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Bericht 7./8. Kampftag: RVT – Werdau | Markneukirchen – RVT

Grandioses Wochenende festigt Vizeplatz

Einen denkwürdigen Doppelkampftag hat der RV Thalheim hinter sich. Die Zweitligaringer aus dem Zwönitztal siegten sowohl am Freitag zu Hause im Spitzenduell gegen Werdau (14:13) als auch tags darauf in Markneukirchen (14:11). Beide Male fiel die Entscheidung erst in letzter Sekunde.


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THALHEIM - Ob zwei solche Herzschlagfinals für die Gesundheit zuträglich sind, bleibt dahingestellt. Für die Thalheimer Ringer jedoch bedeuteten sie ein grandioses Wochenende mit zwei ganz knappen Siegen in der 2. Bundesliga Nord. Beide Male entschied erst der letzte Kampf bis 75 Kilogramm (griechisch-römischer) Stil über den Gesamterfolg der Mannschaft, als der RVT sowohl am Freitag gegen Werdau als auch am Sonnabend gegen Markneukirchen eine Zwei-Punkte-Vorsprung zu verteidigen hatte.

Beide Male lastete die Bürde auf Thalheims Eigengewächs Tobias Löffler. Und der 26-Jährige behielt die Nerven. Gegen die Westsachsen begeisterte er die Fans im Sportlerheim durch knallhartes Verteidigen, ließ gegen Felix Pflauger nur ein 1:2 zu und sicherte den 14:13-Gesamtsieg. In Markneukirchen setzte er sogar noch eins drauf, setzte den mehrfachen EM- und WM-Teilnehmer Filip Dubsky mächtig unter Druck und gewann sensationall mit 7:6 Punkten. Damit war das 14:11 gegen die Musikstädter perfekt, das gleichzeitig den aktuellen Vizerang der Zwönitztaler in der Tabelle untermauerte.

"Einfach genial, was die letzten beiden Tage abgegangen ist. Alle haben immer das gegeben, was sie konnten, einige sogar noch mehr", konstatierte ein mehr als zufriedener RVT-Trainer Rüdiger Möhring. Beim Heimvergleich am Freitag war sogar der für Bundesligen zuständige DRB-Vizepräsident Ralf Diener im Erzgebirge zugegegen. "Thalheim hat schon eine tolle Halle. Mit den Fans auf der Empore macht das eine ganz besondere Atmosphäre", so der Saarländer.

Diener sah auch die bemerkswerte Leistung von Alexander Tyschkowski (130 kg), der den ehemaligen WM-Fünften Miloslav Metodiev einmal auskonterte und nur eine knappe Punktniederlage zuließ. Am Samstag machte es "Tyschi" in Markneukirchen noch besser. Dort bezwang er den hochdekorierten Polen Marcin Olejniczak mit 10:4 Punkten. "Der Pole war am Ende richtig platt - eine Wahnsinnsleistung", lobte Möhring den Thalheimer Neuzugang.

Sowohl am Freitag als auch am Samstag erfolgreich war beispielsweise Peter Haase (61 kg). Den Werdauer Freistil-Spezialisten Jozsef Molnar punktete Haase nach allen Regeln der Klassiker-Kunst zum vorzeitigen 15:0 aus. Am Samstag ließ er dem Markneukirchner René Roth nicht die Spur einer Chance und siegte schon nach 2:20 Minuten 16:0.

Ein weiterer Höhepunkt beim Auswärtskampf war das Aufeinandertreffen der beiden Ringkampfgenerationen im freien Stil des Mittelgewichts. Für Markneukirchen ging André Backhaus, 45 Jahre alt und Europameister des Jahres 1993 auf die Matte. Auf Thalheimer Seite brannte Benjamin Opitz (19 Jahre) darauf, endlich seinen ersten Erfolg gegen Altmeister "Backe" einzufahren. Zu Beginn lag Benni nach zwei Einsen 0:2 zurück. Doch die taktische Marschroute ging auf, Opitz wartete geduldig auf seine Chance und schaffte 19 Sekunden vor dem Schlussgong mit einem Beinangriff die entscheidende Zweierwertung.

Am kommenden Wochenende geht es für die Thalheimer auf die längste Auswärtsfahrt zum ärgsten Verfolger RV Lübtheen.

Holger Hähnel, 18.10.2015.
  

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