|
Rang neun für Erik Weiß – David Vala verpasst knapp Bronze Mit einem passablen neunten Platz kehrt der Thalheimer Bundesliga-Ringer Erik Weiß (Frankfurt/O.) von den Europameisterschaften aus Dortmund (NRW) zurück. David Vala aus Prag belegt Rang fünf. Bei seinem Debüt als Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft hat Erik Weiß aus Frankfurt an der Oder ein respektables Ergebnis erzielt. Nach zwei Siegen und ebenso vielen Niederlagen stand am Ende ein neunter Platz zu Buche. Insgesamt waren 27 Teilnehmer in seiner Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm am Start. Der 23-jährige zeigte sich nur teilweise zufrieden, wollte durchaus mehr erreichen. „Das war schon alles sehr aufregend hier. Mit ein bisschen mehr Glück hätte es sogar zu einer Medaille reichen können, von daher sind die Gefühle zwiespältig. Dennoch bekam ich Lob von allen Seiten." Zum ganz großen Erfolg wäre letztlich ein Sieg gegen den Türken Mustafa Saglam in der Hoffnungsrunde zu Bronze erforderlich gewesen, dem Weiß allerdings in drei engen und nicht unumstrittenen Runden 1:2 unterlag. Zuvor sorgten Siege in der Qualifikation gegen den Letten Andrejs Zjatkovs (2:0 Runden) und im Achtel-Finale gegen den Schweden Lukas Nilsson (2:1) für den Einzug in die Runde der letzten Acht. Hier war zunächst Endstation gegen den Bulgaren Ivo Angelov. Dieser erreichte jedoch das Finale und eröffnete dem sympathischen Brandenburger damit den Weg zur Hoffnungsrunde, die den beschriebenen Ausgang nahm.
(Sieht doch Klasse aus! Erik (Mitte) mit seinen Team-Kollegen Englich und Jänicke (v.l.) - beide dem Thalheimer Publikum bestens aus den Bundesliga-Duellen bekannt. Quelle: www.ringen.de) Sieger im Leichtgewicht wurde der Georgier Revaz Lashkhi, der sich damit in die Phalanx der osteuropäischen Gewinner einreihte. Gut vorbereitet zeigte sich auch David Vala. Der Zweikämpfer von Olympia Praha, ebenfalls im RVT-Bundesliga-Team am Start, gestaltete zwei seiner drei Duelle im Limit bis 96 Kilogramm klassisch siegreich. Dabei traf der Hüne bereits im ersten Vergleich auf den späteren Europameister Dzeinichenka aus Weißrussland, dem er allerdings nur zwei knappe Rundengewinne zugestehen musste. Anschließend hatte der bärenstarke Ungar Balasz Kiss keine Chance, damit war der Weg frei für den Kampf um Bronze gegen Shalva Gadabadze aus Aserbeidschan. Dieser hatte als Sieger des Golden Grand Prix 2008 und Fünftplatzierter der WM 2009 durchaus internationale Erfahrungen. Leider war Vala hier in drei knappen Runden unterlegen und musste sich mit dem fünften Platz begnügen. Die Teamwertung aller Wettbewerbe gewann Aserbeidschan vor Russland, auch Rang drei ging mit der Ukraine an ein Team aus dieser Region. Deutschland belegte Rang elf, konnte mit nur zwei Medaillen (Bronze durch Saba Bolaghi, 66 kg, Freistil) und Yvonne Englich (Bronze Damen, 67 kg, Freistil) das selbst ausgerufene Ziel von drei Medaillen nicht erreichen und steht aus Sicht der Nationalmannschaft einmal mehr am Scheideweg. Arrivierte Sportler und Medaillenhoffnungen wie Davyd Bichinashvili (84 kg, Freistil), Andriy Shykka (74 kg, Freistil) oder auch Mirko Englich (96 kg, klassisch) schieden teilweise bereits in der Qualifikation aus. Die Präsentation, etwa Übertragungen im Fernsehen oder im Internet, ließ zu wünschen übrig. Bisweilen verliefen sich gerade einmal 1000 Zuschauer in der 15-fach größeren Westfalen-Halle zu Dortmund.
Michael Thriemer, 03.04.2011 |