1. Bundesliga 2006/07 - Berichte von den Kämpfen des RVT

2. Kampftag 14.10.2006: RV Thalheim - KFC Leipzig

Herbe Niederlage gegen starke Leipziger

RV Thalheim verliert Heim-Debüt mit 11:23

Das neue BUNDESLIGA-Logo - [Klick zum Vergrößern!]Thalheim. Eine herbe 11:23-Niederlage musste der Ringerverein Thalheim bei seinem Erstligadebüt vor heimischem Publikum hinnehmen. Zur Pause lagen die Gäste vom KFC Leipzig bereits mit 16:1 in Front und untermauerten damit ihren Anspruch auf einen Platz unter den ersten Vier der 1. Bundesliga Nordost.

Im Vorhinein sahen die Hausherren der Begegnung noch optimistisch entgegen und hatten sich Chancen auf den Sieg ausgerechnet. Auch die neue "Tholmer Ringer-Hymne", die Liedermacher Stefan Gerlach den Thalheimer Fans zum ersten Mal live präsentierte, sorgte direkt vor dem Anpfiff für gute Stimmung. Die Ergebnisse in der ersten Halbzeit waren dann jedoch ganz bitter für den RVT, denn neben den Niederlagen gegen favorisierte Ringer gab es auch nicht eingeplante Punktverluste.

Vor 540 Fans im Sportlerheim gingen die Messestädter mit ihren beiden Spitzenringern Kai Wedekind (55 kg) und Sven Thiele (120 kg) zu Beginn deutlich in Führung. Patrick Baumann konnte den schnellen und kraftvollen Beinattacken und Rollen von Wedekind nichts entgegensetzen und unterlag vorzeitig, während André Montag gegen den 15-fachen Deutschen Meister Thiele eine Punktniederlage hinnehmen musste. Nicht zurecht kam Thomas Berger (60 kg) mit Marcus Stichling, der insbesondere seine Hebel-Vorteile ausnutzen konnte.

Gegen den Klassiker Marcus Streicher aus Leipzig galt Aleksandr Sommer im Limit bis 96 kg als Favorit. Doch zu sehr ließ er sich die Kampfweise seines Gegenübers aufzwingen. Nach gewonnener zweiter Runde baute Aleks schließlich zusehends ab, wobei wohl auch der Gewichtsvorteil des Leipzigers eine Rolle spielte. Nach der deutlichen Punktniederlage von Heiko Gensicke (66 kg, Freistil) gegen den ehemaligen Deutschen Meister Daniel Wilde sprach der Halbzeitstand mit 1:16 aus Thalheimer Sicht eine deutliche Sprache.

Bis 84 kg (Klassisch) riskierte Heiko Heinemann nach eigenem Rückstand zu viel und ging bei einer Rolle seines Gegenübers Stephan Hube auf Schultern. Nun wollte Olaf Brandt (66 kg, Klassisch) in seinem Debütkampf vor den Thalheimer Fans endlich den ersten Sieg einfahren. Dies gelang ihm mit einem lupenreinen Kopfhüftschwung und dem daraus resultierenden Schultersieg gegen Martin Petzold.

Nach der Punktniederlage von Norman Schwönwälder (84 kg, Freistil) und dem Sieg von Ralph Piterek (74 kg, Freistil) über Benedict Rehbein wurden die Fans mit einem tollen Kampf von Petr Bielesz ein wenig versöhnt. Der Tscheche, der seit mehr als zehn Jahren für die Erzgebirger kämpft, gewann mit technischen Leckerbissen in einem offenen Schlagabtausch gegen Tilo Türk.

"Gerade in Thalheim, wo wir auch noch gegen das Publikum als elften Mann kämpfen, war das ein besonders schöner Sieg", hatte Leipzigs Benedict Rehbein nicht mit einem so deutlichen Erfolg seines Teams gerechnet. Für den RVT blieb lediglich als Trost, dass die zweite Mannschaft den Vorkampf gegen Weißwasser mit 24:14 gewann.

Bei der Spendenaktion für den vor zwei Wochen schwer verunglückten Ringern Martin Kittner kamen am Kampfabend in Thalheim 361 Euro zusammen.

Holger Hähnel, 15.10.2006