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Junge Thalheimerin wandelt auf den Spuren ihres Vaters

Cassidy Richter wurde am vergangenen Wochenende Deutsche Meisterin in der weiblichen Jugend, Kategorie B. 21 Jahre nach dem Finaleinzug ihres Vaters Steffen 1998 machte sie es sogar noch etwas besser und krönte sich durchaus überraschend zur Titelträgerin. Die zweite Thalheimerin, Sophie Krauß, belegte einen sehr guten sechsten Platz. Kurzfristig und regelrecht tragisch passen musste indes die ursprünglich aussichtsreichste Athletin, Julie Drechsel.

 
Von Michael Thriemer
 
BERLIN – Drechsel war sicherlich das ursprünglich heißeste Eisen im Feuer, galt in ihrer Gewichtsklasse als Favoritin auf Gold. Alle Hoffnungen zerstörte jedoch eine Hauterkrankung, so dass an einen Start nicht zu denken war – sicherlich eine sehr große Enttäuschung, aus der man aber auch gestärkt hervorgehen kann.

Gefühlt kämpften ihre beiden Teamkolleginnen für Julie mit und lieferten beide ein hervorragendes Resultat ab. Mit zwei Teilnehmerinnen von insgesamt 145 aus 73 Vereinen belegte der RV Thalheim Rang sieben in der Gesamtwertung, was schon ein beachtliches Resultat darstellt.

Voran ging Cassidy Richter. Die erst kürzlich 14 Jahre alt gewordene Amazone wurde von ihrem Vater Steffen Richter in den vergangenen drei Jahren behutsam Stück für Stück aufgebaut und krönte ihre noch junge Karriere mit dem Titel in der Gewichtsklasse bis 47 Kilogramm der weiblichen Jugend B (gleichbedeutend mit der jüngeren Altersklasse). Vater Steffen hatte bekanntermaßen im Jahr 1998, genauer am Sonntag, dem 08.03., in Witten ebenfalls das Finale bei den Männern erreicht, unterlag dort dem heute noch aktiven "Commander", Adam Juretzko.

Nun zog also Tochter Cassidy nach vier Vergleichen im Pool nach. Einem Schultersieg zum Auftakt im 13er-Teilnehmerfeld über Anika Ziller vom gastgebenden SV Luftfahrt Ringen folgte ein 8:3-Punktsieg über Sarah Schullian (AB Aichhalden). Wie knapp es insgesamt zuging, zeigten die nächsten beiden Vergleiche. Erst hieß es 7:4 gegen Yana Niemitz (KSV Östringen), die später ins kleine Finale einzog und letztlich Platz sechs belegte. Noch enger wurde es im Poolfinale gegen Zoe Bennoit vom ASV Hüttigweiler aus dem Saarland. 3:2 hieß es nach voller Kampfzeit – Bennoit zog ins Finale um Bronze ein und belegte letztlich Rang drei. Für "Cassy" hieß es indes, sich auf das Finale vorzubereiten. 21 Jahre zuvor war ihr Vater in einer ähnlichen Situation, die sicherlich einiges an Selbstdisziplin und Ruhe abverlangt. Die Gegnerin am Samstagabend hieß Franziska Blaumeiser, ebenfalls vom ASV Hüttigweiler. Wieder ging es über die volle Kampfzeit, wieder ging es ganz knapp zu – und wieder hatte Richter die Nase beim 9:6-Punktsieg vorn und konnte mit dem mitgereisten Anhand jubeln.

Ein vom Umfang her ähnlich anspruchsvolles Programm hatte Sophie Krauß zu absolvieren. 14 Teilnehmerinnen waren es in ihrer Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm der älteren weiblichen Jugend A. Auch sie musste insgesamt fünfmal auf die Matte – und startete hervorragend ins Turnier. Zunächst stand ein 8:0-Punktsieg über Kira Merz ((RSV Benningen), dann ein Schultersieg über Victoria Hardtke (Luftfahrt Berlin) zu Buche. Erst die spätere Deutsche Meisterin, Adelheid Przybylak vom AC Regensburg, stoppte diesen Lauf. Eine weitere Niederlage im letzten Pool-Vergleich gegen Jasmina Liolios vom AC Ückerath (NRW) bedeutete den Einzug ins kleine Finale um Platz fünf. Hier hieß es denkbar knapp 4:5 gegen Ellen-Marie Müller von der WKG Weitenau-Wieslet, gleichbedeutend mit Platz sechs in der Endabrechnung. Eine ganz starke Leistung von Sophie.

Nach der Rückkehr ins Erzgebirge wurde traditionell im Vereinshaus auf der Stadtbadstraße gebührend Empfang gefeiert.

Alle Resultate gibt es hier.


Michael Thriemer, 31.03.2019. Fotos: Silke Schneider

 

Deutsche Meisterschaften weibliche Jugend (29./30.03.2019)
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Galerie Empfang am Sonntag in Thalheim

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