Benny und Jessica auf Plätzen 5 und 6

Talente des Jahres 2009 kommen aus den Sportarten Turnen und Leichtathletik

Von Thomas Schmidt ("Freie Presse")

Annaberg/Stollberg. Florian Stecher hatte es sichtlich die Sprache verschlagen, Franziska Päßler hingegen plauderte ziemlich locker drauflos. Die beiden Gewinner der ersten gemeinsamen Sportlerwahl in den Altkreisen Annaberg und Stollberg sind am 26. März wie die anderen, die auf der Kandidatenliste standen, im Saal der Sparkasse Erzgebirge als "Talente des Jahres 2009" ausgezeichnet worden.

Benjamin Opitz - KLICK zum Vergrößern!Jessica Schäfer - KLICK zum Vergrößern!Die beiden Thalheimer Benjamin Opitz und Jessica Schäfer landeten im Mittelfeld der Umfrage. Benny wurde bei den Jungs Fünfter, Jessica schaffte es auf den sechsten Platz.

Und selbst, wenn sich die oder der eine als Verlierer gesehen haben mag, weil es nicht bis ganz nach oben ging, ist dies keinesfalls so. Denn zumindest sind sie Zwölfte geworden in der Umfrage eines Verbundes, dem rund 10.000 Kinder- und Jugendsportler angehören. "So viele gibt es in den Altkreisen Annaberg und Stollberg", betonte Moderatorin Heike Hünefeld.

Die stimmungsvolle Veranstaltung lobte der Präsident der Kreissportjugend, Volkmar Reißmann aus Eibenstock: "Nicht zu lang, knackiges Kulturprogramm und jugendgerecht", zog er ein kurzes Fazit, nachdem das Nudelbuffet nahezu leer gefegt war. Zuvor hatten das Gesangs-Quintett Cantus aus der Kreisstadt und vor allem die Gruppen des City-Balletts Zschopau gezeigt, dass sie durchaus mit den Sportlern mithalten können.

Dass die jungen Athleten tatsächlich geehrt wurden, war allein daran zu erkennen, dass jeder einzelne von ihnen auf der Bühne die Glückwünsche, Präsente und Urkunde erhielt. Sie waren von den Ausrichtern - "Freie Presse", Sparkasse Erzgebirge und Kreissportbund - gestiftet und organisiert worden. Der Stolz, in solch einem Rahmen ausgezeichnet zu werden, war den Talenten anzusehen.

Im Mittelpunkt standen natürlich die Sieger. "Redner des Jahres" wäre Florian Stecher, der in vier Tagen 16 Jahre alt wird, allerdings nicht geworden. Außer, dass er dieses Jahr 7 Meter im Weitsprung schaffen will, war dem für Thum startenden Auerbacher kaum etwas zu entlocken. Die roten Flecke auf den Wangen, verrieten, warum der Mitteldeutsche Meister "den Absprungbalken nicht traf". "Er war aufgeregt und ist sowieso eher zurückhaltend", begründete es sein Trainer Jörg Möckel.

Als frisch gebackene Siegerin bei "Jugend trainiert für Olympia" trat Franziska Päßler aufs Podium. Die Neunjährige hatte gestern in Riesa mit ihrer Frohnauer Mannschaft diesen Titel beim Schulamtsfinale gewonnen. Sie war 2009 Sachsenmeisterin im Einzel und mit der Mannschaft. Die Turnerin ist eine Art Multitalent: "Ich betreibe Leichtathletik, besuche eine Tanzgruppe, singe im Chor und spiele leidenschaftlich gern Flöte", hatte sie jüngst erst erklärt. Wahrscheinlich hatte sie deshalb weniger Respekt vor dem Mikrofon.

Dass die Sommersportler denen der Winterdisziplinen diesmal den Rang abliefen, erklärte Heike Hünefeld mit einem Schuss Ironie: "Vielleicht werden hier die Weichen für den Klimawandel schon gestellt."

Haus: "Freie Presse" (27.03.2010), mit Holger Hähnel, Bilder: Annett Schäfer.