1. Kampftag 29.9.2007: RV
Thalheim - FC Erzgebirge Aue
Strategischer Schachzug bringt
Bilderbuchstart
RV Thalheim besiegt FC Erzgebirge Aue mit
22:15
Thalheim.
Einen vorher nie erwarteten 22:15-Erfolg landeten die Ringer des RV Thalheim
am Sonnabend beim Start in die 1. Bundesliga gegen den FC Erzgebirge Aue.
"Es musste alles optimal laufen und es lief schließlich alles
optimal", fiel Heiko Krauß bei seinem erfolgreichen Trainer-Debüt für
den RVT sicher ein Stein vom Herzen, denn an Anspannung fehlte es im Vorfeld
wahrlich nicht.
Petr Bielesz (rot) schultert Istvan Zelei
im Limit bis 74 kg (Klassisch).
Das Endergebnis gegen den Lokalrivalen war mit 22:15
haargenau das gleiche wie im vergangenen Jahr, und wie im Oktober 2006
wurde den Fans von taktischem Geplänkel bis zu draufgängerischen
Aktionen der Athleten auch im jüngsten Erzgebirgsderby Hochspannung
geboten.
Doch dann ist es mit den Gemeinsamkeiten zur letzten
Saison schon vorbei. Der Kampf verlief - auch aufgrund eines strategischen
Schachzugs von Trainer Heiko Krauß - völlig anders. Krauß hatte als
eine seiner ersten wichtigen Entscheidungen im neuen Amt die Besetzung im
Leichtgewicht (66 Kilogramm) getauscht. Dadurch schlug die Stunde des
16-jährigen Youngsters Kevin Mehlhorn, der im griechisch-römischen Stil
den Auer Björn Schöniger förmlich demoralisierte. Olaf Brandt hingegen
stellte seine ganze Routine im Freistil-Duell mit Axel Frommhold unter
Beweis, das er technisch überlegen gewann. "Ich habe Heikos
Strategie befürwortet und letztlich hat sie sich ja als goldrichtig
herausgestellt", kommentierte der 36-Jährige.
Vor dem Kampf waren Brandt und Petr Bielesz für die
kürzlich errungenen Erfolge bei den Veteranen-Weltmeisterschaften vom
Verein und von Thalheims Bürgermeister René Kühn ausgezeichnet worden.
Bielesz holte als weiterer Routinier ebenfalls vier Teampunkte, als er im
letzten Kampf (74 Kilogramm, Klassisch) den Auer Neuzugang Istvan Zelei
per Boden-Konter auf die Schultern drückte und daraufhin nicht enden
wollenden Jubel von den Zuschauern im Sportlerheim erntete.
Doch nicht nur die Sieger des Abends trugen ihr
Scherflein bei. "Wie sich Thomas Berger, Dominic Förster und André
Montag in den Dienst der Mannschaft stellten, verdient ein dickes
Lob", sagte Heiko Krauß, dessen Schützlinge gegen die drei
WM-Teilnehmer Jan Hocko, Attila Batky und Nico Schmidt einen ganz schweren
Stand hatten, sich aber dennoch voll aufopferten. Es mag kennzeichnend
für den Kader des FC Erzgebirge sein, dass die WM-Teilnehmer allein 11
der 15 Punkte erzielten.
Der Thalheimer Trainer freute sich zudem über Patrick
Baumann (55 Kilogramm), dessen Trainingsfleiß mit einem 3:1-Sieg gegen
Pierre Vierling belohnt wurde. Bei der Saisoneröffnungsparty im Anschluss
an den Derbysieg feierten Ringer und Fans den Erfolg noch bis tief in die
Nacht.
Norman Schönwälder (rot) attackiert
Selami Akosman. Der Thalheimer lieferte einen tollen Kampf und holte gegen den
mehrfachen DM-Medaillengewinner die erste Runde.
Holger Hähnel, 30.9.2007.
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