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Bericht vom 9. Kampftag: RV Thalheim - WKG Leipzig/Taucha

Pflichtaufgabe erfolgreich gemeistert

 

In der 2.Ringer-Bundesliga, Staffel Nord, gelang dem RV Thalheim der erfhoffte Befreiungsschlag. Gegen die WKG Leipzig/Taucha hieß es am Ende 20:13.

 

von Michael Thriemer

THALHEIM - Mit ein wenig Glück, vor allem aber dem erforderlichen Geschick und kämpferischen Engagement, gelang den Thalheimer Zweikämpfern am Samstag der Sprung auf Rang fünf in der Tabelle - so gut stand man seit der Rückkehr ins Unterhaus noch nicht wieder da.

Glück deshalb, weil die Gäste aus Nordsachsen beim Zwischenstand von 16:13 für Thalheim lediglich den übergewichtigen Franco Büttner im Aufgebot hatten und letzte vorhandene Siegchancen verspielten. 

Geschick wiederum, indem den zahlreichen Zuschauern hochspannende und bisweilen absolut offene Duelle offenbart wurden. 

Ein Auftakt nach Maß gelang den Zwönitztalern mit Elias Stürmer. Der Chemnitzer Sportschüler hielt Darios Wedekind von der WKG erfolgreich in Schach und feierte Saisonsieg Nummer zwei. Nicht ganz mithalten konnte in der Folge Radek Dublinowski mit dem absolut austrainiert wirkenden Nico Graf. Im anschließenden Duell zweier Klassik-Spezialisten musste Thalheims Peter Haase angesichts mehrfach misslungener Beinangriffe die noch immer vorhandene körperliche Überlegenheit des deutschen WM- und EM-Teilnehmers Dustin Scherf hinnehmen. 

Zum ersten richtigen Knaller des Abends kam es dann im Limit bis 96 Kilogramm im klassischen Stil. Die Gäste boten den amtierenden Dritten der Junioren-WM, allerdings im freien Stil, Erik Thiele auf. Unter den Augen seines Vaters Sven, Freistil Bundestrainer des Deutschen Ringer-Bundes (DRB), zwang dieser Petr Novák vom Gastgeber kurz vor Schluss auch aufgrund seines Gewichtsvorteils mit 5:4 Punkten in die Knie. Novák, der damit seine erste Saisonniederlage quittieren musste, ärgerte sich sichtlich über das Verspielen eines 4:0-Vorsprungs, musste aber über 10 Kilogramm Gewichtsnachteil verkraften. Im Laufe der Woche hatte er die Schneekoppe ín der Hohen Tatra bestiegen und damit seinen aktuellen Top-Fitnesszustand untermauert. 

Da vor der Pause Alex Grebensikov nur 32 Sekunden benötigte, um Gästeringer Marco Scherf auf den sprichwörtlichen "Ast" zu legen, stand es nach fünf Vergleichen 8:7 für die Erzgebirger. 

"Wenn meine Jungs machen, was ich will, ist auf jeden Fall noch etwas drin", meinte Gästetrainer-Urgestein Jürgen Hähnel auf die Frage, was nach der Pause zu erwarten sei.
Seinem Wunsch entsprechend nahmen die Nordsachsen zunächst auch wieder das Zepter in die Hand, unter anderem weil beide Halbschwergewichts-Duelle recht eindeutig an die Gäste-Staffel gingen. Zwischenzeitlich hatten sie damit die Führung in der Gesamtwertung inne. 

Doch zogen die Thalheimer an diesem Abend noch ein ganz besonderes Ass aus dem Ärmel: Olaf Brandt, Publikumsliebling und unter anderem fünffacher Deutscher Meister, gab sich nach langer Verletzungspause genau rechtzeitig die Ehre und düpierte seinen jungen Kontrahenten mit mehreren technisch vom Feinsten vorgetragenen Kopfrollen. Und da auch Weltergewichtler Tobias Löffler im klassischen Stil keine Luft an den Erfolg über Max Stuhr ließ, konnte das Publikum vollkommen zurecht den Dritten Triumph im fünften Heimkamf der Saison bejubeln. 

Herzlich begüßt wurde der Vize-Präsident des Sächsischen Ringer-Verbandes, Dr.Joachim Kühn, der es sich selbstverständlich nicht nehmen ließ, das Duell seiner beiden Herzensvereine zu verfolgen. Außerdem wurden Filmaufnahmen durch ein bayerisches Video-Studio angefertigt, die demnächst im Internet zu verfolgen sein werden.

Einzelergebnisse: liga-db.de

Michael Thriemer, 10.11.2013. Fotos: SK Fotografie Sachsen.
 

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