| Bericht vom 10./11. Kampftag am
7./8.11.2009: ASV Hof - RV Thalheim und 1. Luckenwalder SC - RV Thalheim "Baum" liefert Punkt zur Beinahe-Sensation gegen Hof 1. Bundesliga: Patrick Baumann vom RV Thalheim unter Doppel-Belastung bei Kämpfen in Oberkotzau und Luckenwalde
"Ich bin etwas schlecht reingekommen. Aber dann hatte ich meinen Gegner fast auf Schultern", ärgerte sich der 23-Jährige über die verpasste Chance in der dritten Runde des Kampfes gegen den Bulgaren, als ihm ein Armdrehschwung geglückt war, er den Hofer aber nicht festhalten konnte. Doch das war nicht das einzige, was dem Physiotherapeuten, der an der Eubios-Sprachheilklinik in der Drei-Tannen-Stadt arbeitet, an diesem Abend in Oberkotzau sauer aufstieß. "Im entscheidenden Kampf von Krzyszek Bienkowski hatte Hof beim Kampfrichter einen viel zu großen Heimbonus", meinte Baumann. Der für Thalheim ringende Pole wurde nicht für seine Aktivität belohnt, so dass Sascha Büchner vom gastgebenden ASV knapp mit 3:2 gewann. Ein umgedrehter Ausgang in diesem Duell hätte am Ende ein Unentschieden für den RVT bedeutet. Sonst lief es für die Thalheimer in Hof beinahe optimal. Radek Dublinowski (120 kg) und David Vala (96 kg) fanden sich in ihren neuen Gewichtsklassen hervorragend zurecht und fuhren klare Siege ein. Auch Erik Weiß wusste zu überzeugen und holte gegen Ondrej Ulip immerhin zwei Runden. Schon am Sonntag ging es für Patrick Baumann weiter zum letztjährigen Staffelsieger, dem 1. Luckenwalder SC, wo er dem diesjährigen Fünften der Junioren-WM Emanuel Krause deutlich unterlag. Das Gesamtergebnis fiel mit 25:11 ebenfalls klar zu Gunsten der favorisierten Brandenburger aus. Bei den Fläming-Ringern standen trotz einiger Verletzter die Spitzenringer Radoslaw Velikov (66 kg/f, Ex-Weltmeister) und Mirko Englich (96 kg, Vize-Olympiasieger) auf der Matte. "So ein Doppel-Kampftag ist schon eine enorme Belastung. Da sind die vielen Kilometer im kleinen Bus und dann das doppelte Gewichtmachen", erzählt der Thalheimer. Vor Saisonbeginn waren es immerhin schon einmal über 60 Kilogramm, die Baumann auf die Waage brachte und somit fast zehn Prozent seines Körpergewichts für die Kämpfe reduzieren musste. Nach dem Wiegen, nur eine knappe Stunde vor dem Anpfiff auf der Matte, hält er sich aber dennoch zurück. "Da gibt es nur die obligatorische Banane und etwas Wasser, schließlich bin ich immer als erstes dran - und der hungrige Wolf kämpft eben besser", so der Oelsnitzer, der bis 2005 beim RV Eichenkranz Lugau rang. Solche wie Baumann sind gefragt im Ringen, schließlich gibt es in Deutschland nicht allzu viele Kämpfer, die eine ganze Saison über das 55-kg-Limit halten können. Dementsprechend oft kämpfen in der 1. Bundesliga gerade in diesem Limit viele osteuropäische Athleten. Djorev, Rusev, Petrov und schließlich Palazov heißen die vier Bulgaren, mit denen es der Thalheimer in dieser Saison bereits zu tun bekam. Zwei Siege landete "Baum", wie er von seinen Vereinkameraden genannt wird, gegen Hallbergmoos und beim ganz wichtigen Erfolg des RVT in Lichtenfels. "Die Rückrunde wird natürlich nicht einfacher. Aber zwei Siege sollen es schon wieder werden", ist Patrick Baumann zuversichtlich, dass er in der bärenstarken 1. Bundesliga wieder Punkte für die Erzgebirger sammeln kann. Einzelergebnisse ASV Hof - RV Thalheim (auf liga-db.de): 55 kg/k: Palazov - Baumann 3:1 (PS) Einzelergebnisse 1. Luckenwalder SC - RV Thalheim (auf liga-db.de): 55 kg/k: Krause - Baumann 4:0 (TÜ) Holger Hähnel, 8.11.09. |