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Deutsche Meisterschaften Juniorinnen und Junioren in Bruchsal (03./04.03.23)

Thalheimerinnen werden Favoritenrolle gerecht

Cassidy Richter und Naemi Leistner haben sich bei der Deutschen Junioren-Meisterschaft im Ringen jeweils mit Gold gekrönt. Doch eine Atempause gibt es nicht – es warten schon die nächsten Höhepunkte.


Aus der „Freie Presse“ Stollberg (Auto: Jürgen Werner)

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BRUCHSAL/THALHEIM – Auch erfolgsverwöhnte Sportler können von Trophäen und Titeln nicht genug bekommen. „Ich freue mich auf jeden Fall, denn das ist der Lohn und die Bestätigung für den ganzen Aufwand, den wir betreiben“, sagte Ringerin Naemi Leistner vom RV Thalheim nach Gold bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften am Samstag in Bruchsal. Die 18-Jährige, die im kommenden Jahr am Landessportgymnasium Leipzig ihr Abitur bauen will, war als Titelverteidigerin nach Baden-Württemberg gefahren – ihr nationaler Titel im Vorjahr war der erste bei den Juniorinnen, nachdem sie zuvor schon zweimal bei den Kadettinnen jubeln durfte. Mit entsprechend großem Selbstbewusstsein ging sie auf die Matte. „Ich habe mich schon als Goldfavoritin gesehen.“ So wie auch ihr Heimtrainer Steffen Richter, der im Vorfeld den Titel als Ziel ausgegeben hatte.

Ihrer Favoritenrolle wurde Leistner, die einst in Zschopau mit dem Ringen begonnen hatte, dann auch vollauf gerecht. Im Viererfeld, der Kategorie bis 57 Kilo, in dem die Teilnehmerinnen ihren Champion im Modus „Jeder gegen Jeden“ ermittelten, setzte sie sich zuerst nach Punkten gegen Marie Trayer vom KSV Appenweier und anschließend via Technischer Überlegenheit gegen Sarah Tronsberg vom SV Kempten durch. Das letzte Duell gegen die Köllerbacherin Oliwia Makuch, gegen die sie in der Vergangenheit auch schon verloren hatte, gestaltete sich diesmal nur unwesentlich schwieriger – beim 6:1-Punktsieg gab die Erzgebirgerin ihre einzige Wertung ab.

Viel Zeit zur Erholung bleibt allerdings nicht, genau gesagt überhaupt keine. Unmittelbar nach dem Turnierende ging es weiter ins von Bruchsal aus nicht weit entfernte Heidelberg ins Trainingslager. Die Zeit drängt: Schon in zwei Wochen führt der Weg nach Bukarest. Für Naemi Leistner steht dort die erste Teilnahme an einer U23-Europameisterschaft an.

Cassidy Richter wird dort nicht dabei sein, vielleicht aber bei der Junioren-EM, die im Juni in Spanien ausgetragen wird – sie hofft auf eine Nominierung. In Bruchsal durfte die Tochter des Thalheimer Trainers ebenfalls über Gold jubeln. In ihrer Kategorie bis 72 Kilo führte der Weg dorthin lediglich über zwei Rivalinnen, von denen sie die erste, Malika Böhm vom SC Kleinostheim, flott auf Schultern bezwang. Gegen die Titelverteidigerin Lara Flachs aus Luckenwalde war es dann enger. „Sie ist sehr stark, aber auch statisch. Eine Weile ging es hin und her, dann habe ich mich doch mit 10:5 durchgesetzt“, sagte Cassidy Richter, die sich damit ebenfalls zum vierten Mal bei deutschen Titelkämpfen krönte – allerdings zum ersten Mal bei den Juniorinnen. „Das ist“, freute sie sich, „ein sehr schönes Gefühl.“

Jürgen Werner („Freie Presse“), 06.03.2023. Fotos: Silke Schneider.

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