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Bericht 17. Kampftag: SV Luftfahrt Ringen Berlin – RV Thalheim (15.12.18)

Kein Kratzer an den versilberten Tannen

In der Regionalliga beendete der RV Thalheim die Saison mit einem standesgemäßen 24:8-Erfolg beim SV Luftfahrt Berlin. Obwohl die Drei-Tannen-Städter bereits vorher als Zweiter feststanden, waren sie in nahezu bestmöglicher Besetzung in die Hauptstadt gereist.

 
von Holger Hähnel
 
BERLIN – Lediglich im 57-kg-Limit hatte Trainer Steffen Richter für die Fahrt nach Berlin-Köpenick kurzfristig eine Umstellung vorgenommen. So kam Emil Lehmann ins Team, während Niclas Eichhorn gleichzeitig mit der zweiten Mannschaft in Weischlitz um den Sachsenmeistertitel kämpfte. Im ersten Duell des Abends erfüllte der 15-jährige Lehmann die in ihn gesteckten Erwartungen. Mit viel eigener Aktivität stellte er einen ungefährdeten 3:0-Punktsieg gegen James Schreiner sicher.

Auch danach geriet die Führungsrolle der erzgebirgischen Gäste nie in Gefahr. So erhöhten zunächst Radek Dublinowski (130 kg) und Nick Löffler (61 kg) mit jeweils vier Zählern auf eine Führung von 10:0. Dramatisch dann der vierte Kampf, als Ondrej Dadák vom RVT in Führung liegend zu einem Wurf über die Brust gegen Aron Fauth ansetzte. Der Berliner wollte sich mit dem Armen abstützen, verletzte sich dabei aber unglücklich und schwer an der Schulter und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Einen der ringerischen Leckerbissen des Abend sahen die etwa 100 Fans im Mittelgewicht. Hier traten ausgerechnet die beiden Athleten aufeinander, die in beiden Teams zu den absolut Besten zählen. Adam Sobieraj, mittlerweile 33 Jahre alt, war 2010 Dritter bei den Europameisterschaften gewesen. Thalheims Benjamin Opitz ging mit den Vorschusslorbeeren, in dieser Saison noch ungeschlagen zu sein, in den Kampf. Und der elf Jahre jüngere RVT-Kämpfer sollte seine weiße Weste behalten, mit 8:2 entschied er das Match für sich. "Die beiden haben Freistilringen auf ganz hohem Niveau geboten. Bennis Angriffe und auch die Verteidigung waren exzellent", schwärmte Steffen Richter von dem Duell.

In den letzten Begegnungen überzeugten auch die restlichen Ringer aus dem Zwönitztal. So glänzte Lucas Kahnt (71 kg) einmal mehr mit doppelten Beinaushebernund und einem 9:1 gegen Doa Küksar. Nach den gezeigten Leistungen kann er durchaus als eine positive Überraschung der Saison benannt werden.

Tobias Löffler (75 kg, griechisch-römisch) bezwang trotz erheblicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen den Berliner Tim Knobloch quasi mit dem Schlussgong auf Schultern. Im Abschlussvergleich wurde es spannend, als Thalheims Pawel Dorniak den Berliner Adam Daraev nach 1:4-Rückstand noch 6:4 bezwang.

Das Schlussfazit des Trainers fiel weitgehend positiv aus: "Mit der Silbermedaille sind wir mehr als zufrieden. Dass es so gut läuft, war im Vorfeld nicht abzusehen. Gegen Markneukirchen hat uns immer nur ein kleines Quäntschen gefehlt, das war etwas schade", so Steffen Richter. Die silbernen Plaketten gibt's dann am nächsten Samstag im Sportlerheim Thalheim, wenn auch die zweite Mannschaft für ihren mittlerweile feststehenden Sachsenmeistertitel geehrt wird.

Einzelergebnisse SV Luftfahrt Berlin – RV Thalheim 8:24 (auch unter liga-db.de)

57/k: Schreiner – Lehmann 0:2 (PS)
61/f: Bock – N. Löffler 0:4 (ÜG)
66/k: Kecskemeti –  Koch 4:0 (DQ)
71/f: Küksar – L. Kahnt 0:3 (PS)
75/k: Knobloch – T. Löffler 0:4 (SS)
75/f: Daraev – Dorniak 0:1 (PS)
80/k: Papsdorf – unbesetzt 4:0 (PS)
86/f: Sobieraj – Opitz 0:2 (PS)
98/k: Fauth – Dadák 0:4 (AS)
130/f: Krüger – Dublinowski 0:4 (TÜ)  

Holger Hähnel, 16.12.2018.
 
 

 

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