1. Bundesliga 2011/12- Berichte von den Kämpfen des RVT

16. Kampftag 26.11.2011: SV Wacker Burghausen - RV Thalheim

Play-off-Platz trotz Niederlage verteidigt

1. Bundesliga: Burghausen - Thalheim 26:9 

Das neue BUNDESLIGA-Logo - [Klick zum Vergrößern!]Es bleibt dabei: Gegen den SV Wacker Burghausen hat der RV Thalheim auch im dritten Jahr des Aufeinandertreffens keine echte Siegchance. Zu ausgeglichen ist der derzeitige Tabellenerste der 1. Bundesliga Ost besetzt. 26:9 hieß es am Ende gegen die Salzach-Staffel von Trainer Michael Pronold, die damit ihre Tabellenführung vor dem KSV Aalen ausbauen konnte. Der RVT behauptet sich trotz der Niederlage auf dem zur Endrunde berechtigenden vierten Platz, da Hallbergmoos zu Hause gegen Luftfahrt Berlin verlor.

"Ich hätte schon gern ein zweistelliges Ergebnis gesehen", schien sich Thalheims Trainer Heiko Krauß noch einen Tick mehr erhofft zu haben. Dabei musste er kurzfristig krankheitsbedingt auf Tobias Löffler (66 kg, Klassisch) und Florian Rau (74 kg, Freistil) verzichten. Dafür rückte Sven Bachmann aus der Zweiten ins Team und Wojciech Sadowski vom Leicht- ins Weltergewicht eine Klasse auf. 

Mit bemerkenswerten Leistungen taten sich diesmal die Klassiker Petr Novák (84 kg) und Kevin Mehlhorn (74 kg) hervor. Novák ließ dem zweifachen Deutschen Vizemeister Eugen Ponomartschuk keine Chance, während Mehlhorn dem Vize-Militärweltmeister von 2010, Julian Kwit, sagenhafte zwei Runden abnahm.

Die Kämpfe im Einzelnen:

Peter Haase [KLICK zum Vergrößern!]55 kg (Klassisch): Csongor Knipli - Peter Haase 4:0 (TÜ): Peter Haase begann mit Respekt und hatte es der körperlichen Überlegenheit Kniplis, allerdings auch einigen Unachtsamkeiten, zu verdanken, dass er die erste Runde 0:6 abgab. Wesentlich konzentrierter ging der junge Thalheimer im zweiten Durchgang zu Werke, verteidigte stark, musste dann aber im Boden eine Fünfer-Wertung durch einen Verkehrten Ausheber des SVW-Ringers anerkennen. Noch mehr traute sich der Teilnehmer der Kadetten-EM dieses Jahres in Runde drei. Das belohnte Kampfrichter Wioska (Taisersdorf, Südbaden), denn er sah Haase als den aktiveren Ringer. Als Obermann gelang gegen den physisch stärkeren 18-jährigen Ungarn jedoch keine Wertung, so dass dieser eine Überlegenheitserfolg einfuhr. - Stand: 4:0 für Burghausen.

120 kg (Freistil): Anton Losowik - Radek Dublinowski 0:3 (PS): Radek [KLICK zum Vergrößern!]Abwartend startete Radek Dublinowski gegen Anton Losowik in Runde eins, die nach 120 Sekunden ohne Wertung ein besseres Ende für den RVT-Athleten im Clinch fand. Besser ging's im zweiten Durchgang, den Radek mit einer Einer-Wertung kurz vor dem Ende gewann. Mit einem schönen, energischer Konter in Runde drei ließ der Thalheimer sein Können aufblitzen und machte so den ersten 3:0-Erfolg dieses Abends für den RVT perfekt. - Stand: 4:3 

Krzysiek [KLICK zum Vergrößern!]60 kg (Freistil): Martin Maier - Krzysiek Bienkowski 3:0 (PS): Überhaupt nicht in Tritt kam Thalheims Krzysiek Bienkowski gegen den Lokalmatadoren Martin Maier. Eine verhaltene erste Runde des Polen wurde mit negativen Voraussetzungen beim Clinch bestraft. Danach erhöhte Bienkowski zwar die Frequenz seiner Attacken, doch Maier agierte in der Verlängerung des zweiten Durchgangs taktisch zu clever und konterte am Mattenrand. Der schwarze Tag für Krzysiek setzt sich in Runde drei fort, in der er eine Attacke nicht abwehren konnte und am Boden sogar noch eine Rolle kassierte. Zwar probierte der Thalheimer in den letzten Sekunden noch einmal alles, aber das war zu spät, um das Blatt gegen den Bayern zu wenden. Stand: 7:3

