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Bericht 2. Kampftag: RV Thalheim – WKG Pausa/Plauen (06.09.25)

Nuancen addieren sich zum Sieg der Vogtländer

In der Regionalliga der Ringer musste der RV Thalheim eine 9:13-Heimniederlage gegen die WKG Pausa/Plauen einstecken. Für die Gäste, die sich damit als Mitfavorit in der Staffel entpuppten, war das fast eine historische Besonderheit. Im Vorkampf bezwang Thalheim II die WKG Weißwasser/Cottbus unerwartet deutlich mit 21:9.


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THALHEIM – Große Sorgenfalten sah man letzte Woche auf der Stirn von Thalheims Trainer Steffen Richter. Erst hatte sich am Montag John-Luca Koch krankgemeldet, ehe später noch Punktegarant Michal Zelenka wegen einer Grippe ausfiel. „Da war die Frage, wie wir umstellen, denn es gab mehrere Optionen“, so der 59-Jährige. Letztendlich rückte Adam Bienkowski (61 kg) ins Aufgebot und Florian Otto aus der zweiten Mannschaft erhielt seine Chance im 80-kg-Limit. Doch es reichte gegen die WKG Pausa/Plauen nicht, weil ganz viele kleine Wimpernschläge zu Ungunsten des RV Thalheim ausfielen.

Dazu zählte gleich der Kampf in der untersten Gewichtsklasse, wo Adam Bienkowski in einer dramatischen Schlussphase dem passiven Ahmadi Noorullah Punkt um Punkt abnahm. Am Ende wurde es ein 9:2-Sieg – damit allerdings nur zwei Mannschaftspunkte statt drei, die es ab einer Differenz von acht Zählern gibt. „Da haben sich alle geärgert, denn es fehlten wirklich nur Sekunden für mehr“, kommentierte Steffen Richter.

Noch aufregender gestaltete sich das Duell bis 71 kg, wo nach sechs Minuten unglaubliche 29 Wertungspunkte an der Tafel standen. Hier war es Thalheims Neuzugang Oleg Bartel, der nach 1:10-Rückstand mächtig aufdrehte und dem international erfahrenen Andrei Zugrav durch überraschende Aktionen Zähler abnahm. Bartel haderte etwas mit der 16:19-Niederlage: „Ich war anfangs etwas zu selbstsicher, dass meine Konter alle funktionieren.“

Vor der Pause kam mit der hauchdünnen Niederlage von Daniel Franke (66 kg) gegen Carl Hocke noch ein Baustein für den Gäste-Sieg hinzu. Franke hatte den 30 Jahre jüngeren Pausaer zunächst taktisch gut im Griff und führte bis 50 Sekunden vor Schluss mit 3:2. Dann gelang Hocke am Mattenrand eine Aktion und er drehte die Begegnung zum 4:3.

In der zweiten Hälfte lief es für die Hausherren ebenfalls weniger gut als erwartet. Finn Kühn (75 kg) kam mit dem Kampfstil von Pausas Eigengewächs Max Schmalfuß gar nicht zurecht, blieb passiver und konnte keine Aktionen im Bodenkampf ansetzen. „Das war richtig clever von Schmaler“, lobte dessen Trainer Kevin Drehmann. Der erst 26-Jährige war voller Freude über den Erfolg. „Für uns ein Riesending. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht an den letzten Erfolg in Thalheim erinnern.“ In der Tat muss man bis ins Jahr 2019 zurückschauen, als die Vogtländer das letzte Mal im Sportlerheim als Sieger von der Matte gingen. Positiv bewertete der RVT-Trainer die Leistung von Leon Kolbe (80 kg), der den amtierenden DM-Dritten Hannes Thiesler mit 3:1 bezwang. „Das war wirklich klug und abgeklärt gerungen“, so Steffen Richter.

Statistik: 61 kg/f: Bienkowski – Noorullah 2:0 (PS), 66/k: Franke – Hocke 0:1 (PS), 71/f: Bartel – Zugrav 0:2 (PS), 75/k: Kühn – Schmalfuß 0:4 (PS), 75/f: Luszczynski – Wahid 4:0 (TÜ), 80/k: Otto – Wetzel 0:3 (PS), 80/f: Kolbe – Thiesler 1:0 (PS), 86/k: Vrba – Adler 2:0 (PS), 98/f: Dublinowski – Bielawski 0:4 (TÜ), 130/k: Marbach – Shumski 0:1 (PS)

Holger Hähnel, 08.09.2025.

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