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Europameisterschaften Frauen/Männer in Zagreb (20.04.23)

Lilly Schneider knapp geschlagen


Ergebnisse auf uww.org

von Jörg Richter (aus "Freie Presse" vom 25.04.23)

ZAGREB – Bei den Europameisterschaften der Ringer, die am Wochenende in Zagreb zu Ende gingen, war auch Lilly Schneider vom RV Thalheim dabei. Schneider gilt als hoffnungsvolles Talent, erkämpfte sie doch 2021 WM-Silber bei den Juniorinnen und wurde vom Präsidium des Deutschen Ringer-Bundes zur Nachwuchssportlerin des Jahres gekürt. 2022 nominierte Bundestrainer Patrick Loës die junge Ringerin aus dem Erzgebirge für die Weltmeisterschaft in Belgrad, nun vertraute er ihrem Können, dass sie sich bei Trainer Florian Rau am Bundesstützpunkt Leipzig aneignet, auch in Zagreb.

Obwohl Lilly Schneider in Zagreb nur einen Kampf absolvierte, enttäuschte sie nicht. Sie startete im Viertelfinale der Klasse bis 72 kg, lieferte der Ukrainerin Liudmyla Tychyna ein Duell auf Augenhöhe. Die Kontrahentin ging früh mit 2:0 in Führung, blockierte später alle Angriffsversuche der Deutschen und bekam dafür eine Verwarnung. Für Lilly Scheider war der eine Punkt zum 1:2-Endstand letztlich zu wenig. „Es war sehr knapp. Das ist ärgerlich. Ich hoffe, dass ich so einen Kampf in Zukunft gewinnen kann“, sagte Lilly. „Die Ukrainerin stand sehr stabil. Ich war im Zugzwang, aber sie hat alle Angriffe abgewehrt.“ Am Ende bedeutete das Platz acht für die Ringerin aus dem Erzgebirge. Nun blickt sie mit Zuversicht auf die bevorstehende Deutsche Meisterschaft im Juni und darüber hinaus auf das ganz große Ziel, einmal bei Olympia dabei zu sein.

Mit Anastasia Blayvas (53 kg/Leipzig) und Griechisch-Römisch-Ringer Franz Richter (130 kg/Markneukirchen) starteten in Zagreb zwei weitere Sachsen. Blayvas stand nach ihrer Niederlage gegen die dreifache Europameisterin Stalvira Orshush, die seit diesem Jahr für Ungarn antritt, in der Hoffnungsrunde, musste dort jedoch gegen Iulia Leorda (Moldau) eine weitere 1:3-Niederlage hinnehmen und schied aus. Richter hatte mit dem Armenier David Ovasapian einen ebenbürtigen Gegner. Nach der ersten Runde lag der Deutsche mit 0:1 zurück, war im zweiten Durchgang der Aktivere. Doch dann drängte der Armenier Richter von der Kampffläche und bekam dafür einen weiteren Punkt zum 2:0-Endstand.

Jörg Richter ("Freie Presse"), 20.04.2023. Fotos: UWW

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