1. Bundesliga 2011/12- Berichte von den Kämpfen des RVT

10. Kampftag 22.10.2011: RV Thalheim - SV Johannis 07 Nürnberg

"Big Point" im Kampf um den Klassenerhalt

1. Bundesliga: SV Johannis Nürnberg mit 21:19 besiegt - Entscheidung im Schlusskampf durch Florian Rau

Von Michael Thriemer

Das neue BUNDESLIGA-Logo - [Klick zum Vergrößern!]Die Thalheimer Erstliga-Ringer konnten am vergangenen Samstag aufatmen. Mit einem enorm wichtigen wie auch knappen 21:19-Sieg über Abstiegs-Konkurrent Nürnberg gelang der ersehnte Befreiungsschlag und erste Erfolg nach fünf verlorenen Partien zuletzt.

Die Sieges-La-Ola mit den Fans [KLICK zum Vergrößern!]Damit ist man im entscheidenden direkten Vergleich auf jeden Fall vor den Franken, klettert in der Tabelle auf Rang fünf und überholt Lichtenfels und Berlin, die auswärts jeweils eindeutig unterlagen.

Erneut blieb es im Sportlerheim bis zum letzten Vergleich des Abends spannend, obwohl die Nürnberger den einen oder anderen Star ihres Teams nicht aufboten. Dennoch handelte es sich um einen ernstzunehmenden Gegner, der auf ein großes Reservoir aus dem ortsansässigen Bundesleistungsstützpunkt Ringen zurückgreifen konnte.

Florian Rau beherrscht Marc Pöhlmann [KLICK zum Vergrößern!]Den Sack endgültig zu band im letzten Duell des Abends Florian Rau (74 kg, Freistil), der den Nürnberger Marc Pöhlmann in vier Runden in Schach hielt. "Es waren auch heute wieder sehr schöne Kämpfe dabei, wobei einige Rundenverluste unsererseits gar nicht sein mussten. Natürlich war das ein enorm wichtiger Erfolg", gab Thalheims Vereinsvorsitzender Holger Hähnel erleichtert zu Protokoll.

Zur Pause hatte es noch 10:7 für den Gast aus Bayern gestanden, doch drei zu zwei Siege danach ebneten den Weg zum dritten Heim-Erfolg der Drei-Tannen-Städter in der laufenden Saison.

Peter Haase wehrt ab [KLICK zum Vergrößern!]Zu seinem ersten Einsatz in der Mannschaft des Bundesligisten kam Thalheims EM-Teilnehmer der Kadetten, Peter Haase (55 kg, klassisch). Gegen den ebenfalls noch recht jungen, aber gestanden Ringkämpfer und Teilnehmer der Deutschen Meisterschaften der Männer, Fabian Schmitt, musste eine Niederlage nach technischer Unterlegenheit anerkannt werden. Dennoch ließ das Thalheimer Talent beispielweise in Runde drei nur zwei Wertungspunkte gegen sich zu.

Diesmal nicht dabei war im Limit bis 60 Kilogramm Freistil Krzysiek Bienkowski, der an einem Turnier teilnahm. Ihn vertrat Thalheims 15-jähriges Talent Benjamin Opitz, der jedoch gegen den zehnfachen Deutschen Meister und Teilnehmer an EM und WM kein Land sah und in Runde zwei auf Schultern verlor.

Stark präsentierte sich dagegen wiederholt der zurückgekehrte Bialogarder Wojciech Sadowski (66 kg, Freistil), der sein Gegenüber Mario Besold, beileibe kein unbeschriebenes Blatt, nach Führung in der dritten Runde unter großem Jubel gar auf beide Schultern drückte und letztlich vier ganz entscheidende Zähler auf das RVT-Konto brachte.

Zbyszek Baranowski im Vorwärtsgang gegen Christoph Pscherer [KLICK zum Vergrößern!]
Zbyszek Baranowski im Vorwärtsgang gegen Christoph Pscherer - KLICK zum Vergrößern!

Im stets ausgeglichenen Duell zweier Bronzemedaillengewinner der vergangenen beiden Junioren-Europameisterschaften standen sich in der Gewichtsklasse bis 84 Kilogramm im freien Stil Christoph Pscherer (2010) für Nürnberg und Zbigniew Baranowski (2011) für Thalheim gegenüber. Diesmal hatte Pscherer in umkämpften fünf Runden knapp die Nase vorn, wobei die letzten beiden Durchgänge bei unentschiedenem Punktestand nur aufgrund der höheren Wertung an den Franken gingen. Trotz dieser Niederlage scheint der junge Pole auf Seiten der Thalheimer nach seiner vierwöchigen Pause wegen einer Knieverletzung wieder mehr und mehr in Tritt zu kommen.

Der Fünf-Punkt-Wurf von Kevin Mehlhorn [KLICK zum Vergrößern!]
Der Fünf-Punkt-Wurf von Kevin Mehlhorn - KLICK zum Vergrößern!

Der ''Fast-Schultersieg'' von Kevin Mehlhorn [KLICK zum Vergrößern!]Noch nicht vollständig wiederhergestellt ist Kevin Mehlhorn (74 kg, klassisch), der nach gewonnen zwei Runden, belohnt auch durch eine Wertung "Fünf", konditionell nichts zuzusetzen hatte und Martin Klopf noch mit 2:4 Punkten technisch unterlag.

Wie erwähnt hatte im allerletzten Duell beim Stand von 18:18 der Hallenser in Diensten der Erzgebirger, Florian Rau, die Bürde, den Mannschafts-Erfolg unter Dach und Fach bringen zu müssen. Nur im zweiten Durchgang gab es leise Zweifel am letztendlichen Triumph, doch ließ sich der 22-Jährige nicht entmutigen und brachte die nötigen Folgerunden auf sein Konto.

Bleibt zu konstatieren, dass die Zwönitztaler einen ganz großen Schritt in Richtung eines weiteres Jahres erste Liga gemacht haben und es nächste Woche beim Duell mit Tabellennachbar Berlin bereits zu einer kleinen Vorentscheidung kommen könnte. Für Träumer bietet der Blick auf die aktuelle Tabelle die Aussicht auf Rang vier, den Realisten bleibt angesichts der nächsten Duelle, unter anderem auch noch in Untergriesbach die Gewissheit, dass in Sachen Klassenerhalt noch nichts entschieden ist, die Chancen darauf dennoch gestiegen sind.

Wettkampfprotokoll: pdf

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Benni [KLICK zum Vergrößern!] David [KLICK zum Vergrößern!]

 

Michael Thriemer, 23.10.2011. Fotos: Holger Hähnel.