Manfred Werner neuer DRB-Präsident

Erste Bundesliga ab 2006 nun doch viergleisig

Nürtingen - Manfred Werner (Bayern) heißt der neue Präsident des Deutschen Ringer-Bundes. Mit 56 der insgesamt 72 Stimmen setzte sich der 59-Jährige bei der Delegiertenversammlung des DRB in Nürtingen (Württemberg) gleich im ersten Wahlgang gegen seine drei Mitkonkurrenten Heinz Ostermann (Saarland), Detlef Englich (Nordrhein-Westfalen) und Frank Vieweg (Sachsen) mit großer Mehrheit durch. Der bisherige DRB-Kampfrichterreferent tritt damit in die Fußstapfen von Helmuth Pauli (Tuttlingen), der den Deutschen Ringer-Bund in seiner 10-jährigen Amtszeit als Präsident prägte. Pauli wurde von den Ehrengästen Manfred Freiherr von Richthofen (Präsident des Deutschen Sportbundes) und Raphael Martinetti (Präsident des Ringer-Weltverbandes FILA) geehrt und mit mittlerweile 75 Jahre in den Ruhestand verabschiedet. Er bleibt zudem Ehrenpräsident des Verbandes.

Manfred Werner, der neue Mann an der Spitze des DRB, setzt bei seiner zukünftigen Tätigkeit auf eine starke Führungsriege, die bis auf wenige Ausnahmen ausgetauscht wurde, aber auch auf die Stärkung der Landesorganisationen. Dabei lehnt der Verwaltungsangestellte aus Veitshöchheim - im krassen Gegensatz zu den bisherigen Bestrebungen des DRB - eine Zentralisierung der besten deutschen Ringer in ausgewählte Leistungsstützpunkte ab. Zu seinen Vizepräsidenten wurden Karl Rothmer (Hessen), Günter Maienschein (Württemberg), Klaus Schultes (Südbaden) und Martin Daßler (Württemberg) gewählt.

Der Schwarzenberger Frank Vieweg kandidierte fürs DRB-Präsidentenamt.Die Gegenkandidaten Werners trugen die klare Aussage der Delegierten mit Fassung. "Wir haben unsere Vorstellungen und Pläne dargelegt. Die Vertreter der Landesorganisationen haben sich für Manfred Werner entschieden, das muss man akzeptieren", so Frank Vieweg, der im Gegensatz zu Werner als Verfechter einer Zusammenführung der besten Ringer in ausgewählte Leistungszentren gilt.

Im Zuge der Delegiertenversammlung des DRB wurde eine Strukturänderung der Bundesligen beschlossen. Nachdem die Vorschläge der Bundesligateams vom DRB-Hauptausschuss im Juli abgelehnt wurden, bekam die überarbeitete Version des Bundesligareferenten Martin Daßler von den Delegierten der Landesverbände nun grünes Licht und tritt bereits in der kommenden Saison in Kraft. So wird es künftig eine viergleisige 1. Bundesliga - mit einer viergleisigen 2. Bundesliga als Unterbau geben. Der Deutsche Mannschaftsmeister wird im Play-off-Modus ermittelt. Die überwiegende Mehrheit der Bundesligamannschaften (76 %) stimmte den Strukturänderungen im Vorfeld der Delegiertenversammlung in Nürtingen zu. Nun segneten auch die Vertreter der Landesverbände die Strukturänderung mit nur 7 Gegenstimmen ab. "Es war ein harter Kampf, doch eine Weiterführung der bisher zweigleisigen 1. Bundesliga hätte den baldigen Kollaps der höchsten Kampfklasse herbeigeführt", zeigte sich der neu gewählte Vizepräsident für Bundesligaangelegenheiten, Martin Daßler, erleichtert.

Bundesligastruktur 2006/07

Bundesliga 
Nordost

6 Vereine

1. Luckenwalder SC
Frankfurt/Eisenh'stadt
Rostock/Warnemünde
Auerbach/Chemnitz
plus zwei Erstplatzierten der 2. Bundesliga Ost 

Bundesliga West
6 Vereine

VfK Schifferstadt
KSV Köllerbach
KSV Witten
KSK Neuss
Riegelsberg
Hüttigweiler

Bundesliga Südwest
6 Vereine

SV Weingarten
KSV Aalen 05
TuS Adelhausen
RKG Freiburg 
TSV Dewangen
AB Aichhalden

Bundesliga 
Südost

6 Vereine

Mömbris-Königshofen
SC Kleinostheim
SV Hallbergmoos
SV Burghausen
SC Anger
Großostheim/Nürnberg

2. Bundesliga 
Nordost

8 Vereine

RV Thalheim
RSK Gelenau
TuS Jena
SV Luftfahrt Berlin
Ringerbären Berlin
AC 1990 Taucha
AV Zella-Mehlis
plus Aufsteiger aus der Regionalliga MD

2. Bundesliga 
West

8 Vereine

RG Saarbrücken
KSV Hürth-Efferen
Aachen-Walheim
AC Mühlheim 
plus vier Aufsteiger

2. Bundesliga 
Südwest

8 Vereine

KSV Ketsch
KSV Schriesheim
KSV Berghausen
KG Baienfurt
RG Hausen-Zell 
plus drei Aufsteiger

2. Bundesliga 
Südost

8 Vereine

SC Großostheim oder Johannis Nürnberg
AC Lichtenfels,
ASV Hof
TSV Gailbach
KSV Rimbach
plus zwei Aufsteiger.

 


Über die Struktur ab dem Jahre 2007/08 soll bei der Bundesligatagung am 20./21. Januar 2006 beraten werden. 

20.11.05. Jörg Richter, Sachsenringer