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Bericht 9. Kampftag: RV Thalheim – AC Germania Artern (18.10.25)

Gut gewappnet für die Rückrunde

Mit einem deutlichen 21:3 gegen den AC Germania Artern hat der Ringerverein Thalheim die Regionalliga-Hinrunde beschlossen. Die Höhe des Ergebnisses passte allerdings nicht ganz zum Kampfverlauf.


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THALHEIM – Steffen Richter, der Trainer des RV Thalheim, tanzte am Samstag quasi auf zwei Hochzeiten. Tagsüber war er noch beim Internationalen Brandenburg-Cup in Frankfurt (Oder) unterwegs. Dort hatten seine Schützlinge der U17 und der U23 zwei Bronze-Medaillen eingeheimst. Von Brandenburg aus ging es für den 59-Jährigen dann aber direkt ins Sportlerheim der Drei-Tannen-Stadt, wohin er es allerdings nicht ganz pünktlich bis zum Kampfbeginn schaffte und bis kurz vor der Pause von Mannschaftsleiter Falko Berthel vertreten wurde. Dort sah er allerdings fast nur noch Siege seiner Mannschaft gegen die Nordthüringer vom AC Artern.

„Wir haben heute insgesamt einfach mehr Biss gezeigt“, resümierte Richter. So waren es zwar einige knappe Entscheidungen – immerhin gingen sieben Duelle nur nach Punkten aus – doch gerade hier behielten die Hausherren meist die Oberhand. „Deswegen spiegelt das 21:3 auch nicht die vielen engen Ausgänge wider, Artern hat schon richtig gut mitgehalten“, fügte der RVT-Coach an.

Beispielhaft dafür war das Limit bis 71 Kilogramm, in dem sich Oleg Bartel für Thalheim und Malte Guthmann gleich zu Beginn so richtig in den Beinen verharkten – mit dem besseren Ende und der 4:0-Führung für den Thüringer. Doch Bartel zeigte keinerlei Anzeichen, hier aufstecken zu wollen. Er ging konsequent nach vorn, packte Guthmann 16 Sekunden vor der Pause am Knöchel und holte den Ausgleich zum 4:4. Mit weiteren starken Freistil-Aktionen ging’s dann für den Thalheimer bis zum 9:4 – fast hätte er sein Gegenüber sogar auf die Schultern gekippt. „Das war wirklich das Highlight der ersten Hälfte“, konstatierte Steffen Richter. Zuvor hatten auch Adam Bienkowski (61 kg) und Daniel Franke (66 kg) ihre Kämpfe siegreich gestaltet. Beide waren zu Beginn für ihre Bronze-Medaillen bei den Veteranen-Weltmeisterschaften vor Wochenfrist ausgezeichnet worden. Und Franke konnte sich gleich doppelt freuen, denn mit seinem 4:0 revanchierte er sich für die knappe Vorjahresniederlage gegen André Günther.

Auch nach der Pause bewiesen die Gäste, dass sie ein regionalligataugliches Team beisammenhaben. Besonderer Leckerbissen: das Duell bis 75 kg im freien Stil. Die beiden Polen Mateusz Luszczynski vom RVT und Fabian Niedzwiedzki für Artern schenkten sich absolut nichts und powerten die gesamten sechs Kampfminuten durch. Am Ende wurde der Vorwärtsgang von Luszczynski belohnt, der mit 13:6 die Nase vorn behielt. Den Abschluss des Mannschaftskampfes machte erneut ein enges Gefecht. Florian Otto (80 kg) schaffte die entscheidende Wertung per Bodenrolle gegen Marcus Winter und gewann beim Endstand von 3:3 aufgrund der höheren Wertung. Der Arterner, gleichzeitig Trainer der Germanen, haderte etwas mit seiner Niederlage: „Ich war fest der Meinung, dass ich 4:3 vorn liege, deswegen habe ich nicht noch mal angegriffen.“ Insgesamt wollte Winter das Ergebnis nicht zu hoch bewerten. „Für uns steht der Zusammenhalt im Team an vorderster Stelle, da kann man solche Niederlagen auch gut verschmerzen“, so der 33-Jährige.

Für die Thalheimer bleibt die Erkenntnis, gut gewappnet für die beginnende Rückrunde zu sein. Doch zuvor können die Zwönitztaler etwas Luft holen, denn am kommenden Wochenende haben beide RVT-Mannschaften frei, ehe es eine Woche darauf zum Spitzenkampf nach Pausa geht.

Statistik: 61 kg/f: Bienkowski – Berg 4:0 (TÜ), 66/k: Franke – Günther 2:0 (PS), 71/f: Bartel – Guthmann 2:0 (PS), 75/k: Kühn – Tomaszewski 4:0 (DQ), 75/f: Luszczynski – Niedzwiedzki 2:0 (PS), 80/k: Otto – Winter 1:0 (PS), 80/f: Kolbe – Shkromada 2:0 (PS), 86/k: Löffler – Havelka 0:1 (PS), 98/f: Sadowski – ohne Gegner 4:0 (KL), 130/k: Marbach – Warchol 0:2 (PS)

Holger Hähnel 21.10.2025.

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