RVT-David unterliegt Wacker-Goliath

9:30-Niederlage des RV Thalheim beim Spitzenreiter - Zuspitzung des Abstiegskampes kommende Woche

Burghausen/Thalheim. Beim SV Wacker Burghausen wurde es für die Erstligaringer des RV Thalheim das erwartete Duell David gegen Goliath. Der ungeschlagene Tabellenführer aus Oberbayern ließ sich nicht lumpen und lief bis auf die Freistil-Limits bis 66 und 96 Kilogramm in Bestbesetzung auf, so dass am Ende ein klares 30:9 auf der Anzeigetafel zu lesen war. Für die Zwönitztaler geht es nun am kommenden Wochenende zum Abschluss der Hinrunde im "Kellerduell" gegen Markneukirchen um alles. Dann wird eine Vorentscheidung fallen, welches Team in diesem Jahr die schlechtesten Karten im Kampf gegen den Abstieg in den Händen hält.

400 Zuschauer wollten den Vergleich in der Burghausener Sportparkhalle sehen, der mit zwei klaren Siegen der Wacker-Bulgaren Ivan Djorev (55 kg) und Ivan Ivanov (120 kg) begann. Dass die Erzgebirger sich keinesfalls kampflos geschlagen geben wollten, unterstrich RVT-Routinier Thomas Berger im klassischen Stil des Bantamgewichts. In einem engen Gefecht gegen Andreas Maier holte sich der 39-Jährige den zweiten Durchgang und unterlag am Ende 1:3.

Ein Lob verdienten sich diesmal die polnischen Kämpfer beim RVT, die insgesamt knapp 1000 Kilometer Anreise von ihrer Heimatstadt Bialogard bis an die österreichische Grenze hinter sich gebracht hatten und dennoch auf der Matte Hundert Prozent ihrer Leistung abriefen. So wurde Radek Dublinwoski (96 kg) nach einer Unachtsamkeit in Runde eins noch Überlegenheitssieger gegen Anton Losowik. Krzysztof "Krzysiek" Bienkowski (66 kg, Freistil) legte noch vor der Pause nach und zwang Martin Maier in drei Runden in die Knie. Der Halbzeitstand von 12:8 zeugte demnach nocht nicht von einer deutlichen Überlegenheit der Wackerianer.

Die zweite Hälfte gehörte dann jedoch den Hausherren. Die Thalheimer Neuzugänge Sebastian Krieger (84 kg, Klassisch) und Florian Rau (74 kg, Freistil) erwischten beide einen schwarzen Tag und kassierten zwei nicht eingeplante hohe Niederlagen. Positiv stach RVT-Eigengewächs Tobias Löffler (66 kg, Klassisch) heraus. Er stemmte sich mit ganzer Kraft gegen den favorisierten Matthias Maasch und schaffte es in Runde zwei sogar, seinen Kontrahenten bei einem Wurf-Versuch abzufangen. "Tobi kommt immer besser in Schuss und kann gegen die deutsche Spitze in dieser Gewichtsklasse mithalten", zeigte sich Thalheims Coach Heiko Krauß angetan von seinem Schützling, der noch vor wenigen Wochen mit einer heftigen Virusinfektion im Krankenhaus lag. Der Gästetrainer freute sich zudem über Zbyszek Baranowski (84 kg, Freistil). Der junge Pole verlangte Miroslav Geshev, dem EM-Fünften des vergangenen Jahres, bei der 0:3-Niederlage alles ab. "Ich glaube, dass er sich noch weiter steigern kann und in den kommenden Kämpfen auch wichtige Punkte für uns holt", blickte Krauß optimistisch nach vorn.

Einzelergebnisse

55 kg/f: Djorev - Baumann 4:0 (TÜ)
60 kg/k: A. Maier - Berger 3:1 (PS)
66 kg/f: M. Maier - Bienkowski 0:3 (PS)
66 kg/k: Maasch - Löffler 3:1 (PS)
74 kg/f: Chr. Maier - Rau 4:0 (TÜ)
74 kg/k: Daragan - unbesetzt 4:0 (KL)
84 kg/f: Geshev - Baranowski 3:0 (PS)
84 kg/k: Ponomartschuk - Krieger 4:0 (TÜ)
96 kg/f: Lowosik - Dublinwoski 1:4 (TÜ)
120 kg/k: Ivanov - Montag 4:0 (SSi)

Holger Hähnel, 10.10.2010