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Bericht vom 18. Kampftag am 22.12.2012: WKG Pausa/Plauen II – RV Thalheim II

Krieglstein anvanciert zum Matchwinner im Vogtland

Geschlossene Mannschaftsleistung führt zu umjubelten 19:17-Sieg in Weischlitz - damit Tabellenplatz vier gesichert


Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und dem tollen Auftritt eines 15-Jährigen landete der RV Thalheim II bei der WKG Pausa/Plauen II in der Oberliga Sachsen einen mehr als überraschenden 19:17-Auswärtssieg und sicherte sich damit im Endspurt noch einen hervorragenden vierten Platz in der Abschlusstabelle.

Kurz vor dem Weihnachtsfest ist den Ringern aus dem Zwönitztal noch einmal eine handfeste Überraschung geglückt - gewissermaßen lag ein "dicker Fisch" auf dem Gabentisch. Dem Vize-Meister der Oberliga, Pausa/Plauen II, der sich angesichts seiner anstehenden Weihnachtsfeier und einer personell nicht auf Rosen gebetteten Thalheimer Mannschaft sicher viel ausgerechnet hatte, machte der RVT einen ganz dicken Strich durch die Rechnung.

Und das zudem hochverdient, denn im ganzen Kampfverlauf hatten die Gäste aus dem Erzgebirge, stimmungsvoll unterstützt von einer handvoll mitgereister treuer Fans, bis zum vorletzten Vergleich stets die Führung inne. Alle gaben nochmals ihr Bestes, einige unerwartete Niederlagen glichen die Mannschaftskollegen mit tollen Siegen aus.

Allen voran Felix "Frank Schöbel" Krieglstein im Limit bis 60 Kilogramm im freien Stil. Der gelernte Klassiker, im ersten Jahr bei den Männern dabei, griff nach kurzem Zögern noch in der ersten Runde beherzt zu und drückte seinen Gegner Daniel Gläser auf beide Schultern. Verständlich der Jubel im Thalheimer Lager und beim Sportler selbst. Schon zuvor deutete er sein Können bei einer blitzschnellen Aktion am Mattenrand an, manch einer fühlte, das hier etwas geht.

"Dass wir heute hier gewinnen, hätte ich beim besten Willen nicht für möglich gehalten. Allerdings konnten wir unser gewachsenes Potenzial zeigen", erfreute sich Trainer Heiko Krauß an den Leistungen des Teams.

"Früher gingen viele Vergleich deutlicher weg, heute sind wir in der Lage, eine Runde mitzunehmen oder auch mal nur knapp zu verlieren. Es macht Spaß, bei dieser Truppe dabei zu sein", pflichtete ihm Kollege Sven "Ex" Zimmermann bei.

Das Thalheimer Urgestein war wiederholt im Limit bis 84 Kilogramm Freistil am Start und musste gegen den unangenehmen Christian Bächer an seine Grenzen gehen, um den Erfolg nach technischer Überlegenheit sicherzustellen. Mit seinen gefürchteten Beinschrauben gelang dies letztlich, obwohl sich sein Gegner hartnäckig zur Wehr setzte. Zimmermann musste bei der Aufstellung unter anderem auf die Punktgaranten Dominic Förster und Holger Hähnel verzichten, die beide privat verhindert waren.

Das zum dritten Mal in der laufenden Saison eingesetzte Brüderpaar Elias und Alois Stürmer strich unterschiedliche Resultate ein: Während der jüngere der Beiden, Elias, im Limit bis 55 kg siegte, verlor Bruder Alois seinen Vergleich gegen den starken Sven Waldhauser recht eindeutig.

Ganz wichtig und am Ende wohl ausschlaggebend waren Rundengewinne von Michael Gruner (120 kg, Freistil) und Marcel Köhler (84 kg, klassisch). Köhler gelang es mehrfach, mit dem Kopfhüftschwung seinen Spezialgriff anzusetzen, jedoch hatte der Vogtländer Michael Lukat am Ende die Nase vorn.

Somit frohlockte mancher schon angesichts klaren Vorsprungs, es könnte nichts mehr anbrennen. Doch kamen die Gastgeber mit zwei Schultersiegen nochmals gefährlich auf und übernahmen vor dem letzten Duell des Abend sogar mit 17:16 die Führung.

Benjamin Opitz war es somit im allerletzten Kampf vorbehalten, den Thalheimer Erfolg unter Dach und Fach zu bringen. Mit einer konzentrierten Leistung im für ihn neuen Weltergewicht gab es für seinen Gegner Cliff Woratsch wenig Möglichkeiten. Dank seiner Schnelligkeit holte Opitz immer wieder mittels Beinangriff die entscheidenden Zähler und machte den Auswärtserfolg perfekt.

Für eine Schrecksekunde sorgte auf der Heimfahrt Mannschaftsleiter René Bunde, der im ganzen Trubel wichtiges technisches Equipment (tragbares Mobiltelefon) verloren hatte. Dank aufmerksamer Zuschauer wurde das Objekt der Begierde wiedergefunden und die Weiterfahrt konnte nach kurzer Pause zur Versorgung mit Durstlöschern (auf Kosten des Verursachers) fortgesetzt werden.

Beim gemeinsamen Zusammensein in einer Thalheimer Gaststätte wurde die Nachricht von der Niederlage Weißwassers und der damit verbundene vierte Platz in der Abschlusstabelle mit Freude zur Kenntnis genommen.

Ebenfalls klar ist seit diesem Wochenende, dass die Jugendliga-Wettkampfgemeinschaft Lugau/Thalheim den dritten Platz in der Tabelle belegt. Hier ging es wie schon geschrieben sehr knapp mit Rivale Zella-Mehlis zu. Weder der direkte Vergleich, noch die Anzahl der Einzelsiege oder Rundengewinne reichte aus, ein besseres Team herauszufinden. So musste letztlich die vor dem Losen (!) letzte Möglichkeit, nämlich die Gesamtsiegzeit, ermittelt werden. Hier hatten die Erzgebirger die Nase vorn.
Einzelergebnisse

55 kg kl Valtin - E. Stürmer 0:3 PS
60 kg fr Gläser - Krieglstein 0:4 SS
66 kg kl Waldhauser - A. Stürmer 3:0 PS
66 kg fr Lange - Schmidt 4:0 SS
74 kg kl Hempel - Schneider 4:0 SS
74 kg fr Woratsch - Opitz 0:3 PS
84 kg kl Lukat - Köhler 3:1 PS
84 kg fr Bächer - Zimmermann 0:4 TÜ
96 kg kl Spatschke - Hoeisel 0:3 PS
120 kg fr Steudel - Gruner 3:1 PS

Michael Thriemer, 23.12.2012. Fotos: Silke Schneider.

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