"Heidi" gewinnt Bronze in Magdeburg

Mitteldeutsche Meisterschaften der Männer: Aleks Sommer verletzt sich die Bronzene vor Augen

Magdeburg. Der KSV Galaxy Magdeburg richtete am 11.02.2006 die Mitteldeutschen Meisterschaften im Ringen für die Senioren in beiden Stilarten aus. Neben den Teilnehmern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg waren auch Gaststarter aus den Landesverbänden Berlin und Mecklenburg-Vorpommern in die anhaltinische Landeshauptstadt gereist, sodass dieser Wettkampf schon einer "Ostmeisterschaft" gleichkam. Leider ließ die Teilnehmerzahl stark zu wünschen übrig - bei den Klassikern nutzten 55 Sportler diese Möglichkeit der Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften Mitte März, bei den Freistilern waren es nur bescheidene 43 - was der Qualität vieler Kämpfe aber keinen Abbruch tat. 

Von den drei Vereinen des Kreises Stollberg waren nur zwei Thalheimer in das Rennen um die Medaillen gegangen - beide verstärkten das Starterfeld im Freien Stil. Aufgrund von beruflichen und krankheits- bzw. verletzungsbedingten Ausfällen waren dies die einzigen beiden Teilnehmer aus der Drei-Tannen-Stadt. In der 66 kg Klasse mit 8 Ringern hatte Heiko "Heidi" Gensicke beim Losen Pech. Er musste im Auftaktkampf gleich gegen den ehemaligen Deutschen Meister Mario Koch vom TuS Jena ran. Heiko verlor nach starkem Kampf die beiden Runden jeweils mit 0:2 Punkten und musste nun auf den Finaleinzug seines Gegners hoffen. Als das geschah, durfte Heiko über die Hoffnungsrunde noch einmal in den Kampf bis zur Bronzemedaille eingreifen. Zunächst besiegte er den Markneukirchener René Roth nach Punkten, was ihm den Einzug ins kleine Finale bescherte. Entgegen der internationalen Regel (es werden zwei Bronzemedaillen vergeben) wird dieser Rang national ausgerungen. Hier besiegte Heiko den Magdeburger Ferchland nach Punkten und durfte die Bronzene in Empfang nehmen.

Aleks Sommer (rot) im Kampf gegen André Backhaus. - [KLICK zum Vergrößern!]Der zweite Thalheimer in der Elbemetropole war Aleksandr Sommer. Im 96-kg-Limit zog er Losnummer Eins und stand bei 7 Ringern somit gleich im Halbfinale. Hier bekam er es mit der "Ringerlegende" André Backhaus zu tun. Aleks lieferte dem mehrfachen Deutschen Meister und internationalen Medaillengewinner einen beherzten Kampf. Obwohl Aleks konditionell besser drauf war, siegte die Routine knapp in drei Runden. In der Hoffnungsrunde war Aleks dem Merseburger Bublik überlegen, die Tür zur Bronzemedaille stand offen. 

Aleks Sommer (rot) im Kampf gegen Michael Völkel. - [KLICK zum Vergrößern!] Gegner war nun der für den KFC Leipzig startende Völkel. Alex gewann die erste Runde nach Punkten und ging auch in der zweiten mit einem Dreier in Führung. In der letzten halben Minute drehte der Messestädter noch einmal auf, holte eine Eins und probierte sich am Durchdreher. Sieben Sekunden vor dem Zeitzeichen musste Alex nachgeben, verletzte sich jedoch so schwer am Ellenbogen, dass trotz sofortiger medizinischer Betreuung eine Kampffortsetzung nicht mehr möglich war. Das 3:3 wäre für Aleks noch die Bronzene gewesen, doch musste er wenige Minuten nach dem Kampf zur weiteren Versorgung in die Magdeburger Uni-Klinik gefahren werden. Seine Verletzung trübt das gute Abschneiden der beiden Thalheimer im Kreise dieses Treffens vieler Bundesliga-Ringer und lässt einen möglichen Start bei den Deutschen Meisterschaften fraglich erscheinen. Gute Besserung, Aleks!

Ergebnisse:

Klassisch:
55 kg: 1. Dustin Scherf (SAV Leipzig), 2. Mike Elschner (ASV Plauen), 3. Alexander Alferov (RSV Merseburg)
60 kg: 1. Marcus Stichling (KFC Leipzig), 2. Martin Petzold (KSV Pausa), 3. Robert Lehmann (SV Albrechts)
66 kg: 1. Andrej Emich (TuS Jena), 2. Thomas Brösicke (Zella-Mehlis), 3. Arne Brömme (AC Werdau)
74 kg: 1. Fabian Jänicke, (Frankfurt), 2. Tilo Türk (KFC Leipzig), 3. Lars Levermann (AC Taucha)
84 kg: 1. Andreas Schulze (Frankfurt), 2. Sven Betschke (SAV Leipzig), 3. Thomas Franke (Eisenhüttenstadt)
96 kg: 1. Rolf Linke (Stralsund), 2. Marcus Streicher (KFC Leipzig), 3. Mirco Redmann (Luftfahrt Berlin)
120 kg: 1. Nico Schmidt (Frankfurt), 2. Stefan Meyer (Potsdam), 3. Ricardo Melz (Potsdam)

Freistil: 
55 kg: 1. Kai Wedekind (KFC Leipzig), 2. Dustin Bartmuß (Luckenwalde), 3. Stefan Müller (Magdeburger SV 90)
60 kg: 1. Sven Cammin (Luckenwalde), 2. Marc Wentzke (Frankfurt) 
66 kg: 1. Mario Koch (TuS Jena), 2. Sascha Horlbeck (AVG Markneukirchen), 3. Heiko Gensicke (RV Thalheim)
74 kg: 1. Olaf Bock, 2. Stefan Spengler, 3. Martin Obst (alle Luckenwalde)
84 kg: 1. Marcel Redmann (Frankfurt), 2. Sebastian Otto (RSK Gelenau), 3. Stefan Lippke (RSV Greiz)
96 kg: 1. Nico Graf (AC Taucha), 2. André Backhaus (AVG Markneukirchen), 3. Michael Völkel (KFC Leipzig), 4. Aleksandr Sommer (RV Thalheim)
120 kg: 1. Ronny Wegner (FC Erzgebirge Aue)

Thomas Wolf, 12.2.04. Bilder: Maik Adler.