Gegen den Spitzenreiter der Oberliga Sachsen langte es für die zweite Mannschaft des RV Thalheim am Sonnabend nicht zur Sensation. Die Ringer des RTV Zöblitz waren an diesem Kampfabend hellwach und mussten den Gastgebern im Sportlerheim nur dreimal den Sieg überlassen. Nach dem Ende der zehn Duelle hatte es noch 10:16 aus Sicht Thalheims gestanden, doch Benny Selle (84 kg, Klassisch), der kampflose vier Zähler eingefahren hatte, wurde nachträglich aus dem Protokoll gestrichen, da er später noch im Bundesligateam zum Einsatz kam.

Die Kämpfer aus der Serpentinsteinstadt sind nun Anwärter Nummer eins für den Aufstieg in die Regionalliga Mitteldeutschland. Das gezeigte Niveau einiger ihrer Kämpfer ist durchaus auf Regionalliganiveau, aber um Verstärkungen wird die junge Truppe von Trainer Uwe Liebscher nächstes Jahr wohl nicht herumkommen, will sie eine Klasse höher bestehen. Der RV Thalheim II ist mit dieser Niederlage wieder auf den Bronzerang hinter Lugau zurückgefallen.

Physisch und geistig voll auf der Höhe präsentierte sich Ronny Meier im leichtesten Limit bis 55 kg (Klassisch). Der starke Zöblitzer Stefan Saul war zunächst in Führung gegangen, da nahm Ronny am Boden alle Kraft zusammen und zog die bejubelte Rolle zum 3:2-Triumph. Umgedreht verlief es im Superschwergewicht, wo RVT-Oldie Rüdiger Möhring gegen Rocco Wosnitza per Beinangriff 1:0 in Front gegangen war. Nun drehte der Zöblitzer auf, machte mit Stand- und Bodentechniken insgesamt fünf Zähler und gewann nach Punkten.

Trotz sehr guter Ansätze musste der junge Thalheimer Robert Viehweger im Federgewicht (60 kg, Freistil) eine 0:15-Niederlage gegen den amtierenden Dritten der Deutschen Jugendmeisterschaften, Toni Haugwitz, hinnehmen. Einen knappen 2:0-Punktsieg schaffte Marco Meichsner danach gegen Dirk Harzer (96 kg, Klassisch), ehe im griechisch-römischen Stil des Leichtgewichts Dennis Mehlhorn und Steffen Schubert aufeinander trafen. Der Thalheimer wirkte oft aktiver, schlug daraus aber gegen den physisch etwas besseren Schubert keinen Profit. Der Zöblitzer entschied das Duell mit 3:0 für sich. 

Nur mit der Winzigkeit einer Einser-Wertung war Matthias Wagner (84 kg, Freistil) gegen Sandro Liebscher unterlegen. Danach machte Sebastian Weckener einen Riesen-Kampf gegen Matti Haugwitz. Nach eigenem Rückstand erzwang der Thalheimer noch die Verlängerung, wo er eigentlich hätte zum Sieger erklärt werden müssen, doch die fällige Wertung wurde nicht gegeben. Den entscheidenden Punkt schaffte dann doch der Zöblitzer. Im vorletzten Vergleich (74 kg, Klassisch) war RVT-Nachwuchsathlet Maik Hoeisel erwartungsgemäß dem Tschechen Jiri Sterba vorzeitig unterlegen. Zum Abschluss holte Sven Zimmermann zwei Zähler auf das Thalheimer Konto. In gewohnt kämpferisch starker Manier schaffte der Thalheimer mit Beinattacken ein 5:3 gegen Colin Liebscher.