Thalheimer Mädchen kämpfen in ganz Deutschland
Übungsleiter Frank Graube fährt mit Nachwuchs mehrere Tausend Kilometer und
bringt Medaillen mit
Thalheim. Immer öfter hört man in letzter Zeit von den Erfolgen der Ringermädchen aus
Thalheim. Dass die jungen Athletinnen aus der Drei-Tannen-Stadt an zahlreichen Turnieren
in ganz Deutschland teilnehmen und dort auch auf dem Treppchen stehen, hat seinen Grund.
Mit ihrem Übungsleiter Frank Graube (Mitte) konnten die
Thalheimer Ringerinnen Nicole Peil, Madeleine Martin, Jessica Schäfer und Susann Meinel
(v.l.) schon zahlreiche Erfolge in ganz Deutschland feiern. Im nordrhein-westfälischen
Pulheim erhielten die Drei-Tannen-Städter sogar den Pokal für das Team mit der weitesten
Anreise.
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Mehr als 4000 Kilometer fuhr Übungsleiter Frank Graube vom Ringerverein Thalheim in
diesem Jahr bereits auf deutschen Autobahnen. Zu Turnieren bis nach Mainz oder Pulheim
(bei Köln) war der 40-Jährige mit der Mädchengruppe des Vereins unterwegs. Erst am
vergangenen Sonntag gastierten die Zwönitztaler bei den "NRW Lady Open" in Pulheim. Als
Beste erkämpfte sich die erst achtjährige Emilie Haase (Gewichtsklasse 23 Kilogramm) dort
Platz eins. Im Nordrhein-Westfälischen fiel das kleine Team aus dem Erzgebirge besonders
auf und erhielt den Pokal für die weiteste Anreise.
Seit November 2005 unterstützt Frank Graube den Thalheimer
Nachwuchstrainer Tino Korb, der sich seit dem Ende seiner Aktivenlaufbahn im Jahr 2001 um die Talente beim "RVT"
kümmert. Als langjähriger Fan des Bundesligateams und Sponsor wollte sich Graube mehr im Verein
einbringen. Da kam es gerade recht, dass seine Tochter Madeleine mit dem Zweikampfsport
begann. Selbst hat er zwar nie als Sportler auf der Matte gestanden, doch das Fachwissen
in Technik und Taktik konnte sich Graube auch vom Zusehen nach und nach aneignen. An
diesem Wochenende wird er sogar eine Übungsleiterausbildung beginnen, wenn in der
Sportschule Werdau der erste Lehrgang für die Trainer-C-Lizenz ansteht.
Aber warum fährt Frank Graube so weite Strecken? "Allein in Sachsen findet man kaum
Turniere für Mädchen, da gibt es gerade eine Hand voll im Jahr", begründet der
Zoohändler. Doch die Erfolge geben ihm Recht. "Man merkt, wie sie von Turnier zu Turnier
stärker werden", lobt Graube seine Ringerinnen. Neben Emilie Haase konnten auch Jessica
Schäfer, Madeleine Martin, Nicole Peil, Lisa Langer und Susann Meinel bereits Medaillen
erkämpfen. Weitere Mädchen stehen schon in den Startlöchern und trainieren fleißig in der
Thalheimer Mittelschule. "Vielleicht haben wir bald eine Gruppe von zehn Mädchen, die zu
den Wettkämpfen fahren", freut sich Frank Graube über die wachsende Beliebtheit des
Mädchenringens in der Drei-Tannen-Stadt. Im November stehen die nächsten Turniere an. Bei
den Bezirksmeisterschaften wird die Anreise aber nicht ganz so weit sein - sie finden im
"nur" 42 Kilometer entfernten Werdau statt.
Holger Hähnel, 17.10.2007
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