2. Bundesliga 2004 - Berichte von den Kämpfen des RVT

11. Kampftag, 30.10.2004: RV Thalheim - AV Jugendkraft Concordia Zella-Mehlis

Verdienter Sieg gegen Thüringer

RV Thalheim bezwingt Aufsteiger AV Zella-Mehlis mit 23,5:8

Thomas Berger (rot) und Thomas Janke standen sich bis 60 kg gegenüber. - [KLICK zum Vergrößern!]Nachdem die letzten beiden Heimkämpfe für die Thalheimer Ringer verloren gegangen waren, glückte am elften Kampftag der zweiten Bundesliga wieder ein Sieg im Sportlerheim. Vor 400 Zuschauern gewann der RVT gegen den Aufsteiger AV Jugendkraft Concordia Zella-Mehlis verdient mit 23,5:8. Dabei hätte das Ergebnis eigentlich etwas knapper ausfallen müssen, da zwei der Gäste mit Übergewicht über die Waage gingen, so dass deren Punkte in voller Zahl bei den Erzgebirgern blieben. Im spannendsten Kampf des Abends konnte Heiko Heinemann (84 kg, Klassisch) überzeugen. Er bezwang nach einem 0:3-Rückstand den Zella-Mehliser Steffen Scholz noch mit 5:3 in der Verlängerung.

Die Tabellensituation bietet in der Staffel Ost weiter ein gewohntes Bild mit den Thalheimern auf Rang drei. Schon in zwei Wochen werden es die Erzgebirger ein ganzes Stück schwieriger bekommen, wenn die Athleten des KFC Leipzig in Thalheim auflaufen. In der jungen Mehliser Mannschaft (Durchschnittsalter: 20 Jahre) sah man am Sonnabend großes Potential, mit dem in den kommenden Jahren verstärkt zu rechnen sein wird. 

In der Gewichtsklasse bis 55 kg stellten die Gäste mit Florian Crusius ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent im deutschen Ringen. Der Thüringer war im letzten Jahr Achter der Kadetten-Europameisterschaften und beherrschte an diesem Kampfabend Falko Berthel nach Belieben. Der Thalheimer musste in weniger als zwei Minuten die technische Überlegenheit seines Gegenübers anerkennen. Enger ging es im Superschwergewicht zu, wo Ronny Fritz und Michael Stanja aufeinandertrafen, die sich vom gemeinsamen Training in Jena gut kennen. So agierte der Thalheimer auch anfangs zu zurückhaltend und ließ Stanja nach Beinangriffen auf 2:0 davonziehen. Auf 1:2 konnte der 22-Jährige noch verkürzen, doch mehr war leider nicht drin. 

Nach seinem tollen Freistil-Kampf in der Vorwoche in Pausa konnte Thomas Berger auch vor heimischem Publikum in der eigentlich ungeliebten Stilart glänzen. Bei seinem 5:0 über Thomas Janke war er immer Herr der Lage. Die anschließenden Vergleiche bis 96 und bis 66 kg (Klassisch) wurden als Freundschaftskämpfe gewertet, weil die Zella-Mehliser mit Übergewicht angereist waren. Dennoch sahen die Zuschauer in beiden Begegnungen gutklassigen Sport. André Montag ließ sich gegen André Petri zunächst rollen, machte dann jedoch mit einer schönen Kontertechnik Punkte und gewann 8:2. Ganze viereinhalb Kilo zuviel fürs 66-kg-Limit hatte Toni Gladitz von den Thüringern auf die Waage gebracht. Sein Trainer André Schedler nannte den Grund: "Am Sportgymnasium in Jena haben sich 30 Jugendliche eine Virus-Grippe eingefangen, wir sind froh, dass Toni heute überhaupt auf der Matte stehen konnte", so der Thüringer. Das Freundschaftsduell mit Chris Paetzold war bis zum Schluss offen. Chris war mit einer Rolle in Führung gegangen, musste aber in der Verängerung das 3:2 für Gladitz akzeptieren. Der Gesamtstand im Mannschaftsvergleich lautete nach fünf Kämpfen 10,5:6 für Thalheim.

In der Verlängerung rollt Heiko Heinemann (rot) Steffen Scholz zum 5:3-Erfolg. - [KLICK zum Vergrößern!]Nach der Halbzeitpause war Norman Schönwälder (84 kg, Freistil) nach seiner mehrwöchigen Schulterverletzung wieder in Aktion zu erleben. Gegen Birk Legler zog er zweimal einen lehrbuchreifen Achselwurf und gewann souverän mit 10:1. Diesen Vorsprung bauten die Drei-Tannen-Städter weiter aus, denn Heiko Gensicke (66 kg, Freistil) war dem talentierten 15-jährigen Gagik Egiasarov in reichlich drei Minuten technisch überlegen. Knapper ging es dann schon wieder bis 84 kg, Klassisch zu, wo sich Heiko Heinemann für die Hinrundenniederlage gegen Steffen Scholz revanchierte und unter dem Jubel der Fans in der Verlängerung per Bodenrolle siegte. 

Petr Bielesz (rot) dreht Sven Jaekel durch. - [KLICK zum Vergrößern!]Im griechisch-römischen Stil des Weltergewichts konnte Petr Bielesz wieder einmal sein Repertoire an Wurftechniken demonstrieren. Auch wenn sich der Zella-Mehliser Sven Jaekel tapfer wehrte, war doch fünf Sekunden vor dem Schlusssignal die technische Überlegenheit des Thalheimers hergestellt. Als Letzte traten Sven Zimmermann und Sebastian Scheidig bis 74 kg (Freistil) auf die Matte. Zimmermann griff nach einer langen Verletzungspause zum ersten Mal wieder ins Wettkampfgeschehen ein und vertrat Ralph Piterek, der sich im Training eine Rippenverletzung zugezogen hatte. Der Thüringer war der technisch versiertere Ringer in diesem Duell und ging schnell mit 3:0 in Front. Als dann der Thalheimer seine konditionellen Vorteile ausspielte, kam er noch auf 1:3 heran, aber zum Gleichstand reichte es nicht. Die letzten Mannschaftszähler gingen somit an die Gäste, die zum Schluss auf den 8:23,5-Endstand verkürzten.

Weitere Bilder:

Ronny Fritz (rot) muss einen Bodenangriff von Michael Stanja abwehren. - [KLICK zum Vergrößern!] Norman Schönwälder zieht einen blitzsauberen Achselwurf. - [KLICK zum Vergrößern!] Heiko Gensicke hat Gagik Egiasarov (blau) im Griff. - [KLICK zum Vergrößern!]

Holger Hähnel, 31.10.2004