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Bericht 13. Kampftag: RV Thalheim – RSV Rotation Greiz

Greizer Gäste im Sportlerheim obenauf

Mit 7:20 hat der Ringerverein Thalheim gegen Spitzenreiter Rotation Greiz den kürzeren gezogen und damit die erste Niederlage in der Rückrunde – sowie die zweite Heimniederlage überhaupt – hinnehmen müssen. Trotz eines unerwarteten Schachzuges in den unteren Gewichtsklassen waren die Gäste nicht aufzuhalten. Für Diskussionen sorgte die Aufgabe eines RSV-Athleten.


 von Michael Thriemer


Die seit nunmehr 11 Vergleichen ungeschlagenen Greizer hatten in den unteren Limits getauscht: Freistil-Experte Vladimir Codreanu trainierte auf 57 kg klassisch ab. Begründung seitens der Gäste, man habe dem Duell mit dem sehr starken Rumänen Raul Donu vom RVT aus dem Weg gehen wollen. Der war aber gar nicht im Lande, wurde am Samstag in Rumänien U23-Landesmeister. Davon bekam der RSV aber erstzu spät am Freitagabend Wind. Nichtsdestorotz machte der Moldawier mit Patrick Baumann kurzen Prozess, siegte nach einer Rollenserie vorzeitig technisch überlegen.


Es war der furiose RSV-Auftakt zu insgesamt sieben weiteren Niederlagen der Thalheimer, die zum Teil jedoch sehr knapp ausfielen. Ein Beispiel dafür und, wie Sportler und insbesondere Ringer sich quälen können, lieferte Alexander Grebensikov (66 kg, klassisch). Stark angeschlagen vermied er es, Gegner Brian Tewes an die lädierte Rippe zu lassen, entzog sich gar zweimal gewandt aus der angeordneten Passivitäts-Lage. Der ehemalige Deutsche Vize-Meister Tewes siegte nur durch zwei Einserwertungen mit 2:1. Stark hielt etwa auch Marcel Böhme (130 kg, Freistil) gegen den deutlich leichteren polnischen Meister Sebastian Jezierzanski gegen, kam aber nur einmal zu einer Aktion und verlor mit 2:5.

Für den einzigen Erfolg auf der Matte sorgte der für Raul Donu im Freistil-Bantamgewicht eingesprungene Peter Haase. Er ließ gegen den Nachwuchsmann Dustin Nürnberger beim 9:0-Punktsieg nichts anbrennen. Ansonsten sorgten die Greizer Sportler vor allem beim zahlreich mitgereisten eigenen Anhang für Jubel, während größere Überraschungen im auch ansonsten gut gefüllten Sportlerheim ausblieben. So stach zum Beispiel der moldawische Spitzenmann und zehnfache Landesmeister, ungeschlagen in diesem Jahr, Vladimir Gotisan, klar gegen Thalheims Dawid Takunow (66 kg, Freistil).

Für kurzzeitigen Zündstoff sorgte der zweite Thalheimer Erfolg, der nicht auf der Matte ausgetragen wurde. Unmittelbar nach Anpfiff des 2-Sekunden-Duells Erik Szilvássy (Thalheim) gegen Thomas Leffler (Greiz) im Limit bis 86 kg klassisch gab der Gästeringer auf. Er habe sich in der Halbzeit beim Aufwärmen verletzt, so die Verlautbarung, der Kampfrichter Hausmann aus Luckenwalde per Eintrag ins Protokoll stattgab. Andererseit gab es berechtigte Indizien, nach denen Leffler bereits verletzt angereist war damit hätte aus der Aufstellung gestrichen werden müssen, womit nur fünf deutsche Sportler statt der erforderlichen sechs im Greizer Team gewesen wären ein 40:0 für Thalheim wäre die Folge gewesen. Den dazu erforderlichen Protest legte man jedoch nicht ein. "Wenn der Kampfrichter dem Greizer Mannschaftsführer glaubt, können wir kaum etwas machen. Zudem hat der RSV hier und heute ganz klar sportlich gewonnen, wir sehen daher keinen Sinn in einem Einspruch", meinte Thalheims Vorstandsmitglied Karsten vom Scheidt zum Geschehen.

So blieb es also bei zwei Erfolgen der Drei-Tannen-Städter, die damit in der Tabelle vorerst wieder auf den sechsten Rang zurückfallen. Bis zu Platz zwei, derzeit von Aue eingenommen (die Erzgebirger empfängt man in 14 Tagen daheim im Sportlerheim), sind es allerdings nur zwei Zähler. Einzig die Greizer, die erneut gegen einen Medaillenkontrahenten nichts anbrennen ließen, sind derzeit etwas enteilt.

Statistik:

57 kg/k: Baumann Codreanu 0:4 (TÜ)
61 kg/f: Haase Nürnberger 3:0 (PS)
66 kg/k: Grebensikov Tewes 0:1 (PS)
66 kg/f: Takunow Gotisan 0:4 (TÜ)
75 kg/k: Bańczyk Stade 0:2 (PS)
75 kg/f: Stier Sartakov 0:2 (PS)
86 kg/k: Szilvássy Leffler 4:0 (AS)
86 kg/f: Opitz Obst 0:3 (PS)
98 kg/k: Dadák Konera 0:2 (PS)
130 kg/f: Böhme Jezierzanski 0:2 (PS)


Michael Thriemer, 13.11.2016. Fotos: Susann Krebs.
  

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