Harte Hofer Nuss ist nicht zu knacken Gegen den ASV Hof kann der Ringerverein Thalheim in der ersten Ringer-Bundesliga nicht punkten, wozu verschiedene Faktoren beitrugen. Die Zwönitztaler bleiben auf Rang acht der Tabelle, einzig Konkurrent Markneukirchen konnte an diesem Abend Punkte einheimsen. Am Samstagabend kassierten die Erstliga-Ringer aus Thalheim eine 15:22-Niederlage. Die ganz große Spannung wollte im Sportlerheim an diesem Abend irgendwie nicht aufkommen, weil der Gast zum einen hervorragend ein- und aufgestellt war. So wurde der erwartete Superschwergewichtler Sven Thiele (120 kg, Freistil) durch den frisch gebackenen Bronzemedaillengewinner der Universitäts-WM, Dragomir Stoychev aus Bulgarien, ersetzt. Möglichkeiten, von denen man in Thalheim nur träumen kann. Zum anderen sind die RVT-Athleten Radek Dublinowski und Krzyszek Bienkowski trotz einer couragierten Vorstellung nicht mit einem Rundengewinn belohnt worden. Dies lag hauptsächlich an zwei knappen Entscheidungen von Kampfrichter Schmidt aus Torgelow, der sich damit schon früh den Unmut des Publikums zuzog. Vor allem bei Bienkowski (60 kg Freistil), sein Gegner war Spitzen-Freistiler Svetoslav Neychev aus Bulgarien, wurde die Regel „Beherrschen des Gegners in der Unterlage" nach Zwiegriff in Runde zwei zweifelhaft ausgelegt, denn nur mit den Händen und Füßen berührte der junge polnische Sportler die Matte. Niemand weiß, wie der Kampfverlauf bei anderer Bewertung gewesen wäre. Somit gab es in der ersten Hälfte zwei Siege für die Erzgebirger durch David Vala (96 kg, klassisch) und Erik Weiß (66 kg, klassisch) – der Halbzeitstand von 7:11 ließ dennoch nicht alle Hoffnungen auf eine Überraschung schwinden, hätte aber knapper ausfallen können. Trainer Heiko Krauß bemerkte kurz vor Anpfiff der zweiten Hälfte: „Es gibt noch einen Schlüsselkampf im freien Stil des Leichtgewichts, vielleicht kommen wir noch einmal heran". Eigentlich waren es sogar zwei vorentscheidende Vergleiche, doch beide sahen als Sieger die starken Franken, diese erstickten damit alle Versuche auf eine Wende bereits im Keime. Um noch einmal richtig Stimmung aufkommen zu lassen, hätte es wenigstens eines Erfolges für die Drei-Tannen-Städter bedurft. Mit dem amtierenden deutschen Vizemeister Marcus Plodek bekam es Zbyszek Baranowski (84 kg, Freistil) zu tun. In einem Match über fünf spannende Runden behielt der Gast die Oberhand, auch weil der junge Pole etwas ermüdet wirkte und nicht wie gewohnt seine kraftvollen Beinangriffe ziehen konnte. Plodek zeigte sich gut eingestellt und hatte auf fast jede Attacke eine Antwort parat. Im Duell danach hatte Wojciech Sadowski (66 kg, Freistil) ebenfalls wenig gegen den clever ringenden deutschen Vizemeister Sascha Büchner zu erwidern. Damit war eine Vorentscheidung gefallen, denn es stand nunmehr 9:17. Und mit dem mehrfachen tschechischen Meister Artur Omarov (84 kg, klassisch) hatte die Gästestaffel um den engagierten Trainer Dominik Zeh noch ein echtes Ass im Ärmel, dass gegen Sebastian Krieger auch stach. Mit 20 Wertungspunkten für Omarov, erzielt unter anderem durch eine Reihe verkehrter Ausheber, war die Niederlage durch technische Unterlegenheit für Krieger unvermeidlich. Dadurch war der Gesamt-Kampf entschieden, doch die letzten beiden Kämpfe gingen noch einmal an die RVT-Athleten Petr Bielesz und Florian Rau. Bielesz hielt den mehrfachen deutschen Jugendmeister Thorsten Preiß mit 3:0 Runden in Schach. Gegen den Moldawier Roman Dermenji, Fünfter der Weltmeisterschaften 2009, fackelte Florian Rau (74 kg, Freistil) nicht lange und präsentierte sich seinem Heimpublikum einmal mehr in Klasse Form. Mit nur einem Punkt mehr wäre der Sieg des Hallensers sogar technisch überlegen ausgefallen, dies unterstreicht den sportlichen Wert seines Kampfes. Es fehlte an diesem Abend einfach das letzte Quäntchen Glück, um ein engeres Ergebnis herbeizuführen. Doch schon nächste Woche geht es weiter, denn dann kommt es zum großen Heimkampf gegen den AC Lichtenfels.
Einzelresultate:
(Quelle: www.liga-db.de) Michael Thriemer, 14.11.10 |