaften, die im September in Baku (Aserbaidschan) ausgetragen werden.

Holger Hähnel (Text und Bilder) 

Weitere Infos: www.leipzig-ringt.de