"Hobbyringerin"
holt sich Bronze
Deutsche Meisterschaften: Tina Reimer zum fünften Mal hintereinander auf dem Podest - RVT-Mädels haben's schwer Ergebnisse: Liga-Datenbank (externer Link) Haslach/Thalheim. Nicht mit Kuckucksuhren, dafür mit einer Bronze-Medaille kehrte die Lugauer Ringerin Tina Reimer am Sonntag von den Deutschen Meisterschaften der weiblichen Jugend und Aktiven aus Haslach im Schwarzwald zurück. Im Limit bis 44 Kilogramm der Frauen-Altersklasse setzte sie sich im entscheidenden Duell um Edelmetall gegen Melanie Bertram (Schaafheim/Hessen) mit einem kurzrundigen Schultersieg durch. Nach Silber 2004 und 2005 sowie Bronze in den letzten beiden Jahren ist dies schon die fünfte Medaille in Folge für die Eichenkranz-Athletin. "Ich bin sehr zufrieden, dass ich es mit meinem Hobbyringen aufs Podest geschafft habe", meinte die 40-Jährige, die damit auf die Gegnerschaft vor ihr anspielte. Das waren mit Bettina Krupke (Jena) und Nicol Hofmann (Frankfurt/Oder) zwei Ringerinnen, die an ihren Leistungsstützpunkten jeweils unter professionellen Bedingungen bis zu zehnmal in der Woche trainieren. Doch Tina Reimer konnte stolz sein: Gegen keine von beiden unterlag sie vorzeitig auf Schultern. Gegen die Vizemeisterin Hofmann gelang der Lugauerin sogar eine Wertung.
Holger Hähnel, 2. 3.2008PORTRAIT TINA UND EVA-MARIA REIMER Mutter-Tochter-Duell geht an die Jugend Tina und Eva-Maria Reimer trafen erstmals bei einem Wettkampf aufeinander - Revanche im April geplant Lugau. Dass eine Mutter gegen ihre Tochter "Mensch ärgere dich nicht" spielt, mag gar nicht so selten sein. Auch, dass eine Mutter gegen ihre Tochter im Schwimmbad ein paar Bahnen um die Wette zieht, ist sicher nichts Ungewöhnliches. Doch dass eine Mutter gegen ihre Tochter bei einem offiziellen Ringer-Wettkampf antritt, dass kommt beileibe nicht alle Tage vor.
Zum Siegesgefühl gab's für die Tochter noch das Lob der Mutter obendrauf. "Das war eine taktische Meisterleistung von Eva, sie hat meine Aktionen gekontert und sehr clever zu ihren Gunsten ausgenutzt", urteilt die 40-Jährige, die am Ende Turniervierte wurde, während ihre Tochter auf dem Vizeplatz einkam.
Auch die 20-jährige Eva hätte gern an den nationalen Titelkämpfen im Schwarzwald teilgenommen, doch das Lernen für die Zwischenprüfung zur Bürokauffrau ging vor. Für die junge Eichenkranz-Athletin, die in Chemnitz wohnt und außerdem als Kampfrichterin mit Landeslizenz regelmäßig auf der Matte steht, waren die Mitteldeutschen Meisterschaften erst das zweite Turnier nach einer Wettkampfpause von knapp zweieinhalb Jahren. Zuvor konnte sie im Jugendbereich schon zweimal Sechste bei den Deutschen Meisterschaften werden. Neben Eva-Maria und Tina ringt auch noch Sohn Kirk seit vielen Jahren. Mit seinen zahlreichen Landesmeistertiteln und den Bronze-Medaillen bei Deutschen Jugendmeisterschaften ist er ein weiteres erfolgreiches Mitglied der "Ringerfamilie Reimer". Ob es zu einer Wiederauflage des Mutter-Tochter-Duells kommt? Da macht Mutter Tina eine klare Ansage: "Ich will auf jeden Fall eine Revanche." Auch Eva-Maria steht bereit. Am 26. April sollen beim Internationalen Frauen- und Mädchenturnier in Berlin erneut die Ringerstiefel von Mutter und Tochter geschnürt werden. Man darf gespannt sein, wer dann die Nase vorn hat. Holger Hähnel, 7.3.08 |