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Bericht 2. Kampftag: RSK Jugendkraft Gelenau - RV Thalheim

Überzeugender Auswärtssieg in Gelenau - zweite Mannschaft verliert äußerst knapp in Lugau

Das vergangene Wochenende hatte es mächtig in sich, denn zwei Lokalderbys standen auf dem Programm. Während unsere erste Vertretung in Gelenau beim 18:8 einen eindeutigen Triumph feierte, unterlag Thalheim II in der Regionalliga Mitteldeutschland mit 17:14.

 
von Michael Thriemer
  

GELENAU – Am zweiten Kampftag der 2. Bundesliga, Staffel Nord, wollten sowohl die gastgebenden Gelenauer als auch der RVT mit einem Erfolg ihre Niederlagen der Vorwoche vergessen lassen, um nicht gleich zur Beginn der Serie tabellentechnisch unter Druck zu geraten. In überzeugender Manier hatten am Ende die Zwönitztaler im Sportareal "Erzgebirgsblick" die Nase vorn, lagen schon zur Halbzeit mit 8:3 klar in Front und machten bereits im viertletzten Duell des Abends alles klar. Alexander Grebensikov (66 kg, klassisch) schulterte WM-Teilnehmer Michal Novák überragend nach 15 Sekunden, zuvor zog er eine Kopfschleuder voll durch und ließ dem Tschechen keine Chance aufs Entrinnen.


"Alles, was im Rückkampf der Vorsaison gegen uns lief, war dieses Mal für uns", freute sich natürlich auch RVT-Vereinschef Holger Hähnel in Anspielung auf die herbe Niederlage 2014, der sich am Sonntag im Hauswandklettern an einem Berliner Hotel versuchte (Geburtsstagsgeschenk von Freundin Susann).

So kam ein Auftakt nach Maß zustande, weil Neuzugang Raul Donu (57 kg, Freistil) seinen Gegner Martin Schneider bereits nach knapp zwei Minuten auf die Schultern beförderte. Eine Überraschung plante man hingegen im Superschwergewicht bis 130 kg klassisch, brachte auf Seiten der Gäste erstmals Junioren-EM-Teilnehmer Alexander Tyschkowski auf die Matte. Da der Trainer eines benachbarten,  befreundeten Vereins dies schon am Samstag in der Zeitung öffentlich gemacht hatte, misslang zwar der Aufstellungs-Coup. Jedoch zeigte sich im Duell der Generationen, David Valá vom RSK ist fast doppelt so alt wie der 19-jährige "Tyschi", dass sich Einsatz und Engagement voll lohnen. Lediglich ein 1:0 stand für den Ex-Thalheimer Valá in den Ergebnislisten, noch dazu durch eine Passivitäts-Eins, ansonsten hielt Tyschkowski sehr gut dagegen. "Ein Klasse Kampf von ihm, er kann sich hier in der Liga voll beweisen", meinte Trainer Rüdiger Möhring zu seinem Schützling. (Zwischenstand 1:6)

Ebenfalls ein Duell Routine gegen Jugend entspann sich im Limit bis 61 kg klassisch, wo Thalheims Peter Haase RSK-Urgestein Daniel Franke mit 6:1 Zählern deutlich in die Schranken verwies. Anfangs sogar in Führung lag Radek Dublinowski gegen Landsmann und Neuzugang der Gelenauer, Kamil Wojciechowski (98 kg, Freistil). Nach der Pause legte der Sportler der Gastgeber jedoch deutlich zu und siegte am Ende mit 7:1. Einmal mehr ganz souverän präsentierte sich im letzten Vergleich vor der Pause Dawid Takunow gegen den jederzeit symathischen Stefan Saul (66 kg, Freistil). 0:1 geriet der Pole zunächst in Rückstand, sammelte dann aber abgeklärt gegen den sich tapfer wehrenden Saul vier Zähler für sich und stellte somit den Teamstand auf 8:3 zur Pause.

Nach Wiederanpfiff des gut leitenden Kampfrichters Ingo Gleisberg (Leipzig) stand für Thalheim der WM-19. Petr Novák nach anstrengender Rückreise aus Las Vegas auf der Matte. Er bekam es mit dem von Thalheim nach Gelenau gewechselten Kevin Mehlhorn zu tun (86 kg, klassisch). Novák waren zunächst noch die Strapazen der WM, die weite Reise sowie das Gewichtmachen (83 auf 75 kg) noch anzumerken. Mit einer Vierer-Wertung wurde der Bann in Durchgang eins gebrochen, danach steigerte sich Novák in gewohnter, kampfeslustiger Art und Weise und punktete sich Schritt für Schritt zum Überlegenheitserfolg nach reichlich fünf Minuten. (3:12)

Wie bereits in der Einleitung beschrieben machte Alex Grebensikov dann den berühmten Deckel drauf, schulterte Michal Novák und sorgte für ausgelassenen, friedlichen Jubel bei den wiederum weit über 100 mitgereisten Gäste-Anhängern. Wie eng es im Freistil-Mittelgewicht bis 86 kg zugeht, bekam Benjamin Opitz zu spüren.  Sein Gegner war ein weiterer polnischer Neuzugang des RSK, Andrzej Sokalski - mit Teilnahmen an vielen Internationalen Turnieren und vorderen Plätzen bei Universitäts-Weltmeisterschaften weißgott kein unbeschriebenes Blatt. Mit 5:2 gingen dieses Mal zwei Teampunkte an den Gegner, doch fehlte Benni nicht viel, auch diesen erfahrenen Kontrahenten ein Schnippchen zu schlagen.
 
Die abschließenden beiden Weltergewichts-Duelle holten sich jeweils die Favoriten. Alexander Hast bezwang den Ersatzmann für den verletzten RSKler Norman Mahmudov, Stephan Spengler, dank eines guten ud vor allem konzentrierten Auftritts. Tobias Löffler konnte gegen den bärenstarken Tomas Sobecky eigene Akzente setzen, wurde dann jedoch geworfen und gerollt. Dennoch hielt er die Niederlage im absolut erträglichen Rahmen.

Alles in allem eine sehr gute Vorstellung unserer Mannschaft, die den im Vorfeld geäußerten Hoffnungen auf einen Erfolg in vollem Umfang gerecht wurde. Nun kommt am Samstag der bislang ungeschlagene KFC Leipzig ins Sportlerheim, der seinerseits den AV Germania Markneukirchen besiegte. Es deutet sich, auch aufgrund des sicher nicht 100-prozentig aussagekräftigen Quervergleichs mit dem Erfolg über Gelenau am ersten Kampftag, ein erneut sehr spannender Heimvergleich an.

Wettkampfstatistik
57 kg (FR) Schneider - Donu 0:4 SSi (0:16)
61 kg (GR) Franke - Haase 0:2 PS (1:6)
66 kg A (FR) Saul - Takunow 0:2 PS (1:4)
66 kg B (GR) Novak - Grebensikov 0:4 SSi (0:4)
75 kg A (FR) Spengler - Hast 0:2 PS (0:7)
75 kg B (GR) Sobecky - Löffler 3:0 PS (11:2)
86 kg A (FR) Sobalski - Opitz 2:0 PS (5:2)
86 kg B (GR) Mehlhorn - Novák 0:4 TÜ (1:16)
98 kg (FR) Wojciechowski - Dublinowski 2:0 PS (7:1)
130 kg (GR) Vala - Tyschkowski 1:0 PS (1:0)


Michael Thriemer, 13.09.2015. Fotos: Holger Hähnel


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