Bergsi und Möhre auf Masters-Thron

German Masters der Veteranen: Dreimal Gold für RVT–Starter, Gold und Silber beim Grenzlandturnier in den Niederlanden

Von Michael Thriemer

Lampertheim/Landgraaf/Pausa. „Oldie but Goldie“ lautet ein bekanntes Sprichwort über vermeintlich in die Jahre gekommene Sportler. Das Gegenteil stellten wie schon so oft Thomas Berger und Rüdiger Möhring vom Ringerverein Thalheim am vergangenen Wochenende unter Beweis.

Bei den 13. German Masters der Veteranen im nordbadischen Lampertheim wurden beide klare Sieger in ihren jeweiligen Gewichts- und Altersklassen. Besonders der 38-jährige Berger, der in Altersklasse „A“ (35-39 Jahre) bis 58 Kilogramm mit teilweise ebenfalls noch aktiven Wettkämpfern konfrontiert war, deklassierte seine Konkurrenz. Nur eine einzige Runde musste er im Turnierverlauf abgeben, alle anderen Duelle gewann er vorzeitig durch technische Überlegenheit oder Schultersieg. Verdienter Lohn im zwei Tage andauernden Wettbewerb war der Doppelsieg in der Gesamtwertung sowohl im klassischen als auch im freien Stil.

Auch sein Vereinskamerad Rüdiger Möhring brachte seiner Frau Marina eine goldene Plakette mit nach Hause. In der Altersklasse „D“ (51-55 Jahre) war diesmal leider nur ein Gegner vertreten. Georg Gebert vom AV Traunstein hatte in der Gewichtsklasse bis 97 Kilogramm dem physisch nach wie vor beeindruckend wirkenden Kraftpaket nichts entgegenzusetzen und ging vorzeitig „auf Ast“.

Äußerst zufrieden wirkte der Thalheimer Bundesliga-Trainer dann auch im persönlichen Gespräch: „Dieses auf drei Matten ausgetragene Turnier war gut organisiert und hat Spaß gemacht, wenn ich bedauerlicherweise auch nur einen Gegner hatte. Nach dem Motto 'je oller, je doller' kämpften gerade die Ältesten teilweise wie die Berserker. Respekt aber auch vor Thomas, der unmittelbar nach Ende des Turniers abgereist ist, um im Rahmen einer Feuerwehrübung am Sonntag 40 Stockwerke eines Hochhauses in voller Ausrüstung zu bewältigen.“

Für eine Überraschung sorgte der Start des Thalheimers Thorsten Heinert, der erstmalig bei einem solchen Turnier dabei war. Weithin unter seinem Spitznamen „Svagerko“ bekannt, präsentierte sich der langjährige Ringkampffan und Trainingspartner von Rüdiger Möhring durchaus ansprechend. Bei seinen vier Kämpfen machte sich die fehlende Wettkampferfahrung bemerkbar, sämtliche Vergleiche gingen – teilweise knapp - verloren, dennoch ist der erreichte fünfte Platz aller Ehren wert.

Mit insgesamt 135 Startern im freien und 125 im klassischen Stil war das Turnier sehr gut besetzt und sorgte für manch spannenden und sportlich hochwertigen Kampf.

Landgraaf: Gold für Reimer, Silber für Löffler

Ebenfalls von ihrer besten Seite zeigten sich die Teilnehmer des Internationalen Grenzlandturniers in Landgraaf (Niederlande). Mit Kirk Reimer vom RV Eichenkranz Lugau sorgte ein Starter aus dem Altkreis Stollberg für den Sieg in der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm im klassischen Stil. Mit zwei Schultersiegen und einem Sieg nach technischer Überlegenheit gab es keine Zweifel am Gesamterfolg des in den Mannschaftsduellen für den RSK Gelenau auflaufenden Sportlers.

Aus Sicht des RV Thalheim gewann Tobias Löffler eine Silbermedaille, weil er bis 66 Kilogramm (klassisch) starke Kämpfe zeigte. Nur ganz knapp unterlag er in einem spannenden Finale Marco Greifelt vom Bundesliga-Aufsteiger SV Johannis Nürnberg, der durchaus auch am ersten Kampftag der neuen Saison (14. August) Gegner des ehrgeizigen Drei-Tannen-Städters sein könnte.

Auch Maik Hoeisel verkaufte sich prächtig und rundete mit Platz vier in der Gewichtsklasse bis 96 Kilogramm, allerdings im freien Stil, das Gesamtergebnis bei diesem von zahlreichen Nationen besuchten Turnier ab. Weil viele Aktive der Zwönitztaler in den Bau der neuen Trainingsstätte integriert sind, hatten sich diesmal nicht ganz so viele Sportler wie in den letzten Jahren auf den langen Weg in den Nachbarstaat gemacht.

Pausa: Rehbein wiedergewählt

Neuigkeiten gab es auch vom Verbandstag des sächsischen Ringerverbandes aus Pausa. Dort wurde der bisherige Präsident, Benedict Rehbein aus Leipzig, im seinem Amt bestätigt. Mit 29:21 Stimmen setzte sich der Messestädter gegen Ulrich Leithold vom KSV Pausa durch. Der 28-Jährige hat in der nun folgenden Legislaturperiode von vier Jahren die schwierige Aufgabe, den Ringkampfsport in Sachsen weiter voran zu bringen. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des RVS gab es per Videopräsentation einen kurzen Abriss über die bisherige Geschichte.

Michael Thriemer, 09.05.2010.