Mit vier Neuen ins fünfte Jahr Bundesliga
Ringerverein Thalheim vor kleinem Jubiläum – sinnvolle Verstärkungen
für den Klassenerhalt – Formtest beim Großen Preis von Deutschland in
Dortmund
Am 14. August startet die Bundesliga der Ringer in die neue Saison und bereits zum fünften Mal ist die Mannschaft des RV Thalheim mit am Start. Schon am ersten Kampftag steht mit dem Auswärtskampf beim SV Johannis Nürnberg, der als Aufsteiger ohne eine einzige Niederlage ins Oberhaus des Deutschen Ringer-Bundes zurückgekehrt ist, ein richtungsweisender Kampf bevor.
Das klare Ziel der Erzgebirger lautet wie in den Jahren zuvor ganz eindeutig Klassenerhalt. Darauf verweist mit Nachdruck auch der Vereinsvorsitzende Holger Hähnel: “Wir legen unser Augenmerk natürlich nicht ausschließlich auf die erste Mannschaft, denn letztlich haben wir neben dem Bundesligateam auch eine zweite Mannschaft in der Oberliga sowie einen ganz hervorragenden Nachwuchs, der von uns konsequent gefördert wird“, so der 30-Jährige.
Trotzdem hat man im Vorlauf der Saison versucht, eine konkurrenzfähiges Team aufzustellen.
Den vier Abgängen Aleksandr Sommer (zur RG Waldkirch-Kollnau), Waldemar Streib (KSC Niedernberg), Dennis Mehlhorn (RSK Gelenau) und Oliver Runge (TSV Musberg) stehen insgesamt vier Neuzugänge gegenüber.
Mit Ende der Wechselfrist am 31. Mai werden nun bei jedem Verein die Karten der Kader aufgedeckt.
In der Gewichtsklasse bis 84 Kilogramm im klassischen Stil konnte Sebastian Krieger vom TV Erlangen aus Bayern verpflichtet werden. Der 26-Jährige verfügt bereits über Bundesliga-Erfahrung beim ersten Saisongegner der Thalheimer in Nürnberg und gilt als sehr angriffsfreudig. Dennoch wird er es in dieser harten Gewichtsklasse nicht leicht haben. Der Kontakt zu Krieger kam über Sven Bachmann zustande. Der gebürtige Vogtländer war seit langem für die Erlanger aktiv, trainierte jedoch schon einige Jahre oft in Thalheim und ist nun für das Oberligateam vorgesehen.
Neu im Limit bis 66 Kilogramm (Freistil) ist Wojciech Sadowski aus
Polen. Der ebenfalls 26-Jährige war schon beim AC Auerbach und in
Markneukirchen sowie zuletzt beim Türkischen RV Berlin aktiv und dürfte daher dem ein oder anderen
Ringkampffan bekannt sein. Die aktuellen Ergebnisse, so der dritte
Rang bei den polnischen Meisterschaften und der Sieg beim
internationalen Freistil-Turnier in seiner Heimatstadt Bialogard
unterstreichen die in ihn gesetzten Erwartungen.
Vom dort ansässigen AKS Bialogard kommt auch Zbigniew Baranowski, der mit seinen
19 Jahren sicher noch etwas Zeit zum Eingewöhnen benötigt. Im stark
besetzten Limit bis 84 Kilogramm Freistil soll der Elftplatzierte der
Kadetten-EM 2008 seinen Landsmann Kamil Skaskiewicz vertreten, auf
dessen Einsatz man beim RVT vorerst nicht bauen kann. "Nach Kamils
langer Verletzung war ohnehin fraglich, ob er überhaupt in der Saison
ringen kann. Da er sich zudem bis heute nicht für uns entschieden hat,
mussten wir handeln und haben den jungen Baranowski verpflichtet",
erklärt Holger Hähnel die Situation um den punktbesten Ringer der
vergangenen Saison.
Zu guter Letzt setzt man große Hoffnungen in den jungen Florian Rau.
Sein Heimatverein ist der SV Halle. Der 21-Jährige kommt vom Erstliga-Konkurrenten AV
Germania Markneukirchen und hat sich in den letzten Jahren
hervorragend entwickelt. „Wir hatten ihn bereits während seiner Zeit
beim RSK Gelenau im Blick. Nun freuen wir uns sehr, dass es mit seiner
Verpflichtung geklappt hat“, so Holger Hähnel. Im Limit bis 74
Kilogramm (Freistil) soll der Blondschopf Punkte einfahren.
Rau greift wie weitere Sportler der Drei-Tannen-Städter an diesem
Freitag in Dortmund in den Kampf um internationale Meriten ein. Beim
Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland haben insgesamt 283
Teilnehmer aus 24 Nationen gemeldet. Neben Rau werden auch David Vala
(CZ, 96 kg, klassisch) und Erik Weiß (60 kg, klassisch) an den Start
gehen.
Wie schon zuletzt erwartet das Ringkampfpublikum im Sportlerheim an
der Stollberger Straße eine spannende Saison. Die Altmeister Petr
Bielesz und Olaf Brandt sollen nur gelegentlich zum Einsatz kommen und nehmen
damit eine Jokerrolle ein. Den Trainern Heiko Krauß und
Rüdiger Möhring eröffnen sich durch die nunmehr erlaubte
Gewichtszugabe von zwei Kilogramm pro Gewichtsklasse durchaus variable
Mannschaftsaufstellungen.
Die größten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt
dürften wie bereits im Vorjahr die KG
Frankfurt/Eisenhüttenstadt und der AC Lichtenfels sowie der weitere Aufsteiger
Luftfahrt Berlin sein.
Bundesligakader des RV Thalheim, Saison 2010/2011:
Zugänge: Florian Rau (Markneukirchen), Sebastian Krieger (Erlangen),
Wojciech Sadowski (TRV Berlin), Zbigniew Baranowski (AKS Bialogard, Polen)
Abgänge: Aleksandr Sommer (Waldkirch-Kollnau), Waldemar Streib
(Niedernberg), Dennis Mehlhorn (Gelenau), Oliver Runge (Musberg)
Kader: 55: Patrick Baumann (24). 55/60: Thomas Berger (37), 60/66G:
Erik Weiß (23), 60/66F: Sebastian Weckener (30), Krzysztof Bieńkowski
(21), 66: Olaf Brandt, 66/74G: Tobias Löffler (21), 66/74F: Wojciech
Sadowski (26) 74G: Kevin Mehlhorn (19), Dominic Förster (29), Petr
Bielesz (38), 74F: Florian Rau (21), 84F: Zbigniew Baranowski (19),
84G: Sebastian Krieger (26), Holger Hähnel (30), 84/96F: Maik Hoeisel
(22), 96: André Montag (36), 96/120F: Radoslaw Dublinowski (29),
Rüdiger Möhring (53), 96/120G: David Vala (32)
Trainer: Heiko Krauß, Rüdiger Möhring
Saisonziel: Klassenerhalt
Michael Thriemer, 04.06.2010
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