Saisonabschluss vom Feinsten

Auch im zehnten Jahr seines Bestehens feierten die Mitglieder unseres RVT ihren traditionellen Saisonabschluss. Viele Sachen kamen dabei zur Sprache.

Gerungen wird in Thalheim schon seit 1904, nach der Ausgliederung aus dem SV Tanne entstand der RVT jedoch erst im Jahre 2001 in seiner heutigen Vereinsform.

In der Vereinsgaststätte und langjährigem Partner der Zwönitztaler, dem Gasthof „Paradies" im Zwönitzer Ortsteil Brünlos, fand am vergangenen Samstag die traditionelle Saison-Abschlussfeier statt. Da es unter anderem nicht an zünftiger erzgebirgischer Unterhaltungsmusik fehlte, bereute sein Kommen sicher niemand. Knapp 75 Vereinsmitglieder hatten sich eingefunden, um nach gutem Essen und einem Begrüßungsgetränk den Worten des Vereinsvorsitzenden Holger Hähnel zu lauschen.

„Als wir uns im Jahr 2001, fast auf den Tag genau vor zehn Jahren neu gründeten, waren gerade einmal 25 Vereinsmitglieder dabei. Mittlerweile sind es 188, eine überaus positive Entwicklung, die wir gerne weiter ausbauen möchten. Kontinuität und Stabilität prägen das Vereinsleben im einzigen Club aller jungen Bundesländer, außer dem Luckenwalder SC, der seit der Wende auf Bundesliganiveau Wettkämpfe austrägt", so der 31-jährige Vereinschef, dem später selbst noch eine Ehrung zuteil wurde.

Allerhand wichtige Punkte wusste Hähnel weiterhin aufzuzählen, zuvorderst stand ein Dank an die zahlreichen treuen Sponsoren, ohne deren Unterstützung die Vereinsarbeit auf diesem Niveau nicht möglich wäre. Doch auch die vielen ehrenamtlichen Helfer, seien es Trainer und Betreuer oder aber Helfer zur Durchführung der vielen Veranstaltungen, fanden ihre Anerkennung.

Aus sportlicher Sicht waren auch diesmal viele Erfolge zu vermelden. Die Erstliga-Vertretung feierte mit Rang sechs in der Bundesliga, Staffel Ost, ihr bestes Resultat. Besonderen Applaus dafür erhielt der anwesende Cheftrainer, Heiko Krauß. Jeweils auf Rang vier kam das Oberliga-Team der zweiten Herrenmannschaft und die Jugendliga-Vertretung in der Jugendliga Mitteldeutschland. Letztere bildet seit einigen Jahren eine erfolgreiche Staffel zusammen mit RV Eichenkranz Lugau.

In der Nachwuchsarbeit ist der RV Thalheim sachsenweit führend. Über 50 Kinder und Jugendliche frönen derzeit der körperlichen Ertüchtigung im Schwerathletik-Verein. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt stehen 20 Medaillen, davon 11 Goldene, bei den Landesmeisterschaften zu Buche. Mit den noch ausstehenden vier Titelkämpfen könnte die eh schon hervorragende Bilanz von 17 Titeln aus dem Vorjahr sogar noch überboten werden. Nochmals besonders gratuliert wurde den beiden anwesenden Deutschen Vize-Meistern der Jugend A, Benjamin Opitz und Peter Haase.

Im Anschluss ehrte Schriftführer Andre Schmidt die erfolgreichsten Sportler der abgelaufenen Mannschaftssaison. Dies waren Erik Weiß in der ersten Mannschaft, der bei elf Einsätzen nur ein einziges Mal verlor. Rang zwei und drei ging an David Vala (Prag) und Neuzugang Florian Rau.

Die Ehrung für den besten Ringer im Oberliga-Team konnte dann Holger Hähnel höchst selbst in Empfang nehmen, bei seinen elf Einsätzen blieb er ungeschlagen und wies die außergewöhnliche Einzelpunktbilanz von 40:4 Mannschaftszählern auf. Auf den Plätzen folgten Altmeister und Trainer Sven Zimmermann sowie Dominic Förster.

Einen besonderen Moment erlebte Thomas Berger, der nebst Gattin aus Luckenwalde angereist war. Seit dem Jahr 2000 ist Berger für den RVT aktiv und hat in dieser Zeit 121 Punktkämpfe (Bundesliga) absolviert, von denen er 76 siegreich gestalten konnte. In diesem Jahr wird der leichtgewichtige Feuerwehrmann 40 Jahre.

Aus den Händen von Vorstandsmitglied Susann Pester, zwischen den Familien hat sich im Laufe der Jahre eine enge Freundschaft entwickelt, erhielt der Veteranen-Vize-Weltmeister ein besonderes Präsent. Berger wird von nun an kürzer treten und tritt seinen vorläufigen Ruhestand an. Bereits im nächsten Jahr ist jedoch eine erneute Teilnahme an der Veteranen-WM geplant, weshalb er sicher nicht ganz auf seinen geliebten Sport verzichten wird.

Dass das Vereinsleben niemals ruht, beweisen die anstehenden Termine, auf die hingewiesen wurde.

Am zweiten März-Wochendende schickt sich Radoslaw Dublinowski erneut an, nach einer Medaille bei den Deutschen Meisterschaften im freien Stil im hessischen Weinheim zu greifen. Auch Florian Rau ist dabei, wird aber für den SV Halle starten.

Zu den Deutschen Meisterschaften der Jugend B, ebenfalls im März, senden die Drei-Tannen-Städter drei Teilnehmer.

Nach den Europa-Meisterschaften in Dortmund Ende März/Anfang April steht das 8.Wolfgang Bohne-Gedächtnisturnier ganz dick im Kalender, an dieser Stelle wird darüber noch ausführlich berichtet.

Im Mai plant man ein Vereinsfest im neuen und schmucken Vereinshaus an der Stadtbadstraße in Thalheim.

Herumgesprochen zu haben scheint sich die gute Arbeit auch bis zum Mitteldeutschen Rundfunk, im Kürze will man via Fernseh-Reportage vom positiven Vereinsgeschehen berichten. Damit kann vielleicht auch mancher aktuelle Fehlinterpretation bezüglich Rückzügen aus der ersten Bundesliga entgegengewirkt werden. Für die Kleinstadt Thalheim ist es nämlich nach wie vor außergewöhnlich, auch im sechsten Jahr erstklassigen Ringkampf-Sport anbieten zu können.

 

 

 

 

Michael Thriemer, 27.02.2011