background
Saisonrückblick RV Thalheim I und II

Saison mit Höhen und Tiefen

Junges RVT-Team kommt in der 2. Bundesliga auf Rang 7 – gleiches Resultat für die Regionalliga-Mannschaft

 
von Michael Thriemer
  

THALHEIM - Es war im Jahr 2014 die erwartet spannende, teilweise auch harte Runde in der zweiten Bundesliga, Staffel Nord. Am Ende stand für eine extrem junge Mannschaft aus dem Zwönitztal Rang sieben in der Abschlußtabelle. Neun Niederlagen, vier Siege und drei Unentschieden bedeuteten 11:21 Zähler. Eine Weiterentwicklung ist angestrebt, punktuelle Verstärkungen und konstantere Aufstellungen lassen für die kommende Saison hoffen.

Da sowohl der Tabellenerste, überraschend setzte sich hier dank eines 0:0 gewerteten Abbruch-Duells Pausa/Plauen gegen Aue der RV Lübtheen durch, als auch die WKG Pausa/Plauen auf ihr Auf- beziehungsweise Abstiegsrecht verzichten wollen, zudem der AC Germania Artern als Aufsteiger im Jahr 2015 hinzukommt, erreicht die Staffel der zweiten Liga Nord voraussichtlich ihre Sollstärke von 10 Teams. Die Aussagen dazu stammen unter anderem vom Trainer des RV Lübtheen, entscheidend ist jedoch der 15. Januar, bis dahin müssen alle Vereine ihre Meldung beim Deutschen Ringer-Bund (DRB) für 2015 eingereicht haben. Des Weiteren ist zu beachten, dass der DRB durchaus eine Neueinteilung der 2. Bundesliga nach geographischen Gesichtspunkten vornehmen könnte.

 Die gesamte Serie war hart umkämpft und von knappen Resultaten, vor allem auch von Unentschieden, geprägt. Dreimal gab es das auch bei den Zwönitztalern. Viermal gewann man, dreimal davon mit einem oder zwei Zählern Differenz. Vier der insgesamt neun Niederlagen sahen denselben knappen Unterschied. Die gesamte Staffel ist sehr ausgeglichen besetzt, so konnten die Thalheimer dem Spitzenteam aus Aue als einzige Mannschaft drei Zähler abringen.

  Eine sehr junge Thalheimer Mannschaft (Durchnittsalter teilweise bei 23 Jahren) hat sich dennoch insgesamt ordentlich präsentiert, eine Entwicklung findet statt. Zweifelsohne ist zu aber festzustellen, dass es beim Ausfall einzelner Sportler, beispielsweise Verletzungen wie der Handgelenkbruch von Eigengewächs Tobias Löffler, mitunter kaum reicht mitzuhalten. Aufgrund begrenzter Ressourcen können Gewichtsklassen nicht doppelt besetzt werden. Trainer Rüdiger Möhring, der von Steffen Richter assistiert wird, freute sich dennoch über ansprechende Vorstellungen.

Von den Neuzugängen den besten Eindruck hinterließ, aufgrund seiner Resultate und seiner Zuverlässigkeit, der Pole Dawid Takunow. Mit der Freistil-Schmiede in Białogard lagen die Thalheimer sportlich noch nie daneben, entsprechend sympathisch und mit tollen Vorstellungen präsentierte sich der erst 23-Jährige. Der für das Superschwergewicht geholte Marcel Böhme zeigte unerwartet starke Vorstellungen im klassischen Stil, konnte jedoch im bevorzugten freien Stil gegen absolute Top-Athleten mit teils knappen Niederlagen (noch) wenig Akzente setzen. Bei ihm, ebenso wie Trainingskamerad Alexander Hast (75 kg, Freistil), der aufgrund von Krankheit, Verletzung und Trainingslager nur etwas mehr als die Hälfte der Einsätze absolvieren konnte, setzt der Verein und Trainer Rüdiger Möhring auf eine fortschreitende Entwicklung. "Man muss immer sehen, dass die Jungs gerade einmal im Junioren-Alter sind und gegen teils international gestandene Sportler antreten. Von daher bekommen sie bei uns die Zeit, sich zu entwickeln", so Trainer Möhring. Geteilt sind die Meinungen über die bulgarische Verpflichtung Hristiyan Yordanov. Mit einer ausgeglichenen Bilanz von acht Siegen und sieben Niederlagen erwies sich der 19-jährige als zuverlässig – auch was das Gewicht-Einhalten anbetraf –, da dem RVT eine Alternative fehlte. Dennoch hinterließ sein unsportlicher Auftritt im Lokalderby gegen Gelenau einen negativen Eindruck.