David [KLICK zum Vergrößern!]96 kg (Klassisch): Theodouros Tounousidis - David Vála 3:0 (PS): Ebenfalls etwas zurückhaltend ließ es David Vála gegen den hochmotivierten Theodouros Tounousidis angehen. Der in Schweden lebende Grieche hatte sechs Kilo weniger auf den Rippen und dennoch eine Woche zuvor bereits den Pekinger Vizeolympiasieger Mirko Englich mit 3:1 ausgeknockt. Auch diesmal grub er sich wie eine Wühlmaus in den Aktionsradius von Vála hinein und rang dem Tschechen in Runde zwei sogar eine Verwarnung wegen Passivität ab. Vála selbst bekam zwar seine Chance in der Oberlage, ein echter Griffansatz blieb jedoch Fehlanzeige. - Stand: 10:3

66 kg (Klassisch): Matthias Maasch ohne Gegner 4:0 (kampflos): Im Leichgewicht konnten die Thalheimer keinen Kontrahenten für Matthias Maasch stellen. - Stand zur Pause: 14:3 für Burghausen

Die Kämpfe der 2. Halbzeit:

84 kg (Freistil): Miroslav Geshev - Zbigniew Baranowski 3:1 (PS): Die beiden
Freistiler Miro Geshev und Zbyszek Baranowski kämpften auf gleichem Niveau, was Zbyszek [KLICK zum Vergrößern!] allerdings zur Folge hatte, dass punktereiche Aktionen Mangelware blieben. Jede der vier Runden endete beim 0:0 im Clinch, drei davon mit besserem Ausgang für den Bulgaren, der seinen 101. Bundesligakampf für den SV Wacker betritt. Besonders die Verlängerung von Runde vier hatte es in sich. Zbyszek durfte fassen, hatte eine Eins schon so gut wie sicher, doch Geshev wand sich wieder heraus und kam überraschend selbst in die Oberlage. - Stand: 17:4

Sven Bachi [KLICK zum Vergrößern!]66 kg (Freistil): Thomas Hohendorf - Sven Bachmann 3:0 (PS): Hier rangen zwei Athleten, die sonst zum Stammkader ihrer jeweiligen zweiten Mannschaft gehören. In den entscheidenden Momenten erwies sich der Bayer als einen Ticker konsequenter und brachte seine Beinattacken jeweils erfolgreich zu Ende. So siegte Hohendorf dreimal mit dem Minimal-Resultat von 1:0. - Stand: 20:4

Petr in Oberlage [KLICK zum Vergrößern!]84 kg (Klassisch): Eugen Ponormatschuk - Petr Novák 0:3 (PS): Petr Novák zuzuschauen, macht einfach Spaß. Der 23-jährige Prager befindet sich auf der Matte permanent im Vorwärtsgang, was diesmal Burghausens Eugen Ponormatschuk zu spüren bekam. Auch als Untermann in der angeordneten Bodenlage blieb Novák hellwach und fing einen Wurfversuch des Wacker-Athleten ab. Das 3:0 ging somit vollkommen in Ordnung, obwohl Ponomartschuk an einer Knöchelverletzung zu laborieren schien. - Stand: 20:7

Kevin hielt super gegen den Polen Julian Kwit mit. [KLICK zum Vergrößern!]
Kevin hielt super gegen den Polen Julian Kwit mit. - KLICK zum Vergrößern!

74 kg (Klassisch): Julian Kwit - Kevin Mehlhorn 3:2 (PS): Die knapp 400 SVW-Fans in der Burghausener Sportparkhalle staunten nicht schlecht, als ihr Punktegarant Julian Kwit plötzlich 0:2 gegen Kevin Mehlhorn zurücklag. Was war Kevin [KLICK zum Vergrößern!] passiert: Der Thalheimer, der zwei Tage zuvor seinen 21. Geburtstag gefeiert hatte, wehrte in Runde eins eine Rolle und in Runde zwei einen Ausheber des Polen erfolgreich ab. Beide Male kam Kwit in die gefährliche Lage. "Das macht Kevin einfach toll. Auch wenn er gegen solche Spitzenleute im Stand noch nicht zum Zuge kommt, kann er sie mit dieser Defensivtaktik doch gewaltig ärgern", freute sich Trainer Heiko Krauß. Im gesamten Saisonverlauf hatte Kwit übrigens überhaupt erst eine Runde abgeben müssen. - Stand: 23:9

Wojciech mit einer Beinattacke [KLICK zum Vergrößern!]74 kg (Freistil): Nikolay Kurtev - Wojciech Sadowski 3:0 (PS): Im Abschlusskampf versteckte sich Wojciech Sadowski ganz und gar nicht gegen den Studenten-Vizeweltmeister von 2010. In Runde zwei lag er nach einem tollen Beinangriff sogar in Führung. Der Bulgare in Dienstern der Wackerianer attackierte jedoch selbst energisch und konnte so alle Durchgänge für sich entscheiden. - Endstand: 26:9

Wettkampfprotokoll: liga-db.de

Holger Hähnel, 27.11.2011.