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Bericht 12. Kampftag: RV Thalheim – WKG Pausa/Plauen (02.12.23)

Silberrang sorgt für Partystimmung

In der Ringer-Regionalliga hat der RV Thalheim den Tabellenletzten von der WKG Pausa/Plauen klar mit 24:4 bezwungen. Dabei hatte ein Erzgebirger an diesem Kampfabend einen besonderen Moment.


Einzelergebnisse: liga-db.de


von Holger Hähnel 

THALHEIM - Wie geplant konnten sich die Hausherren im Sportlerheim in die richtige Feierlaune für die anschließende Weihnachtsparty ringen. Sogar wesentlich deutlicher als erwartet ging der Sieg des gastgebenden Tabellenzweiten gegen das Schlusslicht aus dem Vogtland aus. „Die Höhe spiegelt allerdings nicht ganz den Kampfverlauf wider, da waren schon einige sehr spannende Duelle dabei“, gab Tobias Löffler zu Protokoll. Der 34-Jährige war für Steffen Richter als Trainer eingesprungen, denn dieser weilte zur gleichen Zeit mit vier Mädels aus der Drei-Tannen-Stadt beim internationalen Turnier im polnischen Czarny Bór.

Eng ging es zum Beispiel zwischen Thalheims 18-jährigem Dominik Jagusz (71 kg) und dessen erfahrenem Landsmann Eryk Maj zu. Die Polen boten Freistilringen auf ganz hohem Niveau, letztendlich setzte sich der Pausaer aufgrund der Routine mit 6:2 durch. „Die beiden haben echt intensiv gefightet und Eryk hat hier mit etwas Glück gewonnen“, konstatierte der Pausaer Trainer Kevin Drehmann. Der erst 24-jährige Coach hatte allerdings bis zum fünften Kampf warten müssen, ehe seine Mannschaft die ersten Zähler einfuhr. So siegten für Thalheim zu Beginn Filip Bartosik (57 kg) mit 17:1 überdeutlich und Dominik Klann (130 kg) mit 2:0 knapp. Mit der anschließenden Schulterniederlage hatten die Vogtländer aber nicht gerechnet. „Das sollte eigentlich ein enger und offener Kampf werden“, meinte Drehmann, der sah, wie Thalheims Adam Bienkowski (61 kg) seinen Jakub Kesy durch eine Bodentechnik nach nur 140 Sekunden auf „Ast“ legte.

Dem klaren Erfolg von Martin Hettler (98 kg) folgte die erste Thalheimer Niederlage, die Pausas 20-jähriger Neuzugang Fabian Wiesemann (66 kg) dem alten Hasen Daniel Franke beibrachte und damit den 13:2-Halbzeitstand herstellte. Diese Führung baute Maximilian Kahnt (86 kg) weiter aus, der sein Regionalliga-Debüt in dieser Saison gab. „Max hat sehr clever gerungen und vier Sekunden vor Schluss sogar noch den dritten Mannschaftspunkt geholt“, freute sich Tobias Löffler.

Etwas emotional wurde es nach dem Kampf von Kevin Mehlhorn (80 kg). Bei seinem 7:4-Punktsieg gegen Chris Militzer rang Mehlhorn zu 103. Mal im Dress der ersten Thalheimer Mannschaft. Und es soll der letzte Heimkampf gewesen sein, so viel hatte der 33-Jährige im Vorfeld bereits bekannt gegeben. Mit gerade mal 15 Jahren hatte der Thalheimer im Oktober 2006 seinen Einstand gegeben – damals in der 1. Bundesliga gegen den 1. Luckenwalder SC. Vom RVT-Vorstand gab’s zum Abschied ein Präsent sowie eine große Foto-Collage – und außerdem viel Applaus von den 300 Zuschauern in der Halle.

Zu diesem Zeitpunkt führten die Drei-Tannen-Städter bereits uneinholbar mit 18:4. Für den Pausaer Trainer war die anschließende Niederlage seines Max Schmalfuß (75 kg, gr.-röm.) gegen Maximilian Simon eine positive Überraschung. „Max hat einen guten Kampf gemacht und war streckenweise auf Augenhöhe. Dennoch hat zum Schluss die Erfahrung und auch die Physis von Simon gewonnen“, so Kevin Drehmann.

Ein Sahnehäubchen folgte am Ende des Kampfabends. In der ersten Minute war Thalheims Dennis Aleksandryuk (75 kg, Freistil) in eine enge Festhalte von Oleksandr Kusuch geraten. Fünf Bodenrollen hintereinander zog Kusuch und ging 10:0 in Führung, wobei den Thalheimer das Mattenaus vor einer vorzeitigen Niederlage bewahrte. Doch der Rückstand schien Aleksandryuk erst so richtig anzustacheln. Nun legte er los und startete nahezu ohne Pause einen Beinangriff nach dem anderen. Zur Halbzeit hatte er mit 12:10 schon die Führung übernommen. Am Ende wurde es ein 20:10. „Sensationell, wie Dennis seinen Gegner förmlich zermürbt hat“, kommentierte Tobias Löffler dieses Abschlussduell.

Zwei Kampftage vor Schluss ist den Thalheimern mit diesem Erfolg der Silberrang in der Regionalliga nicht mehr zu nehmen. Diese Tatsache wurde bei der Weihnachtsfeier im Anschluss an die Begegnung noch bis tief in die Nacht gefeiert.

Holger Hähnel, 04.12.2023. Fotos: Claudia Lohr-Werner.

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