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Bericht 12. Kampftag: AVG Markneukirchen – RV Thalheim (10.11.18)

Vorentscheidung ist im Vogtland gefallen

Mit 11:17 hat unser RV Thalheim den Kampf um den Staffelsieg in der Regionalliga Mitteldeutschland bei Spitzenreiter Germania Markneukirchen verloren. Das hatte verschiedene Gründe, letztlich hielt der Spitzenkampf im Großen und Ganzen, was er versprach, auch wenn die Entscheidung bereits recht frühzeitig gefallen war.

 
von Michael Thriemer
 
MARKNEUKIRCHEN – Vor stattlicher Kulisse und über 100 mitgereisten Anhängern war nach Bekanntgabe der Aufstellungen klar, dass die Drei-Tannen-Städter mit einer beachtlichen Hypothek in den Kampf gehen würden. Zum einen ließ man das klassische Limit bis 57 Kilogramm unbesetzt, denn zum einen kurierte Niclas Eichhorn noch eine Bronchitis aus, zum anderen wäre gegen den russischen Spitzenmann Borgoiakov sicher wenig zu holen gewesen. Bedauerlicherweise stand auch Kevin Mehlhorn bis 80 Kilogramm klassisch verletzt nicht zur Verfügung, so dass umgestellt werden musste. 

Bereits zur Halbzeit war zu konstatieren, dass die als knapp eingeschätzten Duelle ausnahmslos verloren gingen. So zum Beispiel das Freistil-Superschwergewicht, wo beim erneuten Bruder-Vergleich zwischen Lukasz (AVG) und Radek (RVT) Dublinowski dieses Mal der jüngere Lukasz erfolgreich Revanche für die im Hinkampf umstritten hingenommene Niederlage nahm. Auch das folgende Limit bis 61 Kilogramm im freien Stil war hart umkämpft, mit dem besseren Ende für Markneukirchen. Florian Pohl wirkte über die gesamte Kampfdauer zwar aktiver, konnte aber keinen Angriff durchbringen – sein Gegner Roman Walther nutzte zwei Kampfsituationen clever zu seinen Gunsten. 

Dann trat noch einmal einer der Protagonisten der Gastgeber, Altmeister André Backhaus, auf die Matte. Der gelernte Freistiler hatte sich wohl gegen Ondřej Dadák (98 kg, klassisch) analog der Vorwoche in Lugau ("Backe" gewann dort knapp gegen Anton Vieweg) durchaus etwas ausgerechnet. Doch dauerte es genau 39 Sekunden, bis der 11. der Männer-WM den Junioren-Weltmeister von 1988 (!) erstmals passiv gestellt und nach einer guten halben Minute in die angeordnete Bodenlage gebracht hatte. Hier gelang eine Rollenserie vom Feinsten, so dass nach eineinhalb Minute die technische Überlegenheit hergestellt war – Thalheim war mit 4:7 im Zwischenstand wieder im Geschäft.

Tragisch verlief der letzte Kampf vor der Halbzeitpause. Peter Haase (66 kg, klassisch) war gegen Maximilian Simon sicherlich ein knapper Erfolg zugetraut worden. Bei einem schnellen Konter des Germanen unmittelbar nach Anpfiff – und einem Armdrehschwung-Versuch von Haase – geriet "Peti" am Mattenrand in Bedrängnis und verletzte sich am rechten Knie. Trotz intensiver Behandlung war an eine Fortsetzung des Vergleichs richtigerweise nicht zu denken, so dass vier weitere Teamzähler auf das Konto der Gastgeber zum 11:4-Halbzeitstand wanderten. Alle Fans hoffen, dass sich die Verletzung als nicht ganz so schwerwiegend entpuppt und wünschen Peter gute Besserung!

Somit musste nach der Pause schon ein kleines Wunder her, um vielleicht noch einmal eine Wende herbeizuführen. Benni Opitz (86 kg, Freistil) sammelte gegen Anton Noack ganz abgeklärt Wertung um Wertung, vorzugsweise mit blitzschnellen Beinangriffen, und verkürzte auf 8:11. Doch ging in der Folge wiederum ein als offen eingeschätzter Kampf auf das Gastgeber-Konto: Mario Koch bekam trotz aller Bemühungen keinen rechten Zugriff auf den lange verletzten Bundeskader und Deutschen Vize-Meister der Junioren im Vorjahr, Justin Müller. 

Die folgende Niederlage von Leon Racz entschied den Kampf, sein Gegner Seyran Simonyan ist ohne Zweifel einer der stärksten Kämpfer in der Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm klassisch und untermauerte seinen Anspruch mit einem zugegebenermaßen spektakulären Schultersieg, nachdem er sich den bedauernswerten Leon vorhergehend bei einem Überwurf in der Luft regelrecht zurechtgelegt hatte. Beim Zwischenstand von 17:8 vor den letzten beiden Kämpfen waren alle Messen gesungen.

Versöhnlich endeten die beiden Weltergewichtsduelle (75 kg). Sowohl Kapitän Tobi Löffler als auch Pawel Dorniak konnten sich mit knappen Punktsiegen durchsetzen und verürzten noch einmal. Zurecht heimste man am Ende den Applaus der Fans ein, die sehr genau wussten dass es an diesem Abend durchaus auch ein anderes Resultat hätte geben können.


Einzelresultate, AV Germania Markneukirchen – RV Thalheim 17:11

57 kg/k: Borgoiakov – unbesetzt 4:0 (KL)
61 kg/f: Walther – Pohl 2:0 (PS)
66 kg/k: Simon – Haase 4:0 (AS)
71 kg/f: Müller – Koch 2:0 (PS)
75 kg/k: L. Bast – Löffler 0:2 (PS)
75 kg/f: Gebhard – Dorniak 0:1 (PS)
80 kg/k: Simonyan – Racz 4:0 (SS)
86 kg/f: Noack – Opitz 0:4 (TÜ)
98 kg/k: Backhaus – Dadák 0:4 (TÜ)
130 kg/f: L. Dublinowski – R. Dublinowski 1:0 (PS)

 
Michael Thriemer, 11.11.2018.
 


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