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Vorschau Regionalliga-Saison und erster Kampftag in Aue (08.09.23)

Ziel ist ein Medaillenrang

Fünf Neue, nur ein Abgang: Der Ringerverein Thalheim will es in der kommenden Saison wieder wissen. Der Auftakt an diesem Samstag wird allerdings hammerhart – es geht gleich in die Höhle des Löwen.


von Jürgen Werner (aus: "Freie Presse" vom 08.09.23)

THALHEIM – Die Zeit der Einzelmeisterschaften ist vorbei. An diesem Wochenende beginnt wieder das Mannschaftsringen auf sämtlichen Ebenen. Bis kurz vor Weihnachten geht es nun jeden Samstag auf den Matten rund, sind spektakuläre Duelle und tolle Stimmung garantiert.

Mannschaft des RVT 2023

Speerspitze des Ringens in der Region Stollberg ist auch in dieser Saison wieder der RV Thalheim. Mit einem Finale furioso hatten die „Mattenfüchse“ die Regionalliga im vergangenen Jahr beendet, waren nach einem 40:0-Sieg über Potsdam am letzten Kampftag (das Mattenergebnis von 31:2 wurde nachträglich geändert, weil die Brandenburger zu viele Gewichtsklassen unbesetzt gelassen hatten) noch an Gelenau auf Platz zwei vorbeigeprescht.

Thalheims Vereinschef Holger Hähnel freut sich nicht nur sehr auf die neue Saison, sondern erwartet auch eine ähnliche Dramatik. „Mehrere Mannschaften sind sehr eng beieinander“, sagt er. Eine zählt aber wohl erneut nicht dazu: Der FC Erzgebirge Aue, der im Vorjahr innerhalb der Regionalliga in seiner eigenen Liga unterwegs war und jeden Kampf gewann, gilt auch diesmal als der haushohe Favorit auf den Meistertitel. Und genau dort beginnen die Thalheimer am Samstag, 19.30, gleich ihre Saison.

Die Chance, zum Auftakt leer auszugehen, ist also groß – umso wichtiger ist der erste Heimkampf, um nicht gleich der Musik hinterherzulaufen. Am 16. September rückt der AC 1897 Werdau im Zwönitztal an. Der Aufsteiger hat in Sachen Verstärkungen kräftig zugeschlagen, bis nach Japan reichte der Arm der Westsachsen. Selbst dem Thalheimer Vereinschef fällt eine Einschätzung schwer. „Die sind eine große Unbekannte“, sagt er. „Aber Letzter werden sie nicht.“ Um ihre Qualitäten auszuspielen hatten sich die Werdauer – nachdem ihr Aufstieg feststand – dafür eingesetzt, dass künftig mehr Gewichtsklassen mit Ausländern besetzt werden dürfen. Künftig sind es drei statt zwei – der AC hatte sogar vier beantragt, kam damit aber nicht durch. „Uns kommt die neue Regelung auch eher entgegen“, so Hähnel.

Als Saisonziel haben die Thalheimer wie im Vorjahr einen Podestplatz ausgegeben. Damit das gelingt, haben sie personell noch einmal nachgelegt – fünf Zugänge stehen nur einem Abgang gegenüber. Bei diesem handelt es sich um Tim Hamann, der zu Bundesligist Markneukirchen gewechselt ist. Der Mittelgewichtler kam wegen einer schweren Verletzung gleich zu Saisonbeginn im vergangenen Jahr aber nur zu einem einzigen Einsatz für die Thalheimer.

tl_files/rvt/images/ringer/team2023/DSC00343-Maximilian_Simon_mit_Steffen_small.jpg Aus Markneukirchen wechselte dagegen Maximilian Simon zu den Thalheimern. Der 23-Jährige stand in der vergangenen Saison in der Bundesliga auf der Matte. Der Wechsel kam zustande, weil der Lausitzer vom Stützpunkt Frankfurt/Oder zurück in seine Heimatstadt Weißwasser ging, um dort eine Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr zu beginnen. Da er in Weißwasser nicht die für die Bundesliga notwendigen Trainingsbedingungen hat, habe er sich nach einem neuen Verein eine Etage tiefer umsehen müssen. Für das Schwer- beziehungsweise Superschwergewicht holten die Thalheimer Martin Hettler aus Potsdam. Der 22-Jährige soll Chris Schneider ersetzen, der aus beruflichen Gründen nur noch ausnahmsweise auf die Matte gehen will. Die übrigen drei Neuen, der Ukrainer Dennis Aleksandryuk, Ricco Tewellis sowie John-Luca Koch, der Sohn von Ringer-Legende Mario Koch, sollen erst einmal Erfahrungen sammeln.

Nach zwei Wochen Trainingslager in Zinnowitz gehen die Thalheimer gut vorbereitet in die neue Saison – verletzungsbedingte Ausfälle gibt es keine. Auch im Umfeld ist alles vorbereitet. „Es kann losgehen“, so Hähnel.

Jürgen Werner ("Freie Presse"), 08.09.2023. Fotos: Holger Hähnel.
 

 

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