2. Bundesliga 2004 - Berichte von den Kämpfen des RVT

9. Kampftag, 16.10.2004: AC 1990 Taucha - RV Thalheim

Mit Sieg in Taucha weiter sicher auf Bronzeplatz

Schlüsselkämpfe von Montag und Gensicke entscheidend für 16:12-Erfolg in Taucha

Heiko Gensicke schafft fast den Schultersieg gegen Dirk Löwenau. - [KLICK zum Vergrößern!]Taucha. In der 2. Ringer-Bundesliga Ost ist die Hinrunde der 2004er Saison beendet. Mit einem 16:12-Sieg beim Athletik-Club 1990 Taucha sicherte der RV Thalheim seinen Bronzeplatz. Die 50 mitgereisten RVT-Fans sahen im Nordosten von Leipzig technisch hochklassige Duelle, wobei sich besonders Heiko Gensicke Anerkennung und Beifall verdiente. Mit einem spektakulären Kopfhüftschwung, einem der Highlights des Abends, konnte der 66-kg-Athlet dem ehemaligen DDR-Spartakiadesieger Dirk Löwenau den Zahn ziehen und 9:1 gewinnen. Herbstmeister der Staffel Ost wurde mit einem knappen 15:14-Erfolg im Spitzenkampf über Aue die KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt.

André Montag (blau) rollt Uwe Zinnecker - [KLICK zum Vergrößern!]Zu den Kämpfen im Einzelnen: Los ging es für die Thalheimer mit einer vorzeitigen Niederlage von Falko Berthel (55 kg) über Hendrik Strauß. Im Boden war der Tauchaer mit seinen Rollen der überlegene Mann. Es folgte die Begegnung im Superschwergewicht. Hier hatte André Montag den bisher im wahrsten Sinne des Wortes schwersten Gegner der diesjährigen Saison: Sein Gegenüber Uwe Zinnecker brachte exakt 119,9 Kilo auf die Waage, Montag nur 94. Mit seiner unbändigen Kraft und dem unbedingten Siegeswillen schaffte Montag den achten Sieg im neunten Kampf für Thalheim. "Lob an André. Das war sicher ein Schlüsselduell zu diesem Zeitpunkt, aber ich wusste, dass er Zinnecker rollen kann", meinte Thalheims Trainer Jochen Schwarzer. Tolle Techniken zeigte im Anschluss Thomas Berger bis 60 kg. Mit Kopfschleudern und Bodentechniken punktete er André Paris nach viereinhalb Minuten 17:2 aus. Nach drei Kämpfen lagen die Drei-Tannen-Städter mit 6:4 in Führung.

Thomas Berger hat André Paris in der Festhalt - [KLICK zum Vergrößern!]Im Schwergewichtsvergleich spürte man den Respekt, den sich Nico Graf (Taucha) und Ronny Fritz entgegenbrachten, schließlich standen sie sich seit der Zeit der Kinderturniere mit wechselnden Ausgängen immer wieder gegenüber. Graf, der in diesem Jahr Dritter bei den Deutschen Männermeisterschaften wurde und in einer Topform ist, konnte den Thalheimer zu Beginn ankippen. Beim zweiten Mal konterte der Thalheimer, aber es reichte nicht, um die Führung zu übernehmen. 6:3 lautete am Ende das Ergebnis für den Randleipziger. Der 9:1-Sieg von Heiko Gensicke über Dirk Löwenau stellte den knappen 8,5:6-Pausenstand für die Erzgebirger her.

Ein lehrbuchreifer Wurf von Heiko Heinemann. - [KLICK zum Vergrößern!]Nach der Halbzeit hieß es, weitere Siege einzufahren, denn auf Thalheimer Seite wusste man, dass Norman Schönwälder noch nicht ganz von seiner Verletzung genesen war. Beim sicheren 10:1-Erfolg des Ex-Tauchaers Heiko Heinemann (84 kg, Klassisch) gegen Stefan Teltscher kam es zu tumultartigen Szenen, nachdem der Thalheimer für eine Aktion am Mattenrand eine Verwarnung erhalten hatte und ein Tauchaer Zuschauer auf die Matte stürmte. Die Situation hatte sich jedoch schnell wieder beruhigt und Heinemann konnte den 350 Fans mit einem lehrbuchreifen Wurf einen technischen Leckerbissen bieten. Eng ging es bis 66 kg, Klassisch zu. Nur eine Unaufmerksamkeit kostete Thalheims Chris Paetzold den Sieg gegen Sascha Wendt, der 3:0 gewann. Im Rückkampf will Chris den Spieß umdrehen. 

Norman Schönwälder stellte sich aufgrund seiner Verletzung nicht dem Kampf, so dass nach acht von zehn Begegnungen die Gastgeber mit 12:11,5 in Führung lagen. Mit Ralph Piterek und Petr Bielesz hatte der RVT allerdings noch zwei Trümpfe im Ärmel. Piterek (74 kg, Freistil) bestach erneut durch seine Schnelligkeit und technische Cleverness, mit der er André Keller 3:0 bezwang. Den Sieg klar machte zum Abschluss Petr Bielesz (74 kg, Klassisch), der den Kampf gegen den ehemaligen Frankfurter Matthias Görtz in jeder Sekunde im Griff hatte und mit seinem 6:0 den 16:12-Endstand herstellte.

Am kommenden Wochenende gehen die Thalheimer erneut auf Reisen. Gegner ist dann die noch sieglose WKG Pausa/Plauen aus dem Vogtland. Der nächste Heimkampf steht am 30. Oktober gegen den AV Zella-Mehlis an, der zur Zeit überraschend hinter dem RVT auf Rang vier in der Tabelle liegt.

Holger Hähnel, 17.10.2004