Verlass war wieder einmal auf den Tschechen Petr Novák, der nach seiner vierten Saison in Thalheim praktisch schon zum Inventar gehört. Unnachahmlich sein ständiger Vorwärtsdrang, mit dem der 26-Jährige einmal mehr zum Publikumsliebling avancierte. Sein Pendant im klassischen Leichtgewicht, Alexander Grebensikov, wusste ebenso zu überzeugen. Bei ihm hofft der gesamte Verein auf einen weiteren Verbleib im Erzgebirge.

Und nicht zuletzt die Eigengewächse konnten sich über erneut gute Leistungen und weitere Erfahrungen freuen. Während Peter Hasse vor allem in der Hinrunde im klassischen Gewichtslimit bis 61 Kilogramm tolle Leistungen bot, mischte der erstmals ins Halbschwergewicht gerückte Benjamin Opitz (86 kg, Freistil) ganz ausgezeichnet mit.

Im Sportlerheim an der Stollberger Straße herrschte wieder gute Stimmung. Ohne die zahlreichen Helfer und Sponsoren wäre der Zweitliga-Ringkampf nicht möglich. Daher bedankt sich der Verein auch recht herzlich für die Unterstützung. Erfreulich ist die gute Nachwuchsarbeit, bei der RVT-Jugendwart Tino Korb federführend wirkt und von vielen Trainern unterstützt wird. Beispielsweise errang die Wettkampfgemeinschaft Lugau/Thalheim die Bronzemedaille in der Jugendliga Mitteldeutschland. Zum letzten Heimkampf am 13. Dezember erhielten alle Akteure aus den Händen von Joachim Kühn, Präsident des Ringer-Verbandes Sachsen (RVS), ihre Ehrung und langanhaltenden Applaus des Publikums.

Auch für das Jahr 2015 wird der Ringerverein Thalheim mit Sicherheit wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf die Matte bringen. So soll unter anderem die Lücke im Limit bis 98 Kilogramm klassisch geschlossen werden. Ob es Regelmodifikationen seitens des DRB gibt, bleibt abzuwarten. Beispielsweise ist eine Diskussion darüber im Gange, wie die Einzelsiege einer Mannschaft höher bewertet werden können. So verlor beispielsweise Lokalrivale Gelenau zwei Duelle trotz höherer Anzahl Einzelsiege.

Ebenso gut endete die Saison für Thalheim II in der Regionalliga. Zwar verpasste man knapp die Meisterrunde und kämpfte gegen Auerbach, Leipzig/Großlehna und Frankfurt (Oder) um die Plätze sieben bis zehn. Allerdings konnte man sich hier knapp durchsetzen und einen angesichts einiger Personalsorgen versöhnlichen 7. Platz belegen. Hier kommen immer wieder junge und talentierte Sportler aus dem eigenen Nachwuchs zum Einsatz, die von Trainer Sven Zimmermann exzellente Betreuung erfahren. Der Routinier geht selbstverständlich auch noch selbst auf die Matte, half sogar in der ersten Vertretung aus.


Beste Kämpfer (nur Stammringer):

1. Petr Novák (13 Einsätze, 12 Siege, 1 Niederlage)
2. Alexander Grebensikov (14/12/2)
3. Dawid Takunow (13/10/3)
4. Hristiyan Yordanov (15/8/7)
5. Peter Haase (14/8/6)
6. Radek Dublinowski (11/5/6)
7. Alexander Hast (9/4/5)
8. Benjamin Opitz (13/5/8)
9. Tobias Löffler (11/5/6)
10. Marcel Böhme (13/2/11)
11. Kevin Mehlhorn (8/1/7)

Text: Michael Thriemer (05.01.15)

Galerie

Zurück