1. Kampftag, 29.08.2009:
RV
Thalheim I - ASV Hof
Nach Wahnsinnsleistung an Sensation vorbeigeschrammt 1. Bundesliga: RV Thalheim unterliegt Hof in packendem Kampf 15:18 - Entscheidung fällt im letzten Kampf
Ein "Aufwärmkampf" sollte es werden. So hatte man es aus Reihen des ASV Hof noch vor dessen Reise ins Erzgebirge gehört. Doch für Dominik Zeh, den mehrfachen Deutschen Meister und Trainer der Franken, entpuppten sich die zehn Duelle im Hexenkessel Sportlerheim eher als Parforceritt mit ungewissem Ausgang. Auf und neben seinem Trainerstuhl schäumte Zeh regelrecht, als in der ersten Hälfte die Hofer Bulgaren Palchev und Mehmedov keine gute Figur ablieferten und auch der Freistilspezialist Sascha Büchner auf Hofer Seite unterlag.
Nun schlug die Stunde der polnischen Neuzugänge im Team des RVT. Zunächst war es Radek Dublinowski (96 kg), der Ahmed Mehmedov keine Chance ließ, ehe Krzysztof Bienkowski (66 kg, Freistil) für die zweite Überraschung des Tages sorgte. Mit der Abgeklärtheit eines "alten Hasen" rang sich der 18-jährige "Krzysek" in die Herzen der Thalheimer Fans. Die erste Runde sicherte sich noch der Hofer Sascha Büchner, doch dann sah man in den Augen des Neu-Thalheimers den unbedingten Willen zum Sieg, der ihm mit 3:1 Runden auch gelang.
Nach der Pause kam Hof auf 9:10 heran, als ihr frisch gebackener Junioren-Europameister Ramsin Azizsir (84 kg, Klassisch) einen Punktsieg gegen Waldemar Streib landete. Im folgenden Duell zwischen Erik Weiß (66 kg, Klassisch) und Ondrej Ulip kam es nun drauf an - würde der RVT seine Führung behaupten können oder kann Hof zu seiner Favoritenrolle zurückkehren. Es geschah letzteres, denn die taktischen Mittel des Thalheimer Neuzugangs reichten gegen den sonst ebenbürtigen Tschechen nicht aus. Damit kam Hof mit 12:10 in Front. Die lautstarken Thalheimer Fans schöpften wieder Mut, als ihr "Neuer" Kamil Skaskiewicz Freistilringen auf allerhöchstem Niveau bot. Der Deutsche Vizemeister Marcus Plodek schien nie ein Chance zum Punkten zu haben, so dass die Führung zum 14:12 erneut wechselte. "Kamil hat ein unglaubliches Gefühl fürs Ringen", lobte auch Trainer Heiko Krauß. So mussten die abschließenden Weltergewichtsvergleiche entscheiden. Eingeplant war die 0:3-Niederlage von Dennis Mehlhorn gegen Andrey Taukchi, obwohl der Thalheimer sogar fast einen Rundensieg erreicht hätte. Gänsehautatmosphäre herrschte vor dem abschließenden Duell zwischen Kevin Mehlhorn und Thorsten Preiß (Teamstand 14:15 für Hof). Ein Wahnsinnswurf von Kevin in Runde eins veranlasste die Fans im Sportlerheim bereits zu Jubelgesängen. Doch es war der stärkere Wille, der hier zum ausschlaggebenden Moment wurde. Und den hatte der Hofer, der mit kleinen Einzelwertungen noch die Runden zwei bis vier für sich entscheiden konnte. "Schade, so nah waren wir noch nie dran gegen Hof. Vielleicht war der Druck für Kevin heute zu hoch", resümierte ein insgesamt dennoch nicht enttäuschter Heiko Krauß. Protokoll: pdf Mehr Bilder folgen später Holger Hähnel, 29.08.09. Fotos: Silke Schneider |