5. Kampftag 27.10.2007: RV
Thalheim - KG Rostock/Warnemünde
Fehler addieren sich zur Niederlage
RV Thalheim verliert 15:25 gegen
taktisch bessere Rostocker - Aufregung um Disqualifikation von Brandt
Thalheim.
Etwas Katzenjammer war nach der Niederlage im Bundesligakampf des RV
Thalheim am Sonnabend nicht zu überhören. Mit 15:25 hatte das
gastgebende Team im Sportlerheim gegen die Kampfgemeinschaft
Rostock/Warnemünde verloren. Viele kleine taktische Fehler addierten sich
bei den Gastgebern zu dem deutlichen Ergebnis.
Im Limit bis 55 Kilogramm verlor Patrick Baumann gegen
Alexander Frey mit 1:3. Was noch im ersten Saisonkampf gegen Aue so
hervorragend geklappt hatte, gelang Baumann an diesem Abend nicht. In
Runde eins war der RVT-Athlet Herr der Lage und behielt taktisch klug die
Übersicht. Womöglich ließ sich der leichteste Thalheimer dann zu sehr
von der Hektik und Brisanz der Situation mitreißen, die auch durch die
Ermahnungen des Unparteiischen Klaus-Peter Schmitt (Hessen) angeheizt
wurde. "Er wollte mich wegen Kleinigkeiten fast von der Matte
stellen, das habe ich noch nie erlebt", zeigte sich Baumann
verärgert. "Da müssen wir die nötige Ruhe bewahren", nahm
Trainer Heiko Krauß seinen Schützling jedoch in die Pflicht.
Noch weitere vermeidbare Fehler häuften sich in den
ersten fünf Kämpfen an, in denen André Montag mit seinem 3:2-Sieg über
den 15 Kilo schwereren Thomas Tonn einen Lichtblick markierte. Als Thomas
Berger (60 kg) gegen Dennis Langner im Bodenkampf chancenlos war, lag man
nach drei Duellen 4:9 zurück. Ein echter Ruck war zu diesem Zeitpunkt
notwendig und beinahe wäre dies dem Thalheimer Schwergewichtler Aleksandr
Sommer auch gelungen. Mit einer Kontertechnik, für die es die
Höchstwertung von fünf Zählern gab, konnte er den Rostocker René Hoppe
sichtlich beeindrucken. In Durchgang zwei fehlte nur eine Winzigkeit zum
Rundensieg, doch dann war die Luft raus beim Drei-Tannen-Städter.
"Wie er Hoppe in der ersten Runde ausgetrickst hat, war eine
Augenweide, aber Aleks fehlten dann einfach ein paar Kilo und die nötige
Kondition", lagen für Trainer Heiko Krauß bei diesem Duell Licht
und Schatten dicht beieinander.
Auch bei Heiko Gensicke (66 kg, Freistil) war mehr drin
als der knappe 3:2-Erfolg über Christian Nützmann. Nach der Pause kam
Dominic Förster (84 kg, Klassisch) im Bodenkampf gegen den sechs
Kilogramm schwereren Waldemar Streib nicht zum Zug und unterlag glatt mit
0:3.

Olaf Brandt hält Dennis Jensen in Runde zwei in der gefährlichen Lage.
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Überzukochen drohte die Stimmung im Kampf zwischen Olaf
Brandt und dem dänischen Meister Dennis Jensen (66 kg, Klassisch).
Anfangs sah alles nach einem sicheren Sieg des Ex-Olympiateilnehmers im
RVT-Trikot aus. Ab Runde drei allerdings ermahnte und verwarnte
Mattenleiter Schmitt den Thalheimer mehrfach. Im fünften Durchgang
entschied Schmitt sogar auf Disqualifikation von Brandt, da er einen Biss
in den Unterarm des Dänen gesehen haben wollte. Das Unverständnis der
Fans war groß, zumal Jensen im Nachhinein versicherte, dass Brandt keine
solche Unsportlichkeit begangen hätte.
Ergebniskosmetik betrieben am Ende die Punktgaranten
Ralph Piterek (84 kg, Freistil) und Petr Bielesz (74 kg, Klassisch) mit
ihren Erfolgen. Piterek war ins Mittelgewicht aufgerückt, wo er wie ein
Schweizer Uhrwerk agierte und zweimal in letzter Sekunde den Rundensieg
gegen Jan Friedl herstellte. Für ihn kämpfte Sven Zimmermann bis 74
Kilogramm, hatte jedoch gegen den ausgebufften Rostocker Mattenfuchs
Martin Buhz keine Chance. Für einen versöhnlichen Abschluss sorgte
Thalheims Mister Zuverlässig, Petr Bielesz. Auch wenn der Mannschaftssieg
für die Gäste schon lange besiegelt war - Petr kämpft wie ein Bär, ist
immer im Vorwärtsgang und schafft sogar noch die Technische
Überlegenheit gegen den zweifachen dänischen Meister Andy Nielsen.
"Wir können dem Schiedsrichter sicher nicht die
Schuld an der Niederlage geben. Für die wichtigen Kämpfe in der
Rückrunde müssen und werden wir uns gegenüber heute jedoch
steigern", mochte Heiko Krauß diese Niederlage möglichst schnell
hinter sich lassen.
weitere Bilder (Klicken zum Vergrößern):
Holger Hähnel, 28.10.2007
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