Nach Glück und Pech Punkteteilung auf der
Matte
Bericht vom 01.09.2001
Glück und Pech lagen nah beieinander im Kampf zwischen dem RV Thalheim und dem AC 1990 Taucha in der 2. Bundesliga Ost. 12:9 hatten die Thalheimer Ringer vor den letzten beiden Begegnungen schon geführt, da schafften es die Randleipziger noch einmal und zogen am Ende auf die 12:12-Punkteteilung gleich. "Sportlich gesehen war es ein leistungsgerechtes Unentschieden", kommentierte Jochen Schwarzer in der Trainerecke des RVT. Die 450 Zuschauer sahen zum Auftakt, wie Tino Korb seinem Konkurrenten Sachamin Stepanow überraschend drei Punkte abnahm. Dann spielte der Tauchaer Fliegengewichtler seine ganze Freistil-Erfahrung aus und gewann noch mit 10:3. Insgeheim hatte Schwarzer bei Heiko Krauß (130 kg) mit einem Sieg über Routinier Uwe Zinnecker gerechnet. Noch nie hatte der Thalheimer gegen den 24 Kilo schweren Tauchaer gewinnen können. Diesmal fing er eine Rolle Zinneckers ab. Viele sahen den Tauchaer hier schon auf beiden Schultern - mit Ausnahme des Schiedsrichters. Dennoch gewann Heiko sensationell mit 4:3. Ohne Probleme siegte Thomas Berger (58 kg, Klassisch) gegen Marco Keller mit lehrbuchreifen Würfen nach technischer Überlegenheit. (Mannschaftsstand 6:2,5). RVT-Neuzugang Sebastian Ecklebe (97 kg, Freistil) bekam es im Anschluss mit dem Deutschen Jugendmeister Nico Graf zu tun und unterlag 3:7 nach großem Kampf. Vor der Pause setzte sich ein weiterer Freistil-Spezialist der Gäste durch: Dirk Loewenau gewann gegen Sebastian Weckener mit 7:0. (Pausenstand: 6:7) Wieder im Einsatz war Benny Selle im Mittelgewicht. Eine Bodenrolle brachte ihm den 2:0-Erfolg über Jens Reschke. Die Spannung im Thalheimer Sportpark stieg nun immer mehr an, denn weiterhin lagen beide Teams beim Zwischenstand von 8:7 dicht beieinander. Den nächsten Trumpf spielten die Thalheimer. Petr Bielesz hatte auf 69 kg "abgekocht" und zeigte seine ganze Klasse gegen Tauchas Sascha Wendt. Spektakuläre Ausheber beförderten ihn zum laut umjubelten Überlegenheitserfolg. Auf 9:12 in der Teamwertung kamen die Gäste durch den Erfolg von Tino Köllmann (76 kg, Freistil) gegen Sven Zimmermann wieder heran. Ein knapper Punktsieg von Mirko Laumann hätte nun schon zum vorzeitigen Gesamterfolg gereicht. Lange sag auch alles danach aus, denn der RVT-Athlet hatte André Keller fest im Griff und führte 2:0. Kurz vor Schluss kam der Tauchaer noch auf 2:2 heran und die Verlängerung musste entscheiden. Keinem der beiden gelang hier eine Wertung, doch nach Schiedsrichterentscheid gewann Keller, da der Unparteiische in ihm den Aktiveren sah. Somit stand es vor dem letzten Kampf 12:10 für den RVT. Auf die Matte gingen jetzt Holger Hähnel und Heiko Heinemann (76 kg, Klassisch). Keiner der beiden amtierenden Sachsenmeister gab, weder im Stand noch im Boden, eine Wertung ab. Wieder folgte die Verlängerung. Schiedsrichter Englert aus Aschaffenburg sah hier eine Mattenflucht des Thalheimers und entschied damit für einen Strafpunkt, der zu Gunsten Heinemanns ging und dem AC Taucha zwei Mannschaftspunkte und das 12:12-Unentschieden einbrachte. Holger Hähnel |