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Halbfinale Hinkampf: RV Eichenkranz Lugau – RV Thalheim II (25.11.23)

Lugauer sind kaum aufzuhalten

Im Halbfinal-Hinkampf der Landesliga Sachsen gegen den RV Thalheim II sind die Eichenkränze ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Sie gewannen mit 26:6.


Von Frank Grunert („Freie Presse“)

LUGAU – Für einen kurzen Moment hielten die rund 250 Zuschauer im alten Lugauer Bahnhof den Atem an. „Achtung, wir haben einen Notfall“, wurde über die Lautsprecher verkündet. „Wir brauchen Unterstützung am Biertresen. Es kommt nur noch Schaum“, folgte gleich darauf die Auflösung, die für Gelächter sorgte. Es war einer der wenigen Momente an diesem Abend, bei dem die Gastgeber ins Schwitzen kamen.

Denn auf der Matte sorgten die Ringer des RV Eichenkranz Lugau für klare Verhältnisse im Halbfinal-Hinkampf der Landesliga-Play-off-Runde. „Für uns war das ein sehr positiver Abend“, freute sich Trainer Jan Peprny über den deutlichen 26:6-Erfolg seiner Ringer gegen den RV Thalheim II, die damit ihrer Favoritenrolle gerecht wurden. „Alles in allem haben wir die Aufgaben souverän gelöst und uns damit uns eine sehr gute Ausgangslage für den Rückkampf erarbeitet.“

Bereits vor dem ersten Duell gingen die Hausherren mit 8:0 in Führung, denn die 57-kg-Klasse blieb bei den Gästen unbesetzt, zudem hatte Thalheims Jonas Hofmann (61 kg) Übergewicht, wodurch Makar Panov bereits im Vorfeld als Sieger feststand. Die Befürchtungen, dass die Thalheimer Ringer der ersten Mannschaft in Lugau aufbieten, bewahrheitete sich also nicht. Ganz im Gegenteil. „Mit Vin Bräuer, Rafael Bohn und Nic Fröhnert waren drei Ringer zu einem Turnier in Prag“, erklärte der 1. Vorsitzende Holger Hähnel, der in der 79-kg-Klasse selbst auf die Matte ging und seinen Vergleich gegen Marco Scherf nach Punkten gewann. Auch zum Auftakt punkteten die Gäste, denn John-Luca Koch (54 kg) legte Moritz Ose auf die Schultern und sorgte für einen der wenigen Lichtblicke aus Thalheimer Sicht.

Schneller als erwartet vorbei war das Giganten-Duell zwischen Lugaus Ondrej Dadák und Radoslaw Dublinowski. Nach nicht einmal 30 Sekunden knickte der Pole um und musste mit einer Knöchelverletzung aufgeben. „Wir werden sehen, ob es nur eine Dehnung oder sogar mehr kaputt ist“, so Hähnel mit Blick auf die anstehenden Untersuchungen. „Er wird nächste Woche aber vermutlich fehlen.“ Keine Probleme hatte Tony Peprny, der Thalheims Maik Hoeisel (98 kg) durch Technische Überlegenheit bezwang. Kurzen Prozess machte anschließend Krzysztof Sadowik in der Gewichtsklasse bis 87 kg – nach gerade einmal 48 Sekunden hatte er Sven Zimmermann mit einem schnellen Beinangriff auf die Schultern gelegt. „Das war ein technisch sauberer Kampf von Krzysztof“, lobte Peprny, der anschließend sah, wie sich Erik Negwer (66 kg) deutlich schwerer tat. „Er ist beim Bund und kann nicht mehr so oft trainieren. Das merkt man sofort, er war ganz schön geschlaucht.“ Viel fehlte nicht und Oskar Kolonko hätte Negwer auf die Schultern gelegt, am Ende gewann der Lugauer dennoch mit 13:5 nach Punkten.

Für etwas Ergebniskosmetik sorgte anschließend Holger Hähnel (79 kg), der Marco Scherf nach Punkten bezwang. Beim Stand von 3:3 kurz vor Ablauf der Uhr setzte Scherf zum Angriff an, rutschte dabei etwas weg, was der Thalheimer Vereins-Chef ausnutzte. „Ich habe gemerkt, dass er ein wenig überdreht war und ein bisschen auf einen Fehler spekuliert“, so Hähnel. Dennoch: Am deutlichen Endergebnis änderte sein Erfolg nichts, zumal Leon Blachut (72 kg) zum Abschluss einen deutlichen 16:2-Punktsieg gegen Nick Schneider feierte. „Unter den Umständen haben wir uns aber ganz gut verkauft“, befand Holger Hähnel, der jedoch mit Blick auf den Rückkampf zugab: „Einfacher wird es für uns am Samstag sicher nicht“, so der Thalheimer.

Alle Einzelergebnisse: liga-db.de

Frank Grunert („Freie Presse“), 28.11.2023.

 

